Gerhard Schlitt (Bibliothekar)

deutscher Bauingenieur und Architekt sowie Bibliotheksdirektor

Gerhard Schlitt (* 18. September 1933 in Marburg) ist ein deutscher Bauingenieur,[1] Architekt und ehemaliger Direktor der Universitätsbibliothek/Technischen Informationsbibliothek Hannover (UB/TIB).[2]

Leben Bearbeiten

Gerhard Schlitt wurde geboren als Sohn von Karl und Emmy Schlitt, geborene Hansmann. Er verbrachte seine Jugend- und Schulzeit in seiner Heimatstadt Marburg an der Lahn, bevor er 1954 zum Studium der Architektur nach Hannover ging an die damalige Technische Hochschule (TH), wo er 1961 seine Diplomarbeit bei Ernst Zinsser schrieb. Ebenfalls in Hannover arbeitete Schlitt von 1961 bis 1965 dann als wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Bau- und Kunstgeschichte, bevor er 1965 bei Georg Hoeltje und Ernst Zinsser mit einer Dissertation über „Die Betrachtung und Würdigung einzelner Bauwerke in deutschen Zeitungen und Zeitschriften: Untersuchungen zur Frage der Architekturkritik“ promoviert wurde.[2]

In den Folgejahren arbeitete Schlitt bis 1967 zunächst als Bibliotheksreferendar an der Bibliothek der TH Hannover und Technischen Informationsbibliothek, anschließend bis 1972 als Fachreferent für Bauwesen, Architektur, Raum- und Landesplanung sowie Umwelttechnik usw. an der UB/TIB.[2]

Ab 1972 und bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1998 wirkte Gerhard Schlitt als Direktor der UB/TIB. Nicht zuletzt in diesen Jahre veröffentlichte er zahlreiche Schriften zum Bibliothekswesen, schwerpunktmäßig zum Bibliotheksbau, zur Bibliotheksorganisation sowie zum Betrieb der UB/TIB. Zudem wirkte Schlitt in einer ganzen Reihe sowohl lokaler als auch regionaler und überregionaler Gremien des Bibliotheks- und Informationswesens mit.[2]

Schlitt betrieb den Ausbau der Bibliothek zu einer von Bund und Ländern nach den Vereinbarungen über die Bund-Länder-Forschungsförderung gemeinsam finanzierten Serviceeinrichtung für die Wissenschaft.

Werke Bearbeiten

  • Die Betrachtung und Würdigung einzelner Bauwerke in deutschen Zeitungen und Zeitschriften (1965; Dissertation)
  • Universitätsbibliothek und Technische Informationsbibliothek Hannover. 5 Jahre im neuen Gebäude (1969; mit Jobst Tehnzen)
  • Modellhafte Beschleunigung der überregionalen Literaturversorgung durch geeignete moderne Technologien (1992; mit Antje Schroeder)
  • Entwicklung und Arbeit der Kommission für Baufragen des Deutschen Bibliotheksverbandes (1979, mit Rolf Fuhlrott)
  • Gerhard Schlitt: Urheberrecht: Gebühren und Lizenzen. In: Gottfried Honnefelder (Hrsg.): Die unendliche Bibliothek - Digitale Information in Wissenschaft, Verlag und Bibliothek. 1997 (htwk-leipzig.de [abgerufen am 18. Januar 2017]).
  • Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt am Main und Senckenbergische Bibliothek. In: Bibliotheksneubauten in der Bundesrepublik Deutschland [1949–1968]. Hrsg. von Gerhard Liebers unter Mitarbeit von Franz Heinrich Philipp und Gerhard Schlitt. - Frankfurt am Main: Klostermann, 1968, S. 117–126. (Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie; Sonderheft 9).
  • Perspektiven der Zeitschriftendatenbank (ZDB) in Berlin. In: Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie, 33 (1986), S. 71–90.
  • Integration und Konzentration – Vorteile einer einheitlichen Struktur. In: Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie. 40 (1993), 6, S. 564–570.
  • Die Bibliotheken. In: Auffarth, Pietsch: Die Universität Hannover. Ihre Bauten. Ihre Gärten. Ihre Planungsgeschichte. 2003, S. 136–141.

Literatur Bearbeiten

  • Schlitt, Gerhard. In: Giancarlo Colombo, Horst Kliemann (Hrsg.): Who’s Who in Germany 1994. Intercontinental Book and Publishing Company, 1994, S. 1796.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Vergleiche die Angaben unter der GND-Nummer der Deutschen Nationalbibliothek
  2. a b c d o.V.: Schlitt, Gerhard, in Sid Auffarth, Wolfgang Pietsch: Die Universität Hannover. Ihre Bauten. Ihre Gärten. Ihre Planungsgeschichte. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2003. ISBN 3-935590-90-3, S. 360