Gibraltar Brigade

hannoversche Brigade unter britischem Oberbefehl

Die Gibraltar Brigade war ein dem britischen Dienst unterstellter Kampfverband der Kurhannoverschen Armee.

alternative Beschreibung
Offizier des „Gibraltar-Bataillons“ de la Motte mit Fahne, die die Felsen von Gibraltar mit dem Motto: „Mit Eliott Ruhm und Sieg“, sowie „den 13. u. 14. September 1782“ zeigt.

Entstehung Bearbeiten

Die Gibraltar Brigade entstand zeitgleich mit der etwas kleineren, und mit dem Verlust der Insel Menorca für die Engländer auch erfolgloseren, Menorca Brigade durch Unterstellung von insgesamt fünf Bataillonen der Kurhannoverschen Armee in den Britischen Dienst am 14. Juli 1775. Sinn und Zweck war es, britische Kampfverbände in Europa für den Einsatz im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg abziehen zu können und gleichzeitig die Verteidigungsbereitschaft der Festungen Menorca und Gibraltar aufrechtzuerhalten.

Zusammensetzung Bearbeiten

Die Brigade bestand aus

Wirkung Bearbeiten

Die wohl bis Herbst 1784 bestehende Brigade hatte erheblichen Anteil an der erfolgreichen Abwehr der Einnahme Gibraltars durch die verbündeten spanischen und französischen Truppen. Angesichts der frühzeitigen Niederlage der Briten durch die Kapitulation vom 5. Februar 1782 und den damit einhergehenden Verlust von Menorca wurde das Durchhalten der Belagerung von Gibraltar und der Sieg des Gouverneurs von Gibraltar George Augustus Eliott, 1. Baron Heathfield gegen die Belagerer in London publizistisch und künstlerisch breit verwertet. Historiengemälde einschließlich der vorbereitenden Skizzen sowie entsprechende Kupferstiche gehören zum Bestand namhafter Museen, sie zeigen neben Eliott als Mittelpunkt und seinen Kommandeuren aus dem Vereinigten Königreich auch die Offiziere der fast vergessenen Gibraltar Brigade aus dem Kurfürstentum Hannover. König Georg III stiftete 1783 den Angehörigen der Brigade das Ärmelband Gibraltar. Diese Tradition wurde nach der Annexion des Königreichs Hannover 1866 durch Preußen durch eine erneute Verleihung durch Kaiser Wilhelm II. fortgeführt.

Literatur Bearbeiten

  • Ernst Julius Georg von dem Knesebeck: Geschichte der churhannoverschen Truppen in Gibraltar, Minorca und Ostindien. Hannover 1845, Digitalisat.
  • Walter Dornfest: Hanoverian Troops in the British Service 1775–1792 in: Journal of the Society for Army Historical Research, Vol. 61, No. 245 (Spring 1983), pp. 58–61

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Ab 1783 mit Einführung der Nummerierung der hannoverschen Regimenter das 3. Infanterieregiment
  2. Am 13. November 1777 ertrunken
  3. Ab 1783 5. Infanterieregiment
  4. Ab 1783 6. Infanterieregiment