Grutt- und Sunderbach
Das Gebiet Grutt- und Sunderbach ist ein 2006 durch das Regierungspräsidium Detmold ausgewiesenes Naturschutzgebiet (NSG-Nummer LIP–084) in der nordrhein-westfälischen Stadt Lage im Kreis Lippe in Deutschland.
Naturschutzgebiet „Grutt- und Sunderbach“
| ||
![]() | ||
Lage | Lage, Kreis Lippe, Nordrhein-Westfalen, Deutschland | |
Fläche | 20,13 ha | |
Kennung | LIP–084 | |
WDPA-ID | 378198 | |
Geographische Lage | 51° 59′ N, 8° 45′ O | |
| ||
Einrichtungsdatum | 2006 | |
Besonderheiten | vier Teilflächen |
Lage
BearbeitenDie vier Teilflächen des insgesamt rund 20 Hektar großen Naturschutzgebiets Grutt- und Sunderbach gehören naturräumlich zum Lipper Bergland. Sie erstrecken sich entlang des Gruttbachs und seines Zuflusses, des Sunderbachs, rund zweieinhalb Kilometer westlich der Lagenser Innenstadt, zwischen den Ortsteilen Kachtenhausen im Südwesten, Wissentrup im Südosten und Ohrsen im Norden.[1] Die Umgebung ist meist ackerbaulich intensiv genutzt und liegt in der Lößlehmlandschaft des flachwelligen Lipper Berglandes.
Beschreibung
BearbeitenDas Schutzgebiet Grutt- und Sunderbach wird als ein „rund zweieinhalb Kilometer langer, überwiegend naturnaher Talabschnitt mit für lösslehmgeprägten Fließgewässern typisch kastenförmigem Querprofil, freigespülten eiszeitlichen Härtlingen (siehe Foto), artenreichen Ufergehölzen, Hochstaudenfluren, einem Kleingewässerverbund, Grünlandbrachen sowie Erlen- und Eschen-Auwäldern“ beschrieben. Die Ackernutzung reicht meist bis nahe an die Böschungsoberkante bzw. NSG-Grenze. Die steilen Uferböschungen sind nahezu vollständig mit dichten, artenreichen Ufergehölzen bestanden. Streckenweise befinden sich Hybridpappeln im Ufergehölz. Nördlich der Einmündung des Sunderbaches in den Gruttbach liegen mehrere Kleingewässer. Im Ufergehölz sind einige alte Kopfweiden enthalten. Südlich der Bahntrasse Bielefeld-Lage stehen am Bach von Erlen- und Eschen-Auwälder.[2]
Wert und Schutzzweck
BearbeitenDie LANUV dokumentierte zum Wert des Schutzgebietes: „Das Bachtal zeichnet sich durch wertvolle Elemente naturnaher Bachauen aus und ist wesentlicher Bestandteil im regionalen Biotopverbund aus einem verzweigten Talsystem mit zahlreichen zusammenhängenden oder benachbarten Talabschnitten innerhalb der von Ackerbau geprägten Lipper Hügellandschaft.“[3]
Wesentlicher Schutzzweck ist die „Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung eines naturnahen, typischen Sohl- und Kastentales mit naturnahem, ständig wasserführendem Bachlauf von lokaler Bedeutung in der naturräumlichen Einheit des Osning-Vorlandes als Lebensraum für seltene, gefährdete sowie landschafts raumtypische wildlebende Pflanzen und Tiere.“[4]
Lebensraum- und Biotoptypen
BearbeitenIm Schutzgebiet Grutt- und Sunderbach sind unter anderem die Lebensraum- und Biotoptypen „Auenwald“, „bachbegleitender Erlenwald“, „bachbegleitender Eschenwald“ sowie „Fließ-“ und „Stillgewässer“ beschrieben.
Flora und Fauna
BearbeitenFlora
BearbeitenAus der schützenswerten Flora sind neben denen im Gebiet vorkommenden „Arten der Roten Liste der gefährdeten Pflanzen in Nordrhein-Westfalen“, unter anderem die Weiße Seerose, weitere Arten (Auswahl) zu nennen:[5]
Fauna
BearbeitenAus der schützenswerten Fauna sind besonders die im Gebiet vorkommenden „Arten der Roten Liste der gefährdeten Tiere in Nordrhein-Westfalen“ und Tierarten nach FFH-Richtlinie zu nennen:
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
Bearbeiten- Naturschutzgebiet „Grutt- und Sunderbach“ im Fachinformationssystem des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen
- Grutt- und Sunderbach in der World Database on Protected Areas (englisch)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Karte bei www.protectedplanet.net, abgerufen am 31. Mai 2020.
- ↑ Beschreibung des Schutzgebiets durch das LANUV.
- ↑ Wert des LANUV.
- ↑ Schutzziele des LANUV.
- ↑ Informationen den schutzwürdigen Arten des LANUV