Girga (arabisch جرجا, DMG Ǧirǧā; altägyptisch Tjeni, koptisch Tin(e), griechisch Θίνις Thinis oder Θίς This) ist eine ägyptische Stadt, an der Westseite des Nils gelegen und mit einer bis ins Alte Ägypten zurück reichenden Geschichte.

Tjeni in Hieroglyphen

V13
N35
M17O49
[1]
Tjeni
Ṯnj
Der erhöhte (Ort)
Der erhabene (Ort)[2]

Griechisch This (Θίς), Thinis (Θίνις)

Bedeutung Bearbeiten

Koordinaten: 26° 20′ N, 31° 53′ O

 
Girga

Die Nekropolen des im achten oberägyptischen Gaues (Thinites) gelegenen Ortes lagen auf der anderen Nilseite bei Lepidotonpolis. Die Gräber auf dem Friedhof reichen von der Frühdynastik bis zum Mittleren Reich.[3]

Hauptgott der Stadt war Onuris, der bereits im Alten Reich einen Tempel besaß.[4]

Manetho (Africanus) berichtet in seiner Aegyptiaca: „Der erste König war Menes aus This. Der zweite König, Athothis, baute den neuen Königspalast bei Memphis. Die neun Könige der zweiten Dynastie kamen aus This“. Damit wird die Stadt oft als erste Hauptstadt des Alten Ägyptens angesehen.

Inschriften auf Tonsiegeln belegen, dass König (Pharao) Hetepsechemui, Begründer der zweiten Dynastie, eine neue Residenz nahe This gründete und sie „Hor-chaj-seba“ („Horus, der strahlende Stern“) nannte.[5]

Söhne und Töchter der Stadt Bearbeiten

  • Raphael Tuki (Rufa'il at-Tuhi)

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Wikivoyage: Girgā – Reiseführer
Commons: Girga – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Rainer Hannig: Großes Handwörterbuch Ägyptisch – Deutsch. (2800 – 950 v. Chr.). Die Sprache der Pharaonen (= Hannig-Lexica. Band 1 = Kulturgeschichte der Antiken Welt. Band 64). von Zabern, Mainz 2006, ISBN 3-8053-1771-9, S. 1206.
  2. Christian Leitz u. a.: LGG. Band 1. S. 473.
  3. Wolfgang Helck, Eberhard Otto (Hrsg.): Lexikon der Ägyptologie. Band 6, Wiesbaden 1986, S. 475–476.
  4. Wolfgang Helck, Eberhard Otto (Hrsg.): Lexikon der Ägyptologie. Band 6, Wiesbaden 1986, S. 476.
  5. Wolfgang Helck: Untersuchungen zur Thinitenzeit (= Ägyptologische Abhandlungen. Band 45). Harrassowitz, Wiesbaden 1987, ISBN 3-447-02677-4, S. 194–195.