Die GBU-15 ist eine Gleitbombe der Vereinigten Staaten mit Fernseh- oder Infrarotsuchkopf, die seit 1983 genutzt wird.

GBU-15


Die EGBU-15

Allgemeine Angaben
Bezeichnung: Guided Bomb Unit - 15
Typ: optisch gelenkte Gleitbombe
Herkunftsland: Vereinigte Staaten
Hersteller: Rockwell International
Entwicklung: 1973
Indienststellung: 1982
Einsatzzeit: bis Heute
Stückpreis: 274.354 USD (Beschaffung), 195.000 USD (Produktionskosten)[1]
Technische Daten
Gefechtsgewicht: 1125 kg (2500 Pfund)[1]
Länge: 3910 mm (12 ft, 10,5 in)[1]
Durchmesser: 460 mm (18 in)[1]
Spannweite: 1490 mm (4 ft, 11 in)[1]
Reichweite: mehr als 5 nm[1]
Ausstattung
Gefechtskopf: 424 kg (934 lbs.) Tritonal (entspricht Mark-84); 243 kg (535 lbs.) Tritonal in der Variante mit BLU - Sprengkörper
Lenkung: optoelektronisches TV-System, GPS/INS
Zünder: FMU-124A/B[1]
Waffenplattformen: MDD F-4E „Phantom II“
MDD F-15E/S „Strike Eagle“
GD F-16C/D
GD F-111C/F
Boeing B-52D „Stratofortress“
Liste von Bomben nach Herkunftsnation

Entwicklung Bearbeiten

Aus der GBU-8 HOBOS entwickelte Rockwell aufgrund der Defizite der GBU-8 bei der Zielerfassung die GBU-15. Im Jahr 1973 begann das Air Force Development Test Center (Eglin Air Force Base) mit der Entwicklung der GBU-15, einer ursprünglich TV-gelenkten Gleitbombe. Die beiden Flügelpaare (vorne, hinten) sind in X-Form angeordnet. Während die hinteren und größeren Flügel positiv gepfeilt sind, weisen die vorderen eine negative Pfeilung auf. Die Gleitbombe ist mit einer Zwei-Wege-Kommunikationsanlage ausgerüstet. Dadurch kann ihr ein Ziel auch noch nach dem Abwurf zugewiesen werden und es können Aufnahmen des Ziels bis zum Einschlag der Bombe übertragen werden.

Versionen Bearbeiten

Die GBU-15 wurde in den drei Versionen GBU-15(V) 1/B, GBU-15(V) 2/B und EGBU-15 gebaut, bis sie von der AGM-130 abgelöst wurde.

GBU-15(V) 1/B Bearbeiten

 
Abwurf einer GBU-15(V)1/B mit der ursprünglichen Flügelkonfiguration

Die GBU-15(V)1/B wurde 1977 bei der israelischen Luftwaffe in Dienst gestellt. Sie war mit einem TV-Suchkopf ausgestattet und erlaubte die Wahl zwischen einem Mk-84- oder einem BLU-109-Gefechtskopf. Die GBU-15 wurde unter anderem während der Operation Desert Storm eingesetzt. Alle 71 dort eingesetzten GBUs wurden von F-111F abgeworfen.

GBU-15(V) 2/B Bearbeiten

Bei der GBU-15(V)2/B handelt es sich um eine mit einem IR-Suchkopf ausgestattete Variante der GBU. Ansonsten ist sie baugleich mit dem Original. Sie wurde im Jahr 1985 bei der Air Force in Dienst gestellt.

Insgesamt wurden über 2800 GBU-15(V)1/B und 2/B hergestellt.[1]

EGBU-15 Bearbeiten

Im April 1999 entschied die USAF, die GBU-15 mit GPS / INS nachrüsten zu lassen. Die Firma Raytheon wurde mit der Entwicklung dieser Modifikationen und der Serienproduktion beauftragt. Der gesamte Auftrag über die Umrüstung von 1500 GBU-15 zur EGBU-15 (Enhanced GBU-15) hatte einen Wert von etwa 57 Millionen US-Dollar. Die EGBU-15 unterscheidet sich äußerlich durch die vorderen trapezförmigen und hinteren quadratischen Flügel. Des Weiteren ist die EGBU-15/A mit dem ITAG (Inertial Terrain-Aided Guidance) ausgestattet. Dabei handelt es sich um ein Trägheitsnavigationssystem, das mit einem Radarhöhenmesser gekoppelt ist, das die Höhenlinien des Terrains mit einer gespeicherten Karte vergleicht. Es soll der EGBU-15/A eine CEP von drei Metern ermöglichen.

Weiterentwicklung Bearbeiten

Aus der GBU-15(V)21/B Gleitbombe wurde die AGM-130 Luft-Boden-Rakete abgeleitet. Diese ist weitgehend baugleich, besitzt aber zusätzlich einen Raketenmotor, wodurch sich die Reichweite auf 60 km erhöht.

Nutzer Bearbeiten

Gegenstück Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: GBU-15 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e f g h GBU-15. In: Globalsecurity.org. Abgerufen am 26. März 2010 (englisch).