Hauptpost (Köln)

abgerissenes Bauwerk in Köln, Deutschland

Das Hauptpostamt in Köln stand an der Straße An den Dominikanern in der Altstadt-Nord Stadtbezirk Innenstadt.[1]

Oberpostdirektion Köln
Hauptpostamt Köln um 1900

Hauptpostamt Köln um 1900

Daten
Ort Köln, Altstadt-Nord, An den Dominikanern
Architekt August Kind (Grundriss)
Carl Hindorf (1884 Bauentwurf)
Karl Doflein (Fassaden-Entwurf)
Baustil Stil des Historismus
Baujahr 1888–1893
Koordinaten 50° 56′ 33,3″ N, 6° 57′ 17,1″ OKoordinaten: 50° 56′ 33,3″ N, 6° 57′ 17,1″ O
Besonderheiten
1997 – 1998 abgerissen, Neubau einer Senioren-Residenz

Gebäude Bearbeiten

Das auf Betreiben des Generalpostdirektors Heinrich von Stephan errichtete Gebäude wurde 1888–1893 auf den Grundmauern des Dominikanerklosters[2] im Stil des Historismus erbaut. Es beherbergte das Hauptpostamt Köln, das Telegraphenamt Köln und außerdem die Oberpostdirektion Köln. Es entstand nach einem Entwurf der Technischen Bauabteilung des Reichspostamts in Berlin unter Leitung von August Kind und einem Fassaden-Entwurf des Architekten Karl Doflein. Am 15. November 1893 erfolgte die feierliche Übergabe im Beisein der höchsten Beamten der Reichspostverwaltung. Später erfolgte eine Erweiterung zur Unterbringung des Postscheckamts Köln. Die Oberpostdirektion Köln bezog neue Räumlichkeiten in der Neustadt-Nord, Clever Straße 32 / Wörthstraße.

Die ursprüngliche Fassade des Gebäudes musste schon in den 1920er Jahren wegen Bauschäden in vereinfachter Form renoviert werden.[3] Während des Zweiten Weltkriegs 1943 schwer beschädigt, wurde das Gebäude komplett saniert und mit vereinfachter Werksteinfassade wiederaufgebaut.[4]

Durch die Privatisierung der Deutschen Bundespost („Postreform“) wurden die Aufgaben der Oberpostdirektionen auf die Direktionen der einzelnen neuen Postdienstsparten übertragen.[5]

Heutige Nutzung Bearbeiten

Das Gebäude wurde 1997–1998 für den Neubau einer exklusiven Seniorenresidenz abgerissen[2][6], wobei die behördliche Denkmalpflege wegen der stark veränderten Grundsubstanz des Bauwerks keine Einsprüche hatte.[7]

Literatur Bearbeiten

  • Deutsche Bauzeitung, 27. Jahrgang 1893, Nr. 94 (vom 25. November 1893), S. 580. (kurzer Bericht über die Einweihung)
  • Deutsche Bauzeitung, 27. Jahrgang 1893, Nr. 100 (vom 16. Dezember 1893), S. 619. (Kommentar wegen unterschiedlicher Angaben zur Entwurfs-Urheberschaft)
  • Oberpostdirektion Köln. Geschichte und Gegenwart. In: Mitteilungen der Gesellschaft für deutsche Postgeschichte e. V., Bezirksgruppe Köln, Heft 7 (1982).
  • Die Post „An den Dominikanern“. In: Mitteilungen der Gesellschaft für deutsche Postgeschichte e. V., Bezirksgruppe Köln, Heft 10 (1987).

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Sybille Fraquelli: Im Schatten des Domes. Architektur der Neugotik in Köln 1815–1914. Böhlau, Köln / Weimar / Wien 2008, ISBN 978-3-412-20162-3, S. 285.
  2. a b Bilderbuch Köln - RESIDENZ am Dom - ehemalige Hauptpost - An den Dominikanern. Archiviert vom Original; abgerufen am 25. Januar 2019.
  3. Bilderbuch Köln - Hauptpost. Archiviert vom Original; abgerufen am 25. Januar 2019.
  4. Bilderbuch Köln - Das Hauptpostamt. Archiviert vom Original; abgerufen am 25. Januar 2019.
  5. Oberpostdirektion Köln (Bestand) - Deutsche Digitale Bibliothek. Abgerufen am 25. Januar 2019.
  6. BauNetz Media GmbH: „Ranziger Schichtkäse“ - Auf dem Gelände der alten Hauptpost in Köln entsteht ein Seniorenwohnheim. 12. Februar 1998, abgerufen am 25. Januar 2019.
  7. Bilderbuch Köln - Abriss der alten Hauptpost. Archiviert vom Original; abgerufen am 25. Januar 2019.