Gaius Valerius Titus (vollständige Namensform Gaius Valerius Quirina Titus) war ein im 2. Jahrhundert n. Chr. lebender Angehöriger der römischen Armee.

Durch zwei Inschriften,[1] die bei Öhringen gefunden wurden und die auf 175/177 datiert werden, ist belegt, dass Titus zu diesem Zeitpunkt Centurio einer (unbekannten) Legion war und dass er zuvor Cornicularius (ex corniculario) gewesen ist. Aus den beiden Inschriften geht darüber hinaus hervor, dass er gleichzeitig Kommandeur (sub cura) von zwei Auxiliareinheiten war, der Cohors I Helvetiorum und des Numerus Brittonum Aurelianensium, die beide in der Provinz Germania superior stationiert waren.[2][3][4]

Möglicherweise ist er zuvor auch Kommandeur des Numerus Brittonum Murrensium gewesen. Auf einem Ziegel[5] mit dem Stempel dieser Einheit finden sich die Buchstaben C V, bei denen es sich um seine Initialen handeln könnte.[3][4]

Durch eine weitere Inschrift,[6] die bei Miltenberg gefunden wurde und die auf 193/211 datiert wird, ist belegt, dass Titus in der Tribus Quirina eingeschrieben war und dass er als cornicularius consularis der Ordonnanzoffizier eines Oberbefehlshabers gewesen ist.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Inschriften (CIL 13, 6542, CIL 13, 6543).
  2. John Spaul, Cohors² The evidence for and a short history of the auxiliary infantry units of the Imperial Roman Army, British Archaeological Reports 2000, BAR International Series (Book 841), ISBN 978-1-84171-046-4, S. 184.
  3. a b Marcus Reuter: Studien zu den numeri des Römischen Heeres in der Mittleren Kaiserzeit, Dissertation, In: Berichte der Römisch-Germanischen Kommission 80, 1999, S. 359–569, hier S. 442–443, 453.
  4. a b Tatiana Alexandrovna Ivleva: Britons abroad: the mobility of Britons and the circulation of British-made objects in the Roman Empire Dissertation, Leiden University 2012, S. 177–178, 546, 551 (Online).
  5. Ziegel aus Öhringen: Stempel NUM B M SV C V (CIL 13, 12501).
  6. Inschrift (CIL 13, 6598).