Henschelberg

Naturschutzgebiet in Baden-Württemberg

Der Henschelberg ist ein am 1. Dezember 1990 vom Regierungspräsidium Karlsruhe durch Verordnung ausgewiesenes Natur- und Landschaftsschutzgebiet auf dem Gebiet der Stadt Mosbach im Neckar-Odenwald-Kreis.

Natur- und Landschaftsschutzgebiet Henschelberg

IUCN-Kategorie V – Protected Landscape/Seascape

Orchis ustulata im NSG Henschelberg

Orchis ustulata im NSG Henschelberg

Lage Deutschland, Baden-Württemberg, Neckar-Odenwald-Kreis, Mudau
Fläche 45,7 Hektar (NSG)
160,9 Hektar (LSG)
Kennung 2.007 (NSG)
2.25.029 (LSG)
WDPA-ID 81869
Geographische Lage 49° 22′ N, 9° 8′ OKoordinaten: 49° 21′ 33″ N, 9° 8′ 13″ O
Henschelberg (Baden-Württemberg)
Henschelberg (Baden-Württemberg)
Einrichtungsdatum 1. Dezember 1990
Verwaltung Regierungspräsidium Karlsruhe

Lage Bearbeiten

Das knapp 46 Hektar große Naturschutzgebiet Henschelberg besteht aus drei Teilgebieten. Das größte Teilgebiet umfasst den Ost-, Süd- und Südwesthang des Henschelbergs und des Zwerrenbergs, die beiden kleineren Teilgebiete Haftel und Muckensturm liegen in Seitentälern des Nüstenbachtals. Die Teilgebiete sind durch das gleichnamige, ca. 160 Hektar große, dienende Landschaftsschutzgebiet verbunden, welches den gesamten Henschelberg inklusive Liebelsberg und Zwerrenberg umfasst und im Norden bis zum Stadtteil Waldstadt reicht. Das Gebiet liegt am nördlichen Stadtrand von Mosbach und gehört zum Naturraum Bauland.

Schutzzweck Bearbeiten

Wesentlicher Schutzzweck des Naturschutzgebiets ist laut Verordnung „die Erhaltung und Pflege biologisch vielfältiger Lebensräume des Henschelberges mit hoher ökologischer Bedeutung der anstehenden, fast vegetationslosen Schaumkalkbänke, der extrem trockenheitsliebenden Lebensgemeinschaften der Wacholderheiden, Trocken- und Halbtrockenrasen auf skelettreichen Hängen und der thermophilen Saumgesellschaften der Waldränder, um die auf diese vielfältigen Biotope angewiesene Tier- und Pflanzenwelt zu erhalten, zu fördern und die zahlreichen, vom Aussterben bedrohten Arten zu schützen.“

Wesentlicher Schutzzweck des Landschaftsschutzgebiets ist laut Verordnung „die Sicherung und Erhaltung der landschaftlichen und ökologischen Einheit des Henschelberges, die Sicherung des ökologisch notwendigen Ergänzungsraumes für die Naturschutzgebiete und ihre Tier- und Pflanzenwelt, die Erhaltung des zusammenhängenden Walddistrikts Henschelberg zwischen den Siedlungsteilen der Stadt Mosbach und der Waldstadt und die Erhaltung der zum Teil durch Gehölze und Streuobstwiesen gegliederten, landwirtschaftlich genutzten Kulturlandschaft als ökologischer Ausgleichsraum und als wichtiges Erholungsgebiet für die dicht besiedelte Umgebung.“[1]

Landschaftscharakter Bearbeiten

Das Gebiet ist überwiegend bewaldet. Die als Naturschutzgebiet ausgewiesenen Hangbereiche sind teilweise offen und von Trockenrasen, Felsbildungen, Trockenmauern und Gebüschen trockenwarmer Standorte geprägt. Die Hänge wurden früher teilweise wein- und obstbaulich genutzt. Diese Nutzungen sind heute aber nur noch in kleineren Teilbereichen erkennbar.

Geschichte Bearbeiten

Teile des Henschelbergs standen bereits seit 1940 unter Naturschutz. Seit 1954 stand der Henschelberg zudem unter Landschaftsschutz. 1990 wurde die Schutzgebietskulisse am Henschelberg neu abgegrenzt und verordnet.[1]

Zusammenhängende Schutzgebiete Bearbeiten

Im Westen und Norden grenzt das Gebiet an das Naturschutzgebiet Nüstenbachtal, Hessental und Masseldorn und das Landschaftsschutzgebiet Nüstenbachtal mit westlich angrenzendem Höhenrücken. Es liegt zum größten Teil im FFH-Gebiet Bauland Mosbach und vollständig im Naturpark Neckartal-Odenwald.

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Bezirksstelle für Naturschutz und Landschaftspflege Karlsruhe (Hrsg.): Die Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Karlsruhe. Thorbecke, Stuttgart 2000, ISBN 3-7995-5172-7, S. 414–417

Weblinks Bearbeiten

Commons: Naturschutzgebiet Henschelberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Verordnung über das Naturschutzgebiet "Schwanne-Wald" in den Gemarkungen Wagebiet "Henschelberg" vom 1. Dezember 1990 (GBl. v. 17.04.1991, S. 175). Abgerufen am 2. November 2022.