Fredi Chiappelli

italienischer Hochschullehrer
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Fredi Chiappelli (Baron) von Zdekauer (* 24. Januar 1921 in Florenz; † 22. März 1990 in Los Angeles, Kalifornien) war ein italienischer Philologe, Historiker und Renaissanceforscher.

Als Sohn des Künstlers Francesco Chiappelli und seiner Ehefrau Maria, Tochter des aus Prag stammenden Rechtshistorikers Ludwig Zdekauer, wuchs Fredi Chiapelli in einem Haushalt auf, in dem die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Kultur eine Selbstverständlichkeit war. Gegen Ende des Krieges diente er in der italienischen Befreiungsarmee und war der Verbindungsoffizier zur 5. Amerikanischen Armee. Nach seinem Examen in Linguistik an der Universität Florenz 1945 (und einer kurzen Zeit als Lektor an der Universität Florenz) setzte er seine Studien an der Universität Tübingen und der Universität Zürich fort. Von 1947 bis 1969 hatte er eine Professur an den Universitäten Lausanne und Neuchâtel inne, wo er auf Französisch unterrichtete. 1969 wurde er zunächst Professor für Italienische Sprache an der University of California, Los Angeles (UCLA), von 1972 bis 1988 war er Direktor des Center for Medieval and Renaissance Studies der UCLA. Dieses baute er zur führenden Forschungseinrichtung für dieses Gebiet in Amerika aus. Er war Gastprofessor an verschiedenen Universitäten in den USA, Kanada, Skandinavien, Spanien und Australien.[1]

Wissenschaftliches Werk

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Chiappelli setzte sich mit einer Vielzahl von Themen auseinander, die im Wesentlichen Autoren der italienischen Renaissance zum Ausgang hatten. Er galt als der führende Petrarca-Forscher der Welt. Im Center for Medieval and Renaissance Studies organisierte er in jedem Jahr mehrere internationale Konferenzen (35 in 16 Jahren), die die Zusammenarbeit von Wissenschaftlern der ganzen Welt förderten. Im gleichen Zeitraum veröffentlichte die Schriftenreihe des Zentrums achtzig wissenschaftliche Bücher. 1980 warf er u. a. einen Stein ins Wasser mit der internationalen Tagung Sport and the Emergence of the Modern Spirit, in der er fragen ließ, ob das moderne Denken der Renaissance nicht auch einen Einfluss auf den modernen Sport hatte.[2] Er verstand sich selbst vor allem als Sprachwissenschaftler, der nicht nur die modernen Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch und Latein) beherrschte, sondern auch deren frühere Formen vom Mittelalter an. Sein Mammutwerk, Ausstellungen und Tagungen zum 500. Jahrestag der Landung von Columbus in Amerika, konnte er krankheitsbedingt nicht mehr zu Ende führen. Er hatte hierzu bereits alle weit verstreuten Schriften von Columbus zusammengetragen und aus den verschiedenen Sprachen übersetzt. Der WorldCat hat 546 Bücher von/über ihn.

Ehrungen

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Literatur

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  • Dennis Dutschke: In Memoriam: Fredi Chiappelli von Zdekauer (1921–1990). In: Italica. Bd. 67, 1990, H. 4, S. vii–ix (Digitalisat bei JSTOR).
  • Dennis J. Dutschke, Pier Massimo Forni, Filippo Grazzini, Benjamin R. Lawton, Laura Sanguineti (Hrsg.): Forma e parola. Studi in memoria di Fredi Chiappelli. Bulzoni, Rom 1992, ISBN 88-7119-504-3.
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Einzelnachweise

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  1. Dennis Dutschke: In Memoriam: Fredi Chiappelli von Zdekauer (1921–1990). In: Italica. Bd. 67, H. 4, 1990, S. vii–ix (Digitalisat).
  2. Fredi Chiapelli: Vorwort. In: Arnd Krüger, John McClelland (Hrsg.): Die Anfänge des modernen Sports in der Renaissance (= Beiträge und Quellen zu Sport und Gesellschaft. Bd. 2 ). Arena Publications, London 1984, ISBN 0-902175-45-9, S. 3.
  3. Mitgliederkatalog der Crusca