Guglhupfa

Münchner Musikkabarettgruppe

Die Münchner Musikkabarettgruppe Guglhupfa wurde von Andreas Lechner gegründet, u. a. zusammen mit Heinrich und Rudi Zapf. Die Texte und die Musik für die deutschlandweit erfolgreiche (Volks-)Musikkabarettgruppe schrieb Lechner. Alle Mitglieder spielten mehrere Instrumente. Zwischen 1978 und 1990 trat die Gruppe bundesweit auf, unter anderen mit Dieter Hildebrandt und Otto Grünmandl. Auch im deutschen Fernsehen war die Gruppe mit ihren kritischen Liedern zu sehen. Vom Bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß wurde die Gruppe wegen eines ihrer Texte angezeigt. 1990 lösten die „Guglhupfa“ sich auf.

„Im handfesten Dialekt und sicherer, traditioneller Intonation pflegt Guglhupfa eine der besten Seiten der bayerischen Volksmusiktradition. Kritik an den Entscheidungen der Oberen, an politischer Borniertheit und den üblen Tricks, mit denen Volksvertreter diejenigen ausschmieren, die sie wählten, ergießt sich in ätzenden Liedern über die Angesprochenen. Besonders zimperlich gehen die vier Vollblutmusiker mit ihren vermehrt in Amtsstuben angesiedelten Zeitgenossen nicht gerade um.“ (Kritik von Sigrid Hardt von der Münchner Abendzeitung)[1]

Der Komponist Hans Werner Henze holte die Guglhupfa zur „1. Münchener Biennale für neues Musiktheater“, wo das Bauern-Requiem „Der letzte Milkaner“, ein Singspiel über den Untergang des Bauernstandes, aufgeführt wurde. Der SPIEGEL-Redakteur Klaus Umbach schrieb „...Doch subversive Elemente sorgen dafür, daß es … noch dicker kommt. Dann legen in der „Alten Astronomie“ des Deutschen Museums nämlich die „Guglhupfa“ los, eine Zusammenrottung von fünf einschlägig verdächtigen Volksmusikanten, mit Hackbrett und Akkordeon, mit Teufelsgeige und Karfreitagsratsche, und dann geht‘s ab in den Puff, ein raffgieriger Pfaffe tritt auf, eine tanzende Nonne dreht durch, und die ganze Bonner Agrarpolitik wird als Raubbau am Landmann besungen - ansteht die Uraufführung eines „Bauern-Requiems“, verfasst und vertont von Andreas Franz Josef Lechner, 29, der bei den „Guglhupfa“ den Ton angibt. Diesem Typ ist nichts heilig, nicht mal die weißblauen Klangfarben seiner Heimat....“[2]

Am 23. Juni 2015 gab es anlässlich des 40-jährigen Bestehens des „Fraunhofer“ in München und 25 Jahre nach der Auflösung der „Guglhupfa“ ein „Revival“-Konzert der Gruppe.[3]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. 4b_WAAFundus.pdf (kultur-gegen-die-waa.de)
  2. Klaus Umbach: Mit Hackbrett und Weihrauch auf den Mist. In: Der Spiegel. 5. Juni 1988, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 18. Januar 2024]).
  3. 4b_WAAFundus.pdf (kultur-gegen-die-waa.de)