Heinrich Raspe III.

Graf von Gudensberg, Graf in Hessen, Vogt von Hersfeld

Heinrich Raspe III. (* um 1155; † 18. Juli 1180) war der zweite Sohn von Landgraf Ludwig dem Eisernen von Thüringen, aus dem Hause der Ludowinger, und dessen Gemahlin Judith von Schwaben, Halbschwester von Kaiser Friedrich Barbarossa.

Wie im Hause der Ludowinger üblich, wurde ihm als jüngerem Bruder des Landgrafen die hessische Grafschaft Gudensberg zur Verwaltung zugeteilt. Er war daher als Graf von Gudensberg oder auch Graf in Hessen bekannt. Zusätzlich war er Vogt der Abtei Hersfeld, die in Osthessen und im westlichen Thüringen ausgedehnten Besitz hatte. Heinrich war ein treuer Parteigänger seines kaiserlichen Onkels in dessen Auseinandersetzungen mit Heinrich dem Löwen. Barbarossa stärkte die Stellung Heinrichs und der Ludowinger, indem er unter anderem 1170 die Übertragung der Creuzburg aus dem Besitz der Reichsabtei Fulda in den der Grafschaft Hessen billigte und damit die territoriale Verbindung zwischen den thüringischen und hessischen Teilen der Landgrafschaft verbesserte.

Als Vogt von Hersfeld war Heinrich wohl maßgeblich für die Entfremdung des Hersfelder Lehens Melsungen am Fuldaübergang der wichtigen Straße von Gudensberg nach Thüringen verantwortlich, wo der Bau einer Burg und die darauf folgende schnelle Entwicklung einer Stadt (burgus) einen erheblichen Einbruch in den Hersfelder Besitz darstellten.

Heinrich erneuerte um 1170 die Burg Windeck in der Herrschaft Rosbach, auf dem Gebiet des gisonischen Allodialerbes seiner Familie an der Sieg. 1174 gab er sie als Lehen an den Grafen Engelbert I. von Berg, mit der Bedingung, dass letzterer ihm damit gegen jedermann außer dem Kaiser und dem Erzbischof von Köln dienen müsse.[1]

Fußnoten

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  1. Theodor Joseph Lacomblet: Urkundenbuch für die Geschichte des Niederrhein. Band 1 (779–1200). Düsseldorf, 1840, Urkunde 448.

Heinrich Raspe III. bei www.genealogie-mittelalter.de

Literatur

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  • Hilmar Schwarz: Die Ludowinger. Aufstieg und Fall des ersten thüringischen Landgrafengeschlechts, Eisenach 1993.