HSCS

österreichisch-ungarischer Traktorhersteller

Das Kürzel HSCS war sowohl die Marke als auch die Abkürzung des vormals österreichischen Landmaschinenherstellers Hofherr-Schranz-Clayton-Shuttleworth AG, welcher ein breites Sortiment von Glühkopftraktoren und Raupenschleppern produzierte. Die Landmaschinenerzeugung wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in Ungarn fortgesetzt.

Traktor HSCS R30-35 (1940er Jahre)

Geschichte Bearbeiten

 
Aktie der Hofherr-Schrantz-Clayton Shuttleworth Landwirtschaftliche Maschinen-Fabrik AG vom 4. August 1911

→ Hauptartikel: Hofherr-Schrantz

Die Firma entstand 1911 aus der Fusion der Hofherr-Schrantz AG in Wien mit der dortigen Tochterfirma des britischen Landmaschinenherstellers Clayton & Shuttleworth zur Hofherr-Schrantz-Clayton-Shuttleworth Landwirtschaftliche Maschinen-Fabrik AG. Außer der Niederlassung in Wien eröffnete man weitere in Pest (Ungarn), Prag (heute Tschechische Republik), Krakau (Polen) und Lemberg (heute Ukraine).

1938 übernahm die Heinrich Lanz AG die Aktienmehrheit des Unternehmens, zum Ende des Zweiten Weltkriegs besetzte die Rote Armee die HSCS-Werke in Ungarn.

Traktorenwerk Roter Stern (Dutra) Bearbeiten

 
Allrad-Traktor Dutra D4K
 
Ungarischer HSCS Traktor mit Glühkopfmotor

Die Budapester Fabrik wurde 1948 verstaatlicht. Sie nannte sich nun Traktorenfabrik Hofherr Vörös Csillag Traktorgyár (Roter Stern Traktorenfabrik) und produzierte bis Ende 1956 Glühkopftraktoren. Unter Leitung des Ingenieurs János Korbuly begann zwischen 1950 und 1960 die Entwicklung von Allradschleppern. Ein weiteres Produkt war der Dutra DR-50, ein allradgetriebener Muldenkipper.

 
Dutra DR-50

Der völlig neu konstruierte Allradtraktor UE-28, ein Zweizylinder, wurde 1960 vorgestellt. Unter dem Konstrukteur Alfred Papa entwickelte man nun dieses Konzept weiter, um die Traktoren leistungsstärker zu machen. Es folgten der D4K-A, ein Vierzylinder und 1963 der D4K-B, ein Sechszylinder. Die Traktoren der Baureihe Dutra waren für den Einsatz auf schweren Böden konzipiert, daher wurde ein erheblicher Teil in die DDR exportiert.[1]

Im Jahr 1971 wurde ein Vertrag mit der Firma Steyr zur Ausrüstung von Traktoren mit Steyr-Motoren in Lizenzfertigung geschlossen. Sie wurden fortan gemeinsam vertrieben.

Literatur Bearbeiten

  • Christian Suhr: DDR-Traktoren-Klassiker, Motorbuch Verlag, April 2006, ISBN 361302599X
  • Franz Mathis: Big Business in Österreich. Österreichische Großunternehmen in Kurzdarstellungen. Verlag für Geschichte und Politik, Wien 1987, ISBN 3-7028-0256-8.

Quellen Bearbeiten

  1. Traktor Classic, Ausgabe 01/2009, GeraMond Verlag GmbH München, S. 22

Weblinks Bearbeiten

Wikibooks: Traktorenlexikon: HSCS – Lern- und Lehrmaterialien