Hannes Sieberer

österreichischer Politikberater sowie ehemaliger US-Agent

Hannes Sieberer (* 1951 in Schwaz) ist ein österreichischer ehemaliger US-Agent in der DDR und war nach seiner Enttarnung Bautzen-Häftling.

Leben Bearbeiten

Hannes Sieberer war von 1976 bis 1982 unter dem Decknamen „Kurt Klepp“ Agentenführer des US-Geheimdienstes Military Intelligence (MI) mit Einsatz in der DDR. 1982 wurde er verhaftet und wegen Spionage im besonders schweren Fall zu 15 Jahren Haft verurteilt, 1985 jedoch ausgetauscht. Später studierte er Politikwissenschaft an der Universität Innsbruck, wo er 1990 bei Zdeněk Mlynář mit der Arbeit Nachrichtendienste in den internationalen Beziehungen promoviert wurde.

Sieberer wurde Politikberater, parlamentarischer Mitarbeiter und Referent im Staatssekretariat des Sozialministeriums. Er leitet eine Familien- und Männerberatungsstelle.[1]

Veröffentlichungen (Auswahl) Bearbeiten

Als Autor
  • Über die „psychologische Kriegsführung“ der Geheimdienste oder „der Kampf um den Verstand und den Willen der Menschen.“ In: Internationale Zeitschrift für Sozialpsychologie und Gruppendynamik, Jg. 34/Heft 119, Wien 2009 (Fachzeitschriften-Aufsatz).
Als Co-Autor
Als Herausgeber und Mit-Autor

Literatur Bearbeiten

  • Nicole Glocke: Im Auftrag von US-Militäraufklärung und DDR-Geheimdienst. Die Lebensgeschichten zweier gegnerischer Agenten im Kalten Krieg. Verlag Dr. Köster, Berlin 2010, ISBN 978-3-89574-725-0 (Medienkombination, mit Audio-CD):
    • Im Auftrag von US-Militäraufklärung und DDR-Geheimdienst. 1. Auflage (Buch; mit: Edina Stiller).
    • Im Auftrag von US-Militäraufklärung und DDR-Geheimdienst. Dr. Peter Jochen Winters im Gespräch mit Dr. Hannes Sieberer und Peter Wolter. (1 CD).

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Willibald Plenk: Treffen mit einem Spion. In: kripo.at. 3. Oktober 2009, archiviert vom Original am 31. Januar 2016; abgerufen am 16. Juni 2021.
  2. Hannes Sieberer/Herbert Kierstein: Verheizt und vergessen. Ein US-Agent und die DDR-Spionageabwehr, Berlin 2005 (Edition Ost): Personenregister. In: maislinger.net. Abgerufen am 16. Juni 2021.
  3. Karl Wilhelm Fricke: Geschichtsrevisionismus aus MfS-Perspektive: Ehemalige Stasi-Kader wollen ihre Geschichte umdeuten. (pdf; 129 kB) In: Stiftung-hsh.de-Forum. 7. Juni 2006, S. 493, archiviert vom Original am 27. Juni 2013; abgerufen am 16. Juni 2021.
  4. Gunter Holzweißig: Die Stasi und das Kaffeekännchen. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 1. Juli 2008, S. 8, abgerufen am 16. Juni 2021 (Buchbesprechung).