HMS Gladiolus war die erste Korvette der Flower-Klasse der Royal Navy.

Gladiolus p1
Schiffsdaten
Flagge Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Schiffstyp Korvette
Klasse Flower-Klasse
Bauwerft Smiths Dock Company
Stapellauf 24. Januar 1940
Verbleib Am 16. Oktober 1941 versenkt während des Geleits für Konvoi SC 48 durch U-553
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 62 m (Lüa)
Breite 10 m
Tiefgang (max.) 3.5 m
Verdrängung 940 t
 
Besatzung 85 Mann
Maschinenanlage
Maschine Zwei Feuerrohrkessel, eine 4-Takt-Dreifachexpansions-Dampfmaschine
Maschinen­leistung 2.750 PS
Höchst­geschwindigkeit 16 kn (30 km/h)
Bewaffnung
  • 1 × 4 inch Mk IX Geschütz,
  • 2 × .50 in (12.7 mm) DoppelMG,
  • 2 × .303 in (7.7 mm) MG,
  • 2 × Wasserbombenwerfer achtern mit 40 Wasserbomben

Kiellegung war am 19. Oktober 1939 bei Smiths Dock Company am Fluss Tees. Der Stapellauf erfolgte am 24. Januar 1940, die Indienststellung war am 6. April des Jahres.[1][2] Gladiolus nahm an der Schlacht im Atlantik des Zweiten Weltkriegs teil und wurde in erster Linie im Geleitschutz für Konvois im Nordatlantik eingesetzt. Das Schiff wurde in Folge von Kampfhandlungen am 16. Oktober 1941 versenkt.

Geschichte Bearbeiten

Nach der Indienststellung wurde Gladiolus dem Western Approaches Geleitdienst zugeteilt. In den 18 Monaten ihrer Dienstzeit eskortierte sie über 40 Konvois, von denen über ein Dutzend angegriffen wurden; Gladiolus war an vier großen Konvoischlachten und der Versenkung von drei U-Booten beteiligt.

Am 28. Juni 1940 barg Gladiolus 35 Überlebende des Dampfers Llanarth, der von Fritz-Julius Lemps U 30 torpediert und versenkt worden war.[3]

Gladiolus war wesentlich an der Versenkung von U 26 am 1. Juli 1940 beteiligt. Dieses war die erste Versenkung eines U-Boots durch eine Korvette.[4]

Im April 1941 nahm Gladiolus an den Gefechten um den Geleitzug HX 121 teil. Am 28. April wurde Gladiolus zusammen mit den Zerstörern HMS Roxborough and Leamington entsandt, um das Geleit von HX 121 angesichts ständiger Angriffe zu verstärken. Die Einheiten griffen erfolglos U 96 an. Am 29. April rettete Gladiolus Überlebende des Dampfers Beacon Grange, der von U 552 torpediert worden war.[5]

Im Juni 1941 wurde Konvoi HX 133 angegriffen; Gladiolus wurde vom Geleit des Konvois OB 335 abgezogen, um HX 133 zu unterstützen. In der Nacht zum 25. Juni wurde U 71 gesichtet und angegriffen. Der Versuch der Korvette, das U-Boot zu rammen, schlug fehl. Gemeinsam mit HMS Nasturtium wurde U 71 zum Auftauchen gezwungen, artilleristisch beschossen und für versenkt erklärt. Dem Boot gelang jedoch die Rückkehr in den Stützpunkt.[6]

Am 27. Juni griff U 556 den Konvoi an, wurde von Nasturtium, Celandine und Gladiolus bekämpft und schließlich zum Auftauchen gezwungen. Der Kommandant, Kapitänleutnant Herbert Wohlfarth, ging mit der Besatzung von Bord und versenkte sein Boot, bevor es vom Gegner gesichert werden konnte.[7][8]

Im September 1941 war Gladiolus an der Schlacht um Konvoi SC 42 beteiligt. 17 alliierte Dampfer wurden unter Verlust von 2 U-Booten versenkt; es handelte sich um die verlustreichste Konvoischlacht des Kriegs im Nordatlantik.

Gladiolus wurde darauf hin der Newfoundland Local Escort Group zugeteilt. Im Oktober 1941 war das Schiff am Geleit für Konvoi SC 48 beteiligt.

Verbleib Bearbeiten

Gladiolus wurde in der Nacht vom 16. auf den 17. Oktober 1941 während des Geleits für Konvoi SC 48 versenkt. Der Grund für den Untergang konnte zunächst nicht festgestellt werden. Spätere Untersuchungen führten zu dem Ergebnis, dass U 553 verantwortlich war.[9]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Paul Bevand: Dick Turner's Wartime memories - Part 2: Wartime service after leaving H.M.S. Hood, BBC, 28. Januar 2006. Abgerufen am 20. November 2020 (englisch). 
  2. Peter Colledge: The Echo of a Fighting Flower. 2006, ISBN 1-84753-947-5.
  3. HMS Gladiolus (K 34). Abgerufen am 20. November 2020.
  4. Richard Humble: Fraser of North Cape: The Life of Admiral of the Fleet, Lord Fraser, 1888-1981. 1983, ISBN 0-7100-9555-4, S. 141.
  5. Clay Blair: Hitler’s U-Boat War. Band 1, 1996, ISBN 0-304-35260-8, S. 231.
  6. Clay Blair: Hitler’s U-Boat War. Band 1, 1996, ISBN 0-304-35260-8, S. 311.
  7. Clay Blair: Hitler’s U-Boat War. Band 1, 1996, ISBN 0-304-35260-8, S. 312.
  8. Paul Kemp: U-Boats Destroyed. 1997, ISBN 1-85409-515-3, S. 70.
  9. U-boat attacks on the convoy SC-48 and the mysterious loss of HMS GLADIOLUS during the night of 16/17 October 1941. In: uboat.net. Abgerufen am 20. November 2020 (englisch).