Heinrich Trenk

schweizerisch-rumänischer Landschafts-, Genre- und Porträtmaler sowie Illustrator

Heinrich Trenk, auch Henri oder Henric Trenk (* 1818 in Zug, Kanton Zug, Schweiz; † 5. Juli 1892 in Bukarest, Königreich Rumänien), war ein schweizerisch-rumänischer Landschafts-, Veduten-, Genre-, Porträt- und Tiermaler sowie Illustrator und Karikaturist der Düsseldorfer Schule. Außerdem war er Fotograf.

Nomazi (Nomaden), 1871

Leben Bearbeiten

 
Ansicht mit der Stadtpfarrkirche von Hermannstadt
 
Ansicht des Klosters Stavropoleos in Bukarest

Trenk, Sohn einer deutschstämmigen Familie in Zug, studierte vor 1845 Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf.[1] Um 1846 reiste er nach Hermannstadt in Siebenbürgen, damals ein Teil des Königreichs Ungarn im Kaisertum Österreich. 1851 zog er nach Bukarest, Hauptstadt des Fürstentums Walachei, und blieb dort, als das Land 1861 Teil des Fürstentums Rumänien und später Teil des Königreichs Rumänien wurde. In seinem späteren Leben wurde er rumänischer Staatsbürger.

Außer Porträts malte Trenk romantische Landschaften, Stadtansichten, historische Gebäude und Genreszenen in Rumänien. Einige Bilder schickte er auf Ausstellungen nach Frankreich. Ferner zeichnete er Karikaturen.[2] Eine Zeit lang unterrichtete er als Zeichenlehrer am Bukarester Gymnasium. Zu seinen Schülern zählte der spätere Maler Ion Andreescu. Er beschäftigte sich auch mit der Erfindung von nicht-glänzenden Malfarben.[3] Der rumänische Schriftsteller Alexandru Odobescu (1834–1895) engagierte ihn als Illustrator eines Magazins, das von der Rumänischen Denkmal-Kommission herausgegeben wurde. Diese Zeitschrift berichtete über Denkmäler, historische Orte und Folklore in Rumänien. Zusammen mit Odobescu betrieb Trenk die zeichnerische Erfassung und Inventarisierung rumänischer Kulturgüter. 105 seiner Gemälde und Zeichnungen bilden den Grundstock der Galerie Alter Rumänischer Kunst im Kunstmuseum Bukarest.[4] Abzüge von 13 Dokumentarfotografien, die Trenk 1869 vom Schatz von Pietroasa schuf, befinden sich in den Beständen der Ungarischen Akademie der Wissenschaften in Budapest.[5]

Literatur Bearbeiten

  • Trenk, Heinrich. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 33: Theodotos–Urlaub. E. A. Seemann, Leipzig 1939, S. 376 (biblos.pk.edu.pl).
  • George Oprescu: Grafica românească în secolul al XIX-lea. Band 1, Fundația Regală pentru Literatură și Artă, Bukarest 1942
  • Vasile Drăguţ, Vasile Florea, Dan Grigorescu, Marin Mihalache: Pictura românească în imagini. Editura Meridiane, Bukarest 1970, S. 138 f.
  • Marica Grigorescu: Henri Trenk şi arta restituirii tezaurelor. 100 de ani de la moartea artistului (1818–1892). Muzeyl Naţional de Artǎ, Bukarest 1992.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Henric Trenk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Bettina Baumgärtel, Sabine Schroyen, Lydia Immerheiser, Sabine Teichgröb: Verzeichnis der ausländischen Künstler und Künstlerinnen. Nationalität, Aufenthalt und Studium in Düsseldorf. In: Bettina Baumgärtel (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung 1819–1918. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2011, ISBN 978-3-86568-702-9, Band 1, S. 441
  2. So karikierte er etwa den Arzt Carol Davila in der Zeitschrift Nichipercea (Nr. 38 vom 8. Oktober 1860). – Vgl. Richard Constantinescu: Medicii din vârful creionului. Artikel vom 27. Februar 2015 im Portal viata-medicala.ro, abgerufen am 19. November 2016
  3. Carl von Lützow (Hrsg.): Zeitschrift für bildende Kunst. Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1869, Band 4, S. 120 (Google Books)
  4. Markus Fischer: Die Galerie Alter Rumänischer Kunst im Bukarester Kunstmuseum. Ausstellung anlässlich des 150-jährigen Bestehens der Sammlung, Artikel vom 6. März 2016 im Portal adz.ro (Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien), abgerufen am 19. November 2016
  5. Júlia Papp: John Brampton Philpot’s photographs of fictile ivory in the Hungarian National Museum. In commemoration of the bicentenary of Ferenc Pulszky’s birth. Artikel vom 25. Juni 2014 im RIHA Journal (Journal of the International Association of Research Institutes in the History of Art)