Hermann Ludwig (Chemiker)

deutscher Chemiker und Hochschullehrer

Hermann Johann Friedrich Ludwig (* 12. August 1819 in Greussen; † 7. Januar 1873 in Jena) war ein deutscher Chemiker. Er war von 1854 bis zu seinem Tod 1873 außerordentlicher Professor für Chemie an der Universität Jena.

Leben Bearbeiten

 
Grab von Hermann Ludwig und Dora Hallier, geborene Ludwig, auf dem Johannisfriedhof in Jena

Hermann Ludwig war Assistent von Heinrich Wackenroder und forschte mit diesem zusammen an der Pentathionsäure.[1][2][3] Vom Herbst 1847 bis Herbst 1854 war Ludwig zudem Lehrkraft agrikultur- und techno-chemischer Gebiete am landwirtschaftlichen Institut von Friedrich G. Schulze.[4] Nach Wackenroders Tod 1854 übernahm Ludwig die Leitung des chemisch-pharmazeutischen Instituts in Jena,[5] wo er Vorlesungen über „Pharmacie, Phytochemie und chemische Pharmakognosie, Zoochemie und polizei-gerichtliche Chemie“ hielt. Darüber hinaus war er „Revisor der Apotheken im Grossherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach, ausserordentliches Mitglied der Grossherzoglichen Medicinalcommission für chemische und pharmaceutische Angelegenheiten und Mitglied des Apothekervereins in Norddeutschland“.[6] 1863 trat er in die Redaktion der Zeitschrift Archiv für Pharmazie ein.[7]

Publikationen (Auswahl) Bearbeiten

In zahlreichen Publikationen beschäftigte sich Ludwig sowohl mit Themen aus der Naturstoffchemie und Pharmazie, als auch aus der Organischen, Anorganischen und Analytischen Chemie.

Ausgewählte Publikationen von Hermann Ludwig:

Literatur Bearbeiten

  • Fritz Chemnitius: Die Chemie in Jena von Rolfinck bis Knorr (1629 – 1921). Biedermann, Jena 1929.
  • Lebenslauf in der Zeitschrift Archiv für Pharmacie, 3. Reihe, 3. Band, 2. Heft, 1873, S. 97–102; Digitalisat bei BHL Biodiversity Heritage Library, Bd. 203, 1873, [1], abgerufen am 21. Juni 2023.
  • A. Stock: Der internationale Chemiker-Kongreß Karlsruhe 3.–5. September 1860 vor und hinter den Kulissen. Verlag Chemie, Berlin: 1933. PDF

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. H. Wackenroder: Ueber eine neue Säure des Schwefels. In: Archiv der Pharmazie. Band 97, Nr. 3, 1846, S. 272–288. doi:10.1002/ardp.18460970303, online im Internet Archive.
  2. H. Wackenroder: Bestimmung des Sauerstoffgehaltes der Pentathionsäure. In: Archiv der Pharmazie. Band 98, Nr. 2, 1846, S. 140–151, doi:10.1002/ardp.18460980203, online bei der Bayerischen Staatsbibliothek.
  3. Hermann Ludwig: Zur Geschichte der Pentathionsäure. In: Archiv der Pharmazie. Band 135, Nr. 1, 1856, S. 9–13. doi:10.1002/ardp.18561350105, online im Internet Archive.
  4. Hermann Ludwig: Die natürlichen Wässer in ihren chemischen Beziehungen zu Luft und Gesteinen. Ferdinand Enke, Erlangen 1862, S. V–VI, doi:10.1002/ardp.18641680173.
  5. Ernst Hallier: Kulturgeschichte des neunzehten Jahrhunderts in ihren Beziehungen zu der Entwickelung der Naturwissenschaften. (1889). S. 630
  6. Hermann Ludwig: Zehnter Bericht. In: Archiv der Pharmazie. Band 137, Nr. 3, 1856, S. 384–387, doi:10.1002/ardp.18561370332.
  7. Nachruf anlässlich seines Ablebens von E. Reichardt, in: Archiv für Pharmacie. 1873, 3. Reihe, 3. Band, 2. Heft, S. 99.