Henriette Schroeder

deutsche Übersetzerin, Journalistin, Dokumentarfilmerin und Autorin

Henriette Schroeder (* 1961 in Bonn) ist eine deutsche Übersetzerin, Journalistin, Dokumentarfilmerin und Autorin.

Leben und Wirken Bearbeiten

Henriette Schroeder, Tochter des Publizisten Dieter Schröder, studierte Amerikanische Kulturgeschichte, Kunstgeschichte und Psychologie in München sowie Jewish Studies an der American University in Washington, D.C. Weiters besuchte sie die deutsche Journalistenschule in München.[1] Von 1999 bis 2002 arbeitete Schroeder in der Abteilung Media Affairs der OSZE im Kosovo sowie in Bosnien und Herzegowina.[2][3] Ihr dort geführtes Tagebuch inspirierte ihren Bruder Joachim zum Drehbuch des Kinofilms Kill me Today, Tomorrow I’m Sick! und gilt als dessen Vorlage.[4]

In ihren Arbeiten befasst sie sich meist mit Zeitgeschichte sowie mit zentraleuropäischer und jüdischer Geschichte und Tradition.[5][6]

Ihr 2014 erschienenes Buch Ein Hauch von Lippenstift für die Würde: Weiblichkeit in Zeiten großer Not fand internationale Aufmerksamkeit.[7]

Henriette Schroeder lebt heute in Wien.

Publikationen Bearbeiten

Artikel Bearbeiten

  • In der Filmkulisse arabischer Statisten – Nostalgisches in Tanger/Erinnerungen an die Zeit der internationalen Verwaltung. (Süddeutsche Zeitung vom 10. November 1992)
  • Glänzende Kulisse für exzentrische Neigungen – Besuch bei Paul Bowles, ein Brief aus Tanger. (Süddeutsche Zeitung vom 10. Oktober 1992)
  • Ein Antlitz voller Liebe und Trauer – Einst kulturelles Zentrum, heute Niemandsland: Begegnungen in Czernowitz, der Geburtsstadt Paul Celans. (Süddeutsche Zeitung vom 6. Dezember 1992)
  • Brief aus einem fahrenden Zug. Zusammenstoß mit Madame Gulag. (Süddeutsche Zeitung vom 20. März 1993)
  • Pulverfaß L.A. (focus.de vom 2. August 1993)[12]
  • Traurige Weisen im ‚Paris des Ostens‘. Der Rundgang durch Bukarest führt zu Überresten der Pracht von einst und zu den Ruinen diktatorischen Größenwahns. (Süddeutsche Zeitung vom 31. August 1993)
  • Blanker Hass – Mädchen in der Neonazi Szene. (Süddeutsche Zeitung vom 13. Dezember 1993)
  • Ceausescus politische Hinterlassenschaft – Wie sich Virgil Magureanu, der Chef des heutigen rumänischen Geheimdienstes, von der berüchtigten Securitate distanziert. (Süddeutsche Zeitung vom 5./6. Januar 1994)
  • Verbotene Liebe – Homosexuelle in rumänischen Gefängnissen. Sie werden gedemütigt, gequält und geächtet. (SZ-Magazin vom 18. Oktober 1996)
  • Die Gruppe 47 und die Emigranten. (Illustrierte Neue Welt vom August/September 2008)
  • Bulgaren – Keine willigen Vollstrecker – Chronologie einer Rettung. (Illustrierte Neue Welt vom August/September 2009)
  • Was „Jurist Putin“ und „Bandit Stalin“ verbindet. (welt.de vom 12. April 2011)[13]
  • Das doppelte Leid der Flüchtlinge aus Nordkorea. (welt.de vom 22. März 2013)[14]
  • Museumswärter: Sie lieben die Kunst, die sie bewachen. (zeit.de vom 21. Juni 2017)[15]

Buchübersetzungen aus dem Englischen Bearbeiten

Dokumentarfilme Bearbeiten

  • Befreit & Vergessen. Dokumentarfilm von Henriette Schroeder, Joachim Schroeder und Werner Kiefer, 1995.[16]
  • …wie gurrende Tauben im Herzen – Geschichte und Kultur der jiddischen Sprache, 2 mal 45 Minuten, Bayerischer Rundfunk 1997.
  • Little Odessa – Russische Juden in Brooklyn, 45 Minuten, Norddeutscher Rundfunk, 2005.
  • Weiterleben! Sechzig Jahre jüdisches Leben in Deutschland, 45 Minuten, Bayerischer Rundfunk 2009.
  • Die Hüterin der Worte – Rachel Salamander und die Literaturhandlung, 45 Minuten, Bayerischer Rundfunk 2013.[17]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Henriette Schroeder auf den Seiten des Suhrkamp Verlages; abgerufen am 4. Februar 2019
  2. NATO.int: Transcript: Joint Press Conference, 10 October 2000; abgerufen am 4. Februar 2019
  3. humanrightshouse.org: International Helsinki Federation for Human Rights (IHF) gathers in Warsaw; 2005; abgerufen am 4. Februar 2019
  4. Kfor, Chaos und Kosovo: Wasserburger Joachim Schroeder dreht krasse Filmsatire. 26. Februar 2020, abgerufen am 20. September 2020.
  5. wienerzeitung.at vom 9. Oktober 2017: Flüchtlinge Anders als; abgerufen am 4. Februar 2019
  6. diepresse.com vom 6. Jänner 2019: Torbergs Sekretärin: Mit dem Engerl im Cabriolet; abgerufen am 4. Februar 2019
  7. liberation.fr vom 1. April 2015: Interview Henriette Schroeder: Les femmes sont coquettes aux pires heures de leur vie; abgerufen am 4. Februar 2019
  8. Buchrezension bei borromaeusverein.de; abgerufen am 4. Februar 2019
  9. diepresse.com vom 16. November 2014: Henriette Schroeder: Lippenstift als Kampfmittel!; abgerufen am 3. März 2019
  10. zeit.de vom 12. Dezember 2014: Kleiner Bolzen aus Fett – Wie ein bisschen Rot auf Lippen oder Wange dem Mut aufhilft; abgerufen am 3. März 2019
  11. Rezensionen bei perlentaucher.de; abgerufen am 3. März 2019
  12. focus.de vom 2. August 1993; abgerufen am 3. März 2019
  13. welt.de vom 12. April 2011; abgerufen am 3. März 2019
  14. welt.de vom 22. März 2013; abgerufen am 3. März 2019
  15. zeit.de vom 21. Juni 2017; abgerufen am 3. März 2019
  16. ikg-m.de vom 18. Februar 2014: Film und Gespräch: Befreit & Vergessen; abgerufen am 4. Februar 2019
  17. ard.de vom 17. November 2013: Die Hüterin der Worte; abgerufen am 3. März 2019