Jakobskapelle (Wiesentheid)
Die Jakobskapelle ist die Gruftkapelle der Grafen von Schönborn in Wiesentheid. Sie wird auch Kreuzkapelle genannt und befindet sich an der Feuerbacher Straße.
Geschichte
BearbeitenGraf Johann Otto von Dernbach ließ für sich eine Grabkapelle errichten. Sie wurde im Jahr 1686 begonnen und im Jahr 1692 fertiggestellt.[1] Baumeister war der Würzburger Hofarchitekt Antonio Petrini. Noch während der Bauarbeiten starb Graf Johann Otto und hinterließ seine dritte Frau Maria Eleonore. Sie heiratete im Jahr 1701 den Grafen Rudolf Franz Erwein von Schönborn. Fortan wurde die Kapelle als Grablege für das Haus Schönborn genutzt.
Umfassende Veränderungen erfuhr die Kapelle im Jahr 1712, als man den achteckigen Bau erweiterte, vier Flügel anfügte und es entstand die kreuzförmige Kirche. Architekt war der Jesuitenpater Loyson. Unter dem Altar wurde eine Familiengruft angelegt. Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege ordnet die Kapelle als Baudenkmal unter der Nummer D-6-75-178-46 ein.[2]
Architektur
BearbeitenAuf dem zentralen Rundbau überragt ein Glockentürmchen mit zwei Glocken die Kuppel. Rechteckige Seitenarme mit Walmdächern ragen in die vier Himmelsrichtungen. Auf der Nordseite befindet sich das Portal mit einem Rundbogen. Darin befindet sich oberhalb des Eingangs ein rundes Fenster.
Ausstattung
BearbeitenIn der Mitte der Jakobskapelle steht der Altar. Ein hohes Kruzifix aus Holz von Johann Georg Neßtfell, der auch die Holzarbeiten in der Wiesentheider Pfarrkirche St. Mauritius ausführte, überragt ihn. Die Stuckarbeiten stammen aus dem 17. Jahrhundert. Eine Kreuzigungsgruppe fertigte die Werkstatt Jakobs van der Auvera.[3]
Ebenso wie die St.-Mauritius-Kirche weist dieses Gotteshaus aufgemalte Scheinarchitektur auf. Auf dem Deckengemälde stürzt die Decke auf einer Seite ein. Mehrere erschrockene Personen sind auf einem Umlauf dargestellt. Einige Säulen und Pilaster tragen das zusammenbrechende Dach. Die einstürzenden Teile öffnen einen blauen Himmel. Geschaffen wurde das Gemälde von Francesco Marchini, der sich auf die sogenannte Illusionsmalerei spezialisiert hatte.
Literatur
Bearbeiten- Hans Bauer: Das Kitzinger Land. Kostbarkeiten, Denkmäler, Kuriositäten. Band II. Volkach 2007.
- Hans Bauer: Landkreis Kitzingen. Ein Kunst- und Kulturführer. Marktbreit 1993.
- Karl Treutwein: Von Abtswind bis Zeilitzheim. Geschichtliches, Sehenswertes, Überlieferungen. Volkach 1987.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Bauer, Hans: Das Kitzinger Land. S. 193. Vgl.: Bauer, Hans: Landkreis Kitzingen. S. 75. Hier wird als Baubeginn das Jahr 1687 erwähnt.
- ↑ Geodaten: Denkmalnummer D-6-75-178-46, abgerufen am 21. August 2013.
- ↑ Treutwein, Karl: Von Abtswind bis Zeilitzheim. S. 264.
Koordinaten: 49° 47′ 36,3″ N, 10° 20′ 15,2″ O