Jembrana-Krankheit

Viruskrankheit bei Rindern

Die Jembrana-Krankheit ist eine 1964 erstmals im balinesischen Distrikt Jembrana aufgetretene akute Viruskrankheit bei Rindern, die durch das Jembrana-Disease-Virus ausgelöst wird. Balirinder sind besonders empfänglich, bei ihnen beträgt die Letalitätsrate 15 %. Die vom Auerochsen (Bos taurus) abstammenden Hausrinder erkranken dagegen kaum. Die Krankheit kommt in weiten Teilen Indonesiens endemisch vor.[1]

Die Inkubationszeit beträgt 5 bis 12 Tage. Erkrankte Tiere zeigen Appetitlosigkeit, Fieber, Abgeschlagenheit, vergrößerte Lymphknoten, Lymphopenie und Durchfall. Es kommt zu Lymphozyten-Infiltraten in Leber, Niere und anderen parenchymatösen Organen. Bei gutartigem Verlauf fangen die Veränderungen nach etwa 5 Wochen an, sich wieder zurückzubilden. Bei tödlichem Verlauf kommt es zum Multiorganversagen. Eine kurative Behandlung ist nicht möglich, es existiert auch kein Impfstoff gegen die Erkrankung.[2]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. M. Desport, J. Lewis: Jembrana disease virus: host responses, viral dynamics and disease control. In: Current HIV research. Band 8, Nummer 1, Januar 2010, S. 53–65, doi:10.2174/157016210790416370, PMID 20210780 (Review).
  2. B. J. Chadwick at al.: Nucleotide sequence analysis of Jembrana disease virus: a bovine lentivirus associated with an acute disease syndrome. In: Journal of General Virology. 1995, Band 76, Nummer 7, S. 1637–1650 doi:10.1099/0022-1317-76-7-1637.