Gilberto Zorio

italienischer Maler und Konzeptkünstler

Gilberto Zorio (* 21. September 1944 in Andorno Micca) ist ein italienischer Bildhauer, Performance- und Installationskünstler und wichtiger Vertreter der italienischen Arte Povera.

Gilberto Zorio (1980)

Leben und Werk Bearbeiten

Gilberto Zorio hat von 1963 bis 1970 an der Accademia di Belle Arti Turin studiert und begann schon in den 1960er Jahren als Teil der italienischen Arte Povera-Bewegung seine Arbeiten auszustellen. Er hatte seine ersten Einzelausstellungen im Jahre 1963 in der Piccola Galleria d'Arte Moderna und 1967 in der Galleria Sperone in Turin.

Gilberto Zorios subtile Formen und skulpturalen Installationen bestehen, ganz im Sinne der Arte Povera oft aus der Zusammensetzung roher Grundstoffe. Er schafft Rauminstallationen aus unterschiedlichsten Materialien, wie Holz, Eisen, Terracotta, Gummi, Glas oder Objekten wie Leichtathletik-Speere und ganz häufig Intensiven Lichtquellen. Das Ziel seiner Kunst ist es, durch Spannung mentale und physische Energien sichtbar zu machen. Auch die menschlichen Energien werden in seine Kunst einbezogen. Zorio versucht Installationen zu schaffen, die Energien aufnehmen und speichern können und sie dann wieder abgeben. Die bestimmenden Charakteristika seiner Arbeiten sind Kraft, Bewegung und Wachstum.

Im Jahr 1972 war Gilberto Zorio mit der Installation „Pugno fluorescente“ (aus phosphoreszierendem Wachs und 2 Lampen) Teilnehmer der Documenta 5 in Kassel in der Abteilung Individuelle Mythologien: Prozesse und auch auf der Documenta IX im Jahr 1992 vertreten. Er war 1978, 1980, 1986 und 1997 Teilnehmer der Biennale von Venedig. 2010 zeigte das Museo d’Arte Contemporanea di Roma eine Einzelausstellung seiner Arbeiten.

Zorio lebt in Turin.

Literatur und Quellen Bearbeiten

  • Documenta 5. Befragung der Realität, Bildwelten heute. 2 Bände (Band 1: Material, die Vorstellung der Bildwelten und der Künstler. Band 2: Verzeichnis der ausgestellten Werke, der präsentierten Situationen, der erwartbaren Ereignisse, ihrer Beschaffenheit, ihrer Hersteller und Besitzer, ihrer Organisatoren. Allgemeine Bibliographie. Führer durch die Ausstellung.). Documenta u. a., Kassel 1972, ISBN 3-570-02856-9 (in Ringordner).
  • Roland Nachtigäller, Friedhelm Scharf, Karin Stengel (Hrsg.): Wiedervorlage d5. Eine Befragung des Archivs zur Documenta 1972 (= Schriftenreihe des documenta-Archivs. Band 8). Hatje Cantz, Ostfildern-Ruit 2001, ISBN 3-7757-1121-X.
  • Documenta IX: Kassel, 13. Juni – 20. September 1992 – Katalog in drei Bänden. Stuttgart 1992, ISBN 3-89322-380-0 (deutsch) / ISBN 3-89322-381-9 (englisch)
  • Alberto Fiz, Mario Bertoni: Gilberto Zorio, Mailand/New York 2004, ISBN 88-8158-479-4
  • Stanley Michael, Martin Holman: Gilberto Zorio. Milton Keynes Gallery, Milton Keynes 2010, ISBN 978-0-9557610-5-8

Weblinks Bearbeiten