Heinrich Ludwig Frische

deutscher Landschaftsmaler

Heinrich Ludwig Frische (* 9. Januar 1831 in Altenbruch; † 5. Dezember 1901 in Düsseldorf) war ein deutscher Landschaftsmaler.[1]

Heinrich Ludwig Frische
Fischer an einem felsigen Ufer (undatiert)

In Altenbruch bei Cuxhaven geboren begab sich Heinrich Ludwig Frische nach einer Ausbildung in Hamburg als Dekorationsmaler und autodidaktischen Studien zunächst auf kleinere Reisen, die er mit seiner Arbeit als Porträtzeichner und Maler finanzierte. Von 1858 bis 1862 besuchte er dann als Schüler von Hans Gude die Düsseldorfer Kunstakademie. Bis auf Studienreisen blieb Frische in Düsseldorf ansässig[1] und war hier 1864/65 bis 1901 Mitglied des Künstlervereins Malkasten. Er war verheiratet. Von seinen Söhnen war Arnold Frische (* 1869 in Düsseldorf) 1884 bis 1887 Schüler der Kunstgewerbeschule Düsseldorf und, nach einigen Reisen, 1890 bis 1896, der Kunstakademie Düsseldorf, wo er sich zum Maler, hauptsächlich jedoch zum Bildhauer ausbildete. Neben Porträtbüsten und Grabdenkmälern schuf er u. a. ein Kriegerdenkmal für Ratingen (1898), das Drei-Kaiser-Denkmal in Wanne (Herne) (1901) sowie Skulpturen für das Gebäude des Knappschaftsvereins in Bochum. Ein weiterer Sohn, Emil Frische (* 1872 in Düsseldorf), war Schüler von Claus Meyer an der Düsseldorfer Akademie und hielt sich längere Zeit in Florenz auf. Seine Arbeiten umfassen Bildnisse, Interieurs, Stillleben und Figurenszenen, mit denen er sich an den Ausstellungen u. a. in Düsseldorf (1908, 1909, 1912, 1913, 1915), Berlin (1910) und München (1908, 1912) beteiligte.

Werk und Ausstellungen

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Heinrich Ludwig Frische schuf „gutkomponierte“ Landschaftsansichten des Harzes und später auch von der englischen Küste, aus Tirol und aus der Schweiz. Die zeitgenössische Presse lobte die harmonische Wirkung seiner Kompositionen, deren ausdrucksvolle Stimmung er durch kräftige Farbgebung erreichte. Seine Arbeiten zeigte er seit 1862 in Düsseldorf – darunter auf den Ausstellungen der Düsseldorfer Kunstakademie von 1872 und 1899 sowie den Großen Kunstausstellungen von 1893 bis 1896[1] – sowie unter anderem in Berlin, Braunschweig, Bremen, Dresden, Hamburg, Hannover, Magdeburg und Wien. Gemälde befanden sich während des Ersten Weltkriegs in den Museen von Köln, Hannover, Magdeburg, Prag und Rostock.[1]

  • Harzlandschaft mit Reisigsammlerin (1862), Kunsthandel
  • Motiv vom Brocken, Harzlandschaft, Breslauer Kunst-Ausstellung 1869 (veranstaltet von dem Schlesischen Kunst-Verein im Lokal der Schlesischen vaterländischen Gesellschaft [Blücherplatz im Börsengebäude], eröffnet am 23. Mai, Breslau [1869], Nr. 150 und Nr. 151)
  • Nach dem Regen (Abbildung im Lexikon der Düsseldorfer Malerschule, Band 1)
  • Heidelandschaft, Hannover, Niedersächsisches Landesmuseum
  • Harzlandschaft, Köln, Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud

Schriften

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  • Eigenhändiger Lebenslauf, Düsseldorf 1887, Malkastenarchiv

Literatur

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  • Das geistige Deutschland am Ende des 19. Jahrhunderts. Enzyklopädie des deutschen Geisteslebens in biographischen Skizzen. Band 1: Die Bildenden Künstler. Leipzig, Berlin 1898, S. 204–205.
  • Frische, Heinrich Ludwig. In: Friedrich von Boetticher: Malerwerke des 19. Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Band 1/1, Bogen 1–30: Aagaard–Heideck. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1891, S. 335 (Textarchiv – Internet Archive).
  • Ernst Rump (Hrsg.): Lexikon der bildenden Künstler Hamburgs, Altonas und der näheren Umgebung. Hamburg 1912.
  • Frische, Heinrich Ludwig. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 12: Fiori–Fyt. E. A. Seemann, Leipzig 1916, S. 495 (Textarchiv – Internet Archive).
  • Hans Wolfgang Singer (Hrsg.): Allgemeines Künstlerlexikon. Leben und Werke der berühmtesten bildenden Künstler. Vorbereitet von Hermann Alexander Müller. Literarische Anstalt Rütten & Loening, Frankfurt / Main, Band 1, 1921.
  • Emanuel Bénézit (Hrsg.): Dictionnaire Critique et Documentaire des Peintres, Sculpteurs, Dessinateurs et Graveurs de tous les temps et de tous les pays. Band 4, 1976.
  • Hans Paffrath (Hrsg.): Lexikon der Düsseldorfer Malerschule 1819–1918. Band 1: Abbema–Gurlitt. Herausgegeben vom Kunstmuseum Düsseldorf im Ehrenhof und von der Galerie Paffrath. Bruckmann, München 1997, ISBN 3-7654-3009-9, S. 377–378 (Abb.).
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Commons: Heinrich Ludwig Frische – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d Frische, Heinrich Ludwig. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 12: Fiori–Fyt. E. A. Seemann, Leipzig 1916, S. 495 (Textarchiv – Internet Archive).