Horst Forchel

deutscher Sporthistoriker

Horst Forchel (* 16. Mai 1931 in Königsberg; † 27. Oktober 2016 in Leipzig)[1] war ein deutscher Sporthistoriker.

Leben Bearbeiten

Forchel beschäftigte sich in der Deutschen Demokratischen Republik wissenschaftlich mit Fragestellungen des Zusammenhangs von Sport, Politik,[2] Gesellschaft, Erziehung[3] und Geschichte[4] sowie mit den Olympischen Spielen.[5] Unter anderem in der Zeitschrift Theorie und Praxis des Leistungssports veröffentlichte er zu diesen Themenbereichen zahlreiche Arbeiten. Im Jahr 1990 befasste er sich mit einer möglichen Verschmelzung der Sportsysteme der beiden deutschen Staaten sowie einer olympischen Zukunftsaussicht in Deutschland.[6]

Forchel war Mitglied des Bundesvorstands des Deutschen Turn- und Sportbunds (DTSB),[1] von 1978 bis 1990 war er am Forschungsinstitut für Körperkultur und Sport (FKS) in Leipzig tätig.[7] Dort wurde 1983 seine Dissertation A mit dem Titel Probleme der Kommerzialisierung im imperialistischen Sport angenommen.[8] Er war des Weiteren an der Deutschen Hochschule für Körperkultur für Öffentlichkeitsarbeit zuständig[9] und Sprecher des FKS.[10]

Im Frühjahr 1990 gehörte Forchel zu den Mitarbeitern des FKS, die in der Öffentlichkeit über die Arbeit der Einrichtung berichteten, deren Forschung in der DDR der Geheimhaltung unterlag. Er gab unter anderem preis, dass auch im Bereich des Dopings Forschung betrieben worden sei,[11] diese jedoch Mitte der 1970er Jahre anderen Stellen überlassen worden sei.[10]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Traueranzeige Dr. Horst Forchel. In: trauer-anzeigen.de. 12. November 2016, abgerufen am 1. Dezember 2022.
  2. H. Forchel: DIE SPORTPOLITISCHEN AKTIVITAETEN DER VR CHINA NACH DER 81. IOC-SESSION. In: Theorie und Praxis des Leistungssports. 1981, abgerufen am 1. Dezember 2022.
  3. B. Umland, H. Forchel: Unser Erziehungsziel: Die sozialistische Persönlichkeit. In: Theorie und Praxis des Leistungssports. 1966, abgerufen am 1. Dezember 2022.
  4. H. Forchel: DER 8. MAI 1945 UND SEINE BEDEUTUNG FUER DIE ENTWICKLUNG DER DEUTSCH-SOWJETISCHEN SPORTFREUNDSCHAFT. In: Theorie und Praxis des Leistungssports. 1985, abgerufen am 1. Dezember 2022.
  5. Horst Forchel: Die Strategie der Ausrichterlaender Kanada und Suedkorea fuer die Olympischen Spiele des Jahres 1988. In: Theorie und Praxis Leistungssport. Band 24, Nr. 1/2, 1986, S. 264–271 (bisp-surf.de [abgerufen am 1. Dezember 2022]).
  6. Horst Forchel: Olympische Spiele im Jahr 2004 im Zentrum Europas - Realität oder Utopie? In: Theorie und Praxis des Leistungssports. 1990, abgerufen am 29. November 2022.
  7. Die Autoren: Horst Forchel. In: Beiträge zur Sportgeschichte, Heft 18/2004. Archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen am 1. Dezember 2022.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sportgeschichte.net
  8. Probleme der Kommerzialisierung im imperialistischen Sport. In: Universitätsbibliothek Leipzig. 1983, abgerufen am 1. Dezember 2022.
  9. Horst Forchel, Reinhard Schreiter: Über einige Hintergründe der Turbulenzen im Leistungssport der DDR. In: Theorie und Praxis des Leistungssports. 1990, abgerufen am 1. Dezember 2022.
  10. a b »Bisher war hier kein Fremder«. In: Der Spiegel 4/1990. 21. Januar 1990, abgerufen am 1. Dezember 2022.
  11. Die Züchtung der Helden. (PDF) In: Hamburger Abendblatt. 15. Februar 1990, abgerufen am 1. Dezember 2022.