Die Jüdische Gemeinde Bahn war eine Jüdische Gemeinde, die von der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts bis in die Zeit des Ersten Weltkriegs in der Stadt Bahn in der preußischen Provinz Pommern bestand.

Bahn südlich von Stettin und nordöstlich von Königsberg Nm. auf einer Landkarte von 1905

Geschichte Bearbeiten

Bereits im späten Mittelalter wurden Juden in Bahn genannt. Erst im 17. Jahrhundert siedelten sich einige jüdische Familien dauerhaft im Ort an.

Während des Ersten Weltkrieges war die auf wenige Familien dezimierte Jüdische Gemeinde, die inzwischen Filialgemeinde der Jüdischen Gemeinde zu Greifenberg geworden war, in Auflösung begriffen.

Mitte der 1930er Jahre gab es im Ort nur noch sechs jüdische Geschäfte.

Das Gedenkbuch des Bundesarchivs verzeichnet vier in Bahn wohnhafte Bürger, die dem Völkermord des nationalsozialistischen Regimes zum Opfer fielen.[1]

Die Stadt Bahn kam nach dem Zweiten Weltkrieg, wie ganz Hinterpommern, an Polen. Sie erhielt den polnischen Ortsnamen Banie.

Gemeindeentwicklung Bearbeiten

Jahr Gemeindemitglieder
1705 2 Familien
1728 4 Familien
1791 33 Personen[2]
1812 19 Familien
um 1850 94 Personen
1862 96 Personen[3]
1871 103 Personen
um 1900 ca. 40 Personen
1931 ca. 15 Personen
1938 7 Personen

Synagoge Bearbeiten

 
Ansichtskarte mit der Synagoge in Bahn (linke Straßenseite)

Die Synagoge in der Bischofstraße stammt aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Das Synagogengebäude wurde 1935 an Privatleute veräußert.

Friedhof Bearbeiten

Der Friedhof der Jüdischen Gemeinde wurde im 18. Jahrhundert nördlich des Ortes angelegt. Der älteste Grabstein stammt aus dem Jahr 1741. Der Friedhof wurde in der Zeit des Nationalsozialismus verwüstet.

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Gedenkbuch - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 - 1945. Abgerufen am 25. Januar 2017.
  2. Christian Friedrich Wutstrack, Hrsg.: Kurze historisch-geographisch-statistische Beschreibung von dem königlich-preußischen Herzogtum Vor- und Hinterpommern. Stettin 1793, Übersichtstabelle auf S. 736.
  3. Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogtums Pommern und des Fürstentums Rügen. Teil III, Band 3: Kreise Greifenhagen und Pyritz, Anklam 1868, S. 298.