Jakob Michael Pressel

deutscher Medailleur, Siegelschneider und Kupferstecher

Jakob Michael Pressel (* 1742; † 1805) war ein in Heilbronn tätiger deutscher Medailleur, Siegelschneider und Kupferstecher.

Familie Bearbeiten

Pressels Vater Johann Michael Pressel (1701–1773) war Kupferschmied, Siegelschneider und Stecher in Heilbronn.[1]

Werke Bearbeiten

 
Von Pressel geschaffene Stadtansicht Heilbronns im Rokokorahmen auf einer Kundschaft (Arbeitsbescheinigung) für Handwerksgesellen (1777)

Kupferstiche Bearbeiten

Zu seinen Arbeiten zählt eine Stadtansicht Heilbronns auf dem Kupferstich-Formular einer Kundschaft, einer Arbeitsbescheinigung für Handwerksgesellen. Ein vom Drechslerhandwerk für den Gesellen Michael Adam Oberhauser aus Ansbach am 29. Mai 1777 ausgefülltes und vom Heilbronner Drechslermeister Georg Conrad Weber unterschriebenes Exemplar dieses Vordrucks ist im Heilbronner Haus der Stadtgeschichte ausgestellt. Andere Kupferstiche sind bekannt.[2]

Medaillen Bearbeiten

  • Silbermedaillen (sog. Viehmarkttaler oder Pferdemarktmedaille), die als Preise beim seit 1770 in Heilbronn bestehenden Vieh- und Pferdemarkt vergeben wurden.[3] Zwei Silbermedaillen werden im Heilbronner Haus der Stadtgeschichte ausgestellt.
  • Medaille von 1782, die sich auf den Besuch Württembergs im Rahmen der Europareise des russischen Thronfolgers Paul und seiner Ehefrau Maria Fjodorowna bezieht. Die Vorderseite zeigt ein gekröntes Paar in einem offenen, von drei Pferden nach links gezogenen antiken Wagen, die Rückseite eine mit den gekrönten Wappen Russlands und Württembergs geschmückte Ehrenpforte vor dem Hintergrund einer Stadt. Mit einer solchen Ehrenpforte im Grenzort Enzberg empfing Herzog Carl Eugen das Fürstenpaar in Württemberg.[4]

Literatur Bearbeiten

Anmerkungen Bearbeiten

  1. Max Schefold: Alte Stadtansichten von Heilbronn. W. Kohlhammer, Stuttgart 1955 (Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. H. 3), S. 9; Alfred Schliz: Führer durch die Sammlungen des Historischen Museums von Heilbronn. Neue Ausgabe. Historischer Verein Heilbronn, Heilbronn 1917, S. 105, 120.
  2. Norbert Michels (Hrsg.): Ansichten aus Hohenlohe. Graphiken aus vier Jahrhunderten. Thorbecke, Sigmaringen 1990, ISBN 3-7995-3304-4, S. 90.
  3. Diethard H. Klein (Hrsg.): Heilbronn – ein Lesebuch. Die Stadt Heilbronn einst und jetzt in Sagen und Geschichten, Erinnerungen und Berichten, Briefen und Gedichten. Husum Verlag, Husum 1988, ISBN 3-88042-405-5, S. 141; Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X, S. 95.; Barock in Baden-Württemberg. Vom Ende des Dreißigjährigen Krieges bis zur Französischen Revolution. Ausstellung des Landes Baden-Württemberg unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Lothar Späth. Badisches Landesmuseum Karlsruhe, Schloss Bruchsal vom 27. Juni bis 25. Oktober 1981. Badisches Landesmuseum, Karlsruhe 1981, ISBN 3-923132-00-X, S. 537.
  4. Annemarie Röder (Red.): Maria Feodorowna als Mittlerin zwischen Württemberg und Russland. Haus der Heimat des Landes Baden-Württemberg, Stuttgart 2004, ISBN 3-00-014770-5, S. 10; Christian Binder: Württembergische Münz- und Medaillen-Kunde. Neu bearbeitet von Julius Ebner. Band II. Kohlhammer, Stuttgart 1912–1915, S. 58.