Hubertus Schlenke

deutscher Kunstsachverständiger

Hubertus Schlenke (* 25. September 1969 in Gronau (Westfalen)) ist ein deutscher Kunstsachverständiger und Kunstwissenschaftler.

Hubertus Schlenke, 2021

Die Familie ist Gründerin der Felix Nussbaum Foundation. Seine Mutter, Irmgard Schlenke (1936–2024), wird der Nachwelt als große Stifterin des Felix Nussbaum Hauses (MQ 4) in Osnabrück in Erinnerung bleiben. Mit ihrem Engagement konnte das Werk Felix Nussbaums nicht nur wiederentdeckt, sondern weltweit wieder bekannt gemacht werden.

Leben Bearbeiten

Hubertus Schlenke studierte Kunstgeschichte, Philosophie und Musikwissenschaften an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg im Breisgau, an der Humboldt-Universität zu Berlin, an der Universität in Wien und an der Freien Universität Berlin. 1998 wurde er an der Freien Universität Berlin mit der Dissertation Vermeer mit Spinoza gesehen (Gebr. Mann Verlag Berlin) zum Dr. phil. promoviert.

Nach freier Mitarbeit in einer Düsseldorfer Galerie und einem Volontariat in einer Stiftung war Schlenke von 1998 bis 2000 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Wilhelm Lehmbruck Museum in Duisburg tätig. Seit 2001 arbeitet er als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Malerei und Plastik der Klassischen Moderne für die Industrie- und Handelskammer zu Köln. Er engagiert sich heute verstärkt, eben auch durch wissenschaftliche Mitarbeit zu Felix Nussbaum, im Vorstand der Felix Nussbaum Foundation.

 
Hubertus Schlenke

Felix-Nussbaum-Haus Bearbeiten

Schlenkes Vater, der Notar Hubert Schlenke (1932–2014), sammelte Werke des jüdischen Malers Felix Nussbaum (1904–1944) und war Träger der höchsten Auszeichnung der Stadt Osnabrück, der Justus-Möser-Medaille. Er hat den Künstler Felix Nussbaum Ende der 1970er Jahre wiederentdeckt.

Durch die enge Zusammenarbeit mit der Stadt Osnabrück verschaffte die Familie dem Werk Felix Nussbaums weltweite Anerkennung. Die Bilder Nussbaums werden seit 1998 im Felix-Nussbaum-Haus gezeigt, erbaut nach Entwürfen des New Yorker Architekten Daniel Libeskind. 2001 gründeten die Eheleute Schlenke die Felix Nussbaum Foundation, zugleich gingen 54 Bilder Nussbaums in das Stiftungsvermögen ein. Hubertus und Irmgard Schlenke sind Vorstandsmitglieder der Stiftung.[1]

Publikationen (Auswahl) Bearbeiten

Monographien Bearbeiten

  • Vermeer, mit Spinoza gesehen. Gebr. Mann, Berlin 1998, ISBN 978-3-7861-2273-9. (zugleich Diss., Freie Univ. Berlin, 1997)
  • Der Triumph des Todes. Ein künstlerisches Vermächtnis aus jüdischer Perspektive. Stadt Osnabrück, Osnabrück 2017, ISBN 978-3-7356-0331-9.

Kataloge und Beiträge in Sammelwerken Bearbeiten

  • mit Christoph Brockhaus, Cornelia Brüninghaus-Knubel: Architektonische Skulptur im 20. Jahrhundert. Wilhelm Lehmbruck Museum, Duisburg 1999, ISBN 3-89279-550-9.
  • mit Bruce Nauman, Christoph Brockhaus, Gottlieb Leinz: Bruce Nauman: Werke aus belgischen, deutschen und niederländischen Sammlungen. Wilhelm Lehmbruck Museum, Duisburg 2000, ISBN 3-89279-559-2.
  • Emy Roeder: Skulpturen [Werke von 1927 bis 1966]. Galerie Schönewald und Beuse, Krefeld 2000.
  • Wilhelm Lehmbruck Museum. In: Prestel Museumsguide München. London/New York 2000, ISBN 3-7913-2111-0.
  • Unterwegs als Kunstsachverständiger. In: ArtInvestor, Handbuch für Kunst und Investment. Hrsg. von Lothar Pues, Edgar Quadt. Rissa, München 2002, ISBN 3-932114-74-4.
  • Die Geschichte und ihre Bilder. In: Felix Nussbaum im Spiegel seiner Zeit. Mit Werken aus der Sammlung Schlenke (zur Ausstellung in Schloss Cappenberg, 21. Oktober 2012 – 7. April 2013). Kettler, Bönen 2012, ISBN 978-3-86206-207-2.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Großzügige Spende für Felix Nussbaum Foundation. Stadt Osnabrück, 13. September 2019, abgerufen am 26. März 2021.