Hicks Dome

Berg in den Vereinigten Staaten

Der Hicks Dome ist eine rätselhafte domartige Aufwölbung in paläozoischen Schichten des Hardin County im US-amerikanischen Bundesstaat Illinois.

Lage Bearbeiten

 
Topologie des Hicks Dome im Hardin County, Illinois

Der Hicks Dome, benannt nach der kleinen Ansiedlung Hicks, liegt im Hardin County in Illinois, rund 13 Kilometer nordnordwestlich vom am Ohio River gelegenen Elizabethtown.

Beschreibung Bearbeiten

Die leicht nach Südost-Nordwest ausgelängte Domstruktur (nach beiden Seiten abtauchende Antiklinale) misst rund 14,5 Kilometer im Durchmesser und folgt somit dem in die gleiche Richtung streichenden Tolu Arch, einer Aufwölbung im Grundgebirge im Süden von Illinois.[1]

Geologie Bearbeiten

Im Hicks Dome werden die ansonst mehr oder weniger flach liegenden paläozoischen Sedimente des Illinois-Beckens bis zu 1200 Meter herausgepresst.[2] Die Schichtenfolge reicht vom Unterdevon im Zentrum des Doms (Clear Creek Chert) bis hin zu tiefem Oberkarbon (Ste. Genevieve Limestone). Das Unterkarbon (Mississippium) legt sich in einem ovalen Gürtel um den Kern der Struktur. Eine im Zentrum des Doms niedergebrachte Bohrung traf in 490 Meter Tiefe auf eine mineralisierte Explosionsbrekzie, die mindestens 400 Meter mächtig ist. In der Peripherie des Doms finden sich magmatische Intrusiva permischen Alters, die als Gänge, dünne Lagergänge oder Diatreme eingedrungen sind. Meist handelt es sich hierbei um ultramafische kalkalkalische Lamprophyre, die als Minette anzusprechen sind.[3]

Ursprung Bearbeiten

Der Ursprung des Doms ist nach wie vor umstritten. Er wird neuerdings als Teil der Impaktkrater am 38. Breitengrad angesehen – eine Kette von Impaktkratern und anderen kreisförmigen Strukturen, die sich bis nach Kansas hinein weiter fortsetzt und die möglicherweise von einem auseinanderbrechenden Meteoriten verursacht worden war.[4]

Dieser Theorie widersprechen jedoch die meisten Geologen, da im Zentrum der Aufwölbung Ultramafite sowie Diatreme und Brekzienschlote anstehen. Dies deutet vielmehr auf tiefsitzende endogene magmatische Vorgänge hin.

 
Fluorit aus dem Hardin County

Dafür sprechen auch die verbreiteten Fluoritvorkommen des Illinois-Kentucky Fluorspar District in der unmittelbaren Umgebung, die noch bis in die frühen 1990er abgebaut wurden. Das Fluor des Fluorspats ist sehr wahrscheinlich magmatisch. Neben Fluorit werden auch Minerale der Seltenen Erden angetroffen, die auf einen eventuellen Karbonatitstock unterhalb der Domstruktur hinweisen.[5] In der mineralisierten Brekzie fanden sich neben Fluorit die Minerale Calcit, Quarz, Pyrit, sowie untergeordnet Sphalerit und Bleiglanz. In Monazit ist neben den Seltenen Erden auch Thorium zugegen. Seltener sind Baryt, Bertrandit und Brockit.

Alter Bearbeiten

Fifarek und Kollegen (2001) konnten radiometrisch ein unterpermisches Alter von 270 Millionen Jahren (Guadalupium/Roadium) für den Hicks Dome ermitteln.[6]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Baxter, J. W., G. A. Desborough und C. W. Shaw: Areal geology of the Illinois fluorspar district: Part 3, Herod and Shetlerville Quadrangles. In: Circular. Band 413. Illinois State Geological Survey, 1967, S. 41.
  2. Nelson, W. J.: Structural features in Illinois. In: Illinois State Geological Survey, Bulletin. Band 100, 1995, S. 144.
  3. Moorehead A. J.: Igneous Intrusions at Hicks Dome, Southern Illinois, and their relationship to fluorine-base metal rare-earth element mineralization (Diplomarbeit). Southern Illinois University-Carbondale, 2013, S. 226.
  4. Rampino, M. R und Volk, T.: Multiple impact event in the Paleozoic: Collision with a string of comets or asteroids? In: Geophys. Res. Lett. Band 23, 1996, S. 49–52.
  5. Bradbury, J. C.und Baxter, J. W.: Intrusive breccias at Hicks Dome. In: Illinois Geological Survey Circular. Vol. 550, 1992, S. 23.
  6. Fifarek, R. H., Denny, F. B., Snee, L. W. und Miggins, D. P.: Permian igneous activity in southeastern Illinois and Western Kentucky: implications for tectonism and economic resources. In: Geological Society of America Abstracts with Programs. Vol. 33, Nr. 6, 2001, S. A-420.

Koordinaten: 37° 31′ 48″ N, 88° 21′ 48″ W