Franz Ludwig (Louis) Bösigk (* 13. Juni 1830 in Dresden; † 30. September 1880 ebenda) war ein deutscher Bibliothekar und Autor.

Leben Bearbeiten

Er war der Sohn von Johann Aenotheus Bösigk und dessen Ehefrau Caroline Friderike geborene Ehrhardt. Nach dem Besuch der Kreuzschule in Dresden ging er zum Studium der Theologie und Philosophie an die Universität Leipzig. Nach dem Wechsel an die Berliner Universität promovierte er 1854 mit einer Dissertation über De Baetyliis zum Dr. phil.

Da er zunächst keine feste Anstellung erhielt, arbeitete er als Freiwilliger an der Königlichen öffentlichen Bibliothek in Dresden, wo er im Jahre 1855 zweiter Sekretär wurde. Zwei Jahre später erhielt er eine Festanstellung als Bibliotheksassistent. 1861 wurde Bösigk zum Sekretär und 1877 zum Bibliothekar ernannt. Drei Jahre später starb er.

Bösigk war Mitglied des Sächsischen Altertumsvereins und aktiver Sänger in der Dresdner Liedertafel.[1]

Schriften (Auswahl) Bearbeiten

  • De Bactyliis, Berlin, Schade, 1854.
  • Systematisches Verzeichniß der Literatur zur Geschichte der Privatunterthansverhältnisse in Europa, Dresden, Thomas, 1857.
  • Führer durch das Museum des Königl. Sächs. Alterthumsvereins im Palais des Großen Gartens. Neue verm. Bearb., Dresden, Meinhold und Sohn, 1856.
  • Ueber die Wahrzeichen deutscher Städte. In: Mittheilungen des Königlich Sächsischen Vereins für Erforschung und Erhaltung vaterländischer Alterthümer 9 (1856), S. 22–54.
  • Systematisches Verzeichnis der Literatur und Geschichte der Privatunterthans-Verhältnisse in Europa, Dresden 1857.
  • Ueber Mordkreuze. In: Mittheilungen des Königlich Sächsischen Vereins für Erforschung und Erhaltung vaterländischer Alterthümer 10 (1857), S. 31–44.
  • Festspiel zur Jubelfeier des fünfundzwanzigjährigen Bestehens der Dresdener Liedertafel, Dresden 1864.

Literatur Bearbeiten

  • Wilhelm Haan: Sächsisches Schriftsteller-Lexicon. Alphabetisch geordnete Zusammenstellung der im Königreich Sachsen gegenwärtig lebenden Gelehrten, Schriftsteller und Künstler nebst kurzen biographischen Notizen und Nachweis ihrer in Druck erschienenen Schriften, Robert Schaefer’s Verlag, Leipzig, 1875, S. 28.
  • Franz Brümmer: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Reclam, Leipzig 1913.
  • Karl Bader: Lexikon deutscher Bibliothekare im Haupt und Nebenamt bei Fürsten, Staaten und Städten. Harrassowitz, Leipzig 1925 (Zentralblatt für Bibliothekswesen, Beiheft; 55), S. 22.

Weblinks Bearbeiten

Wikisource: Haan:Franz Ludwig Bösigk – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Von ihm stammt zum Beispiel: Nach Nürnberg, oder Eine Sängerfahrt mit Hindernissen Burleske für Männergesang mit Orchesterbegleitung.