Indie-Spiel

Computerspiel von oft kleinem unabhängigen Entwicklerteam

Ein Indie-Spiel (kurz für Independent) ist ein Computerspiel, das mit deutlich niedrigerem Budget als AAA-Spiele auskommt und oftmals im Selbstverlag erscheint. Indie-Spiele können jedoch auch kommerziell sehr erfolgreich sein, weshalb der Übergang fließend und die Kategorisierung mitunter strittig ist.[1] Kennzeichnet ist der primäre Fokus auf das Spiel selbst anstatt auf die Monetarisierung. Da das Budget niedrig ist, können mutige Ideen auch scheitern, ohne die Geldgeber gleich zu ruinieren.[2] Teils entspringen die Konzepte auch Game Jams wie dem Ludum Dare.[3] Finanziert wird durch Crowdfunding, Privatkredite, aber mitunter auch über projektbezogene Finanzierung durch große Verleger. Da die Kosten für Großproduktionen immer weiter steigen ist der Fokus dort die Risikominimierung. Gleichzeitig werden für große Publisher auch kleine Projekt zunehmend attraktiv. Mitunter wird wie Verlagsgeschäft üblich auch auf klassische Fortsetzungen bekannter Marken gesetzt. Ebenso werden Exklusiv-Angebote mit Plattformbetreibern zunehmend häufiger getätigt. Auch Entwickler von Spiel-Engines passten ihr Vertriebsmodell von hohen Vorabkosten auf kostenfreie Nutzung bei Gewinnbeteiligung im Erfolgsfall an.[4] Messen wie die Gamescom weisen eigene Areale aus, die für Indie-Spiele reserviert sind.[5] Wegweisend war vor allem die digitale Distribution etwa auf Plattformen wie Steam und Initiativen wie Steam Greenlight.[6] Für Bekanntheit sorgten auch DRM-freie Pay what you want Modelle wie das Humble Indie Bundle.[7] Mit itch.io gibt es auch Plattformen, die sich auf das Indie-Segment spezialisiert haben.[8] Die Website IndieDB bietet Indie-Entwicklern ebenfalls eine Bühne und veranstaltet zum Jahresende eine Preisverleihung.[9] Das Independent Games Festival schüttet hierbei auch Preisgelder aus.[10]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Daniel Herbig: Kontroverse um Game Awards: Der Begriff "Indie-Spiel" ist kaputt. In: heise online. 15. November 2023, abgerufen am 2. März 2024.
  2. Michael Graf: Damit Indie-Spiele unser Hobby bereichern, müssen viele davon scheitern. In: GameStar. 16. Februar 2023, abgerufen am 2. März 2024 (deutsch).
  3. Rainer Sigl: Ludum Dare: 2.500 neue Gratisspiele zum Ausprobieren. In: DerStandard.at. Abgerufen am 2. März 2024 (österreichisches Deutsch).
  4. Zsolt Wilhelm: Es lebe der Indie-Game-Kommerz! In: DerStandard.at. 18. März 2015, abgerufen am 2. März 2024 (österreichisches Deutsch).
  5. Antonia Dreßler: Indie Games: Diese Highlights solltet ihr nicht verpassen! In: PC Games. 2. September 2023, abgerufen am 2. März 2024.
  6. Leon Laage: Steam: Die Dominanz einer digitalen Gamingplattform. In: dm. 22. Mai 2023, abgerufen am 2. März 2024 (deutsch).
  7. Mircafar Mirzayev: Das "Humble Indie Bundle": Für eine Handvoll Cent. In: WAZ. 11. Mai 2010, abgerufen am 2. März 2024.
  8. Eike Kühl: itch.io: Kabinett des kuriosen Zeitvertreibs. In: Die Zeit. 20. Juli 2015, abgerufen am 2. März 2024.
  9. Andreas Link: Die besten Indie-Spiele des Jahres: Schnell noch abstimmmen. In: PC Games Hardware. 18. Dezember 2012, abgerufen am 2. März 2024.
  10. Julian Dasgupta: Independent Games Festival - Special, Events. In: 4Players. 15. März 2010, abgerufen am 2. März 2024.