Hurrikan Ivan

der neunte tropische Sturm, der sechste Hurrikan und der vierte Hurrikan der atlantischen Hurrikan-Saison 2004

Hurrikan Ivan war der neunte benannte tropische Sturm, der sechste Hurrikan und der vierte starke Hurrikan der atlantischen Hurrikan-Saison 2004. Er bildete sich am 2. September als tropisches Tief, wurde am 3. September als tropischer Sturm und am 5. September als Hurrikan eingestuft. Er war vom kapverdischen Typ und erreichte die höchstmögliche Stufe 5 auf der Saffir-Simpson-Hurrikan-Windskala. Ivan erreichte bereits wenige Tage nach seiner Entstehung eine beispiellose Intensität (gemessen am Breitengrad seines Entstehungsgebiets – Kategorie 4 bei 10,6° Nord). Der gemessene minimale Kerndruck von 910 hPa machen ihn zum neuntstärksten atlantischen Hurrikan seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die geschätzten Schäden in den USA von 13 Milliarden US-Dollar machen ihn zum damals fünftteuersten Hurrikan in der Geschichte der Vereinigten Staaten.

Hurrikan Ivan
Kategorie-5-Hurrikan (SSHWS)
Hurrikan Ivan als Kategorie-5-Hurrikan
Hurrikan Ivan als Kategorie-5-Hurrikan
Hurrikan Ivan als Kategorie-5-Hurrikan
Entstehung 2. September 2004
Auflösung 24. September 2004
Spitzenwind-
geschwindigkeit
165 mph (270 km/h) (1 Minute anhaltend)
Niedrigster Luftdruck 910 mbar (hPa; 26,9 inHg)
Tote 91 direkt, 32 indirekt
Sachschäden 18 Milliarden US-$ (2004)
Betroffene
Gebiete
Windward Islands (insbesondere Grenada), Venezuela, Jamaika, Grand Cayman, Kuba, Alabama, Florida und der Großteil der Ostküste der Vereinigten Staaten, sowie nach Neuentstehen Texas und Louisiana
Saisonübersicht:
Atlantische Hurrikansaison 2004

Verlauf Bearbeiten

 
Zugbahn

Ivan traf Grenada gegen Mittag am 7. September mit Stufe 3, wobei 39 Menschen starben und 85 % aller Gebäude auf der Insel beschädigt wurden. Während er sich bis zur Kategorie 5 entwickelte, zog er weiter über die Karibische See, zog dicht an der Küste Jamaikas und an Grand Cayman vorbei und berührte mit seinem Auge die Westspitze Kubas. Er forderte auf Jamaika 20 Todesopfer und beschädigte mehr als 80 % der Gebäude auf Grand Cayman.

Ivan bewegte sich dann über den östlichen Golf von Mexiko und schwächte sich dabei zu einem immer noch starken Kategorie-3-Hurrikan ab. Seine Zugbahn verlief dann weiter nach Nord-Nordost und traf bei Gulf Shores (Alabama) auf die US-Golfküste. Nach seinem Landgang sorgte Ivan für sturzflutartige Regenfälle über dem Südosten der USA, drehte nach Osten, zog in einer Schleife nach Süden durch Florida und konnte sich über dem Golf von Mexiko kurzzeitig zu einem tropischen Sturm verstärken. Dieses neue tropische System zog nach Louisiana und Texas, verursachte an Land aber nur minimale Schäden. Im Golf von Mexiko wurde die Bohrinsel 23051 verschoben, was ein andauerndes Ölleck zur Folge hatte.

Ivan brach gleich mehrere hydrologische Rekorde: er soll die höchste je verzeichnete Ozeanwelle ausgelöst haben. Diese Welle hatte eine Höhe von mindestens 27 m, könnte aber auch bis zu 40 m erreicht haben. Außerdem wird Ivan die schnellste Meeresboden-Strömung von 2,25 m/s nachgesagt.

Ivan ist zudem der Hurrikan, der die meisten Tornados produzierte. Insgesamt entstanden infolge des Durchzugs von Ivan 118 Tornados in neun US-Bundesstaaten, davon alleine 38 in Virginia.[1]

Sonstiges Bearbeiten

Im Frühjahr 2005 wurde der Name Ivan durch die World Meteorological Organization von der Liste der Namen tropischer Wirbelstürme gestrichen und wurde ab 2010 durch den Namen Igor ersetzt.

2020, auf den Tag genau 16 Jahre nach Ivan, traf Hurrikan Sally nahezu an der gleichen Stelle auf Land.[1]

Die intensivsten atlantischen Hurrikane
(Intensität wird nur nach Zentralluftdruck beurteilt)
Rang Hurrikan Saison Min. Luftdruck
hPa (mbar)
1 Wilma 2005 882
2 Gilbert 1988 888
3 Labor Day 1935 892
4 Rita 2005 895
5 Allen 1980 899
6 Camille 1969 900
7 Katrina 2005 902
8 Mitch 1998 905
Dean 2007 905
10 Maria 2017 908
Quelle: HURDAT[2]

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Hurrikan Ivan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Sally live updates: ‘Catastrophic flooding’ unfolding as tropical storm lumbers inland. In: The Washington Post, 16. September 2020. Abgerufen am 16. September 2020.
  2. National Hurricane Center: Atlantic hurricane best track (Hurdat). Hurricane Research Division. Atlantic Oceanographic and Meteorological Laboratory. National Oceanic and Atmospheric Administrations Office of Oceanic & Atmospheric Research, April 2022, abgerufen am 22. Mai 2022 (englisch).