Helga Stödter

deutsche Juristin und Frauenrechtlerin

Helga Stödter (geborene Kloninger; * 9. März 1922 in Berlin; † 29. Mai 2011 in Hamburg) war eine deutsche Juristin und Frauenrechtlerin.

Ausbildung und beruflicher Werdegang Bearbeiten

Helga Stödter legte 1940 ihr Abitur in Berlin ab und schloss ihr Studium der Volkswirtschaft 1942 mit dem Diplom ab. 1944 folgte dann die Promotion in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften und Helga Stödter begann parallel dazu ihr Jura-Studium. Nach dem anschließenden Referendariat legte sie 1949 das zweite juristische Staatsexamen ab.

Sie arbeitete von 1946 bis 1950 in der französischen Besatzungszone bei den Rastatter Prozessen als Pflichtstrafverteidigerin in 295 Fällen.[1] 1952 trat sie in den Auswärtigen Dienst ein, der sie zuletzt als Legationsrätin an die Deutsche Botschaft London führte. Im Jahr 1961 wurde sie als Rechtsanwältin in Hamburg zugelassen.

Privates Bearbeiten

In erster Ehe war Helga Stödter mit dem Mediziner Hans-Joachim Hodeige verheiratet, mit dem sie eine Tochter hatte. Ihr zweiter Mann war der Reeder und Jurist Rolf Stödter, mit dem sie von 1964 bis zu seinem Tod im Jahr 1993 verheiratet war. Mit ihm hatte Helga Stödter zwei Töchter[2]. Sie lebte bis zu ihrem Tod im Jahr 2011 in Wentorf bei Hamburg.

Engagement Bearbeiten

Helga Stödter engagierte sich für die Verbesserung der gesellschaftlichen Stellung von Frauen. Davon zeugen u. a. ihre folgenden Ämter:

  • Gründerin der Helga Stödter-Stiftung – Frauen für Führungspositionen
  • Gründungsmitglied und Ehrenvorsitzende der Vereinigung für Frauen im Management e. V. (FIM)
  • Seit 1970 Ehrenpräsidentin des Verbands alleinerziehender Mütter und Väter (VAMV),
  • Gründungspräsidentin des European Women's Management Development International Network (EWMD)

Publikationen Bearbeiten

Helga Stödter verfasste verschiedene Schriften zum Familienrecht, zum Strafrecht und zur Rolle der Frau in der Gesellschaft. Die Helga Stödter-Stiftung war 1989 Herausgeberin der Broschüren Frauen im Management Nr. 1 und Nr. 2 der Verfasserin Lisl Linde und 1998 des Buches „my job!“ der Verfasserin Heike Schock.

Ehrungen Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. „Wissenschaftliche Sensation“ – Kreisarchiv erhält Unterlagen zu den Rastatter Kriegsverbrecherprozessen. In: landkreis-rastatt.de. Landkreis Rastatt, archiviert vom Original am 3. Dezember 2013; abgerufen am 8. August 2020.
  2. Ulrich Lappenküper: Eine „konservative Progressive“. Zum 10. Todestag von Dr. Helga Stödter. In: Otto-von-Bismarck-Stiftung. 26. Mai 2021, abgerufen am 19. Februar 2022 (de-DE-formal).

Weblinks Bearbeiten