Henry Garde

deutscher Maler und Grafiker

Henry Garde (* 27. September 1899 in Bremen; † 27. Oktober 1977 in Wildeshausen) war ein deutscher Maler und Grafiker.

Henry Garde absolvierte von 1914 bis 1917 eine Lehre als Lithograph bei Carsten Suhling und besuchte die Handwerker- und Fortbildungsschule bei Adolf Scharfschwerdt und Kunstgewerbeschule in Bremen.[1] Bis 1918 war er dann im Ersten Weltkrieg Soldat an der Westfront, 1918/19 arbeitete er dann als Handwerkszeichner bei zwei Bremer Firmen.

Im Jahr 1920 besuchte er wieder die Kunstgewerbeschule Bremen und studierte bei Alphons Maria Frieling, Erich Kleinhempel und Ernst Müller-Scheessel. Mit einem Stipendium von zwei Bremer Stiftungen konnte er vier Semester an der Akademie für Buchgewerbe und Graphik in Leipzig studieren. Wirtschaftliche Schwierigkeiten zwangen ihn allerdings zur Rückkehr nach Bremen, wo er wieder in einer Anstellung arbeitete. Hier lernte er den Kaffeehändler und Kunstmäzen Ludwig Roselius kennen und freundete sich mit Heinrich Vogeler und Christian Arnold an.[1]

Anfang der 1920er Jahre arbeitete er für Roselius’ Firma Kaffee Hag, wo er 1933 Chefgrafiker der Werbeabteilung wurde. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde er als Künstler verfolgt und 1937 von der Geheimen Staatspolizei verhaftet, weil er Mitglied der Kommunistischen Partei war. Im gleichen Jahr verlor er seine Anstellung bei Kaffee HAG.[1]

Von 1939 bis 1945 diente er als Soldat. Nach Kriegsende war Garde als Grafiker für die Teefirma Bünting in Leer (Ostfriesland) tätig, 1947 erfolgte die Übersiedlung nach Wildeshausen. Hier war Garde bis 1954 auch als Galerist tätig und zeigte Arbeiten von Ernst von Glasow, Willi Oltmanns und Heinrich Schwarz.[1] Im Jahr 1956 gründete er die „Junge Gruppe Worpswede“, die sich 1959 wieder auflöste.[2][3]

Zunächst vom Expressionismus beeinflusst, wandte sich Garde um 1930 der Neuen Sachlichkeit zu. In der Spätzeit entstanden zahlreiche Arbeiten mit heimatlichen Motiven. Außerdem entstanden Porträtserien bekannter Persönlichkeiten.[1]

Ausstellungen

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Literatur

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Einzelnachweise

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  1. a b c d e Henry Garde. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 49, Saur, München u. a. 2006, ISBN 3-598-22789-2, S. 236.
  2. Henry Garde. In: Bildatlas: Kunst in der DDR. Abgerufen am 22. August 2024.
  3. Sabine von der Decken: Abstraktion als Befreiungsschlag. Weser-Kurier, 17. August 2011, abgerufen am 22. August 2024.
  4. a b c d 5.1.2 Ausstellungen in der Kunstschau der Böttcherstraße von 1949 bis 1982, mit Kunstpreis(-kandidaten) Böttcherstraße, Archiv Böttcherstraße, abgerufen am 21. August 2024 (PDF)
  5. Ulrich Suttka: Künstler mehr in den Blickpunkt rücken. Nordwest-Zeitung, 20. Juli 2010, abgerufen am 22. August 2024.