Frank Freimuth

deutscher Politiker, MdL

Frank Freimuth (* 8. März 1962 in Wuppertal)[1] ist ein deutscher Manager, Publizist, Politiker und früherer Landtagsabgeordneter (SPD).

Frank Freimuth, 2014

Schule und Studium

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Frank Freimuth schloss seine Schullaufbahn 1982[1] mit dem Abitur am Gymnasium „Am Kothen“ in Wuppertal ab.[2] Anschließend studierte er in an den Universitäten Köln, Bochum und Wuppertal die Fächer Pädagogik, Psychologie und Soziologie.[1] Während seines Studiums arbeitete er an einer Forschungsstelle, die sich mit Leben und Werk von Janusz Korczak befasst.[2][3] 1991 schloss er sein Studium mit dem akademischen Grad des Diplom-Pädagogen ab.[2][4] 1995 wurde er mit einer Dissertation zum Philosophen, Ökonomen und Pädagogen Friedrich Albert Lange zum Dr. phil. promoviert. Freimuth arbeitete dabei Langes Beitrag zu einer „Kultur der Pluralität“ heraus.[5][6] Sein Doktorvater war Jörg Ruhloff.[2]

Politik, politische Bildung und politische Ämter

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1983 trat Freimuth in die SPD ein und war in zahlreichen Parteigremien tätig.[7][1] Er wirkte unter anderem als Vorsitzender des SPD-Ortsvereins in Wuppertal-Ostersbaum.[1]

Von 1989 bis 1995 arbeitete als er als wissenschaftlicher Mitarbeiter des damaligen nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Johannes Rau.[2]

Nach seiner Promotion war er von 1995 bis 2000 im Bildungswerk Stenden tätig, einem Anbieter für Erwachsenenbildung und politische Bildung. Dort leitete er unter anderem Seminare, Rhetorik- und Managementkurse.[7]

Vom 2. Juni 2000 bis zum 2. Juni 2005 gehörte Freimuth dem Landtag des Landes Nordrhein-Westfalen an. Er wurde im Wahlkreis 035 Wuppertal I direkt gewählt.[1] Als Abgeordneter war er Mitglied von Ausschüssen, die sich mit Bildungspolitik, Sport, Jugend und Familie[7] sowie mit Medienpolitik befassten.[8] Er setzte sich zudem für Infrastrukturprojekte in Wuppertal ein, wie beispielsweise die Neugestaltung des Döppersberg[9][10][11] oder die Aufwertung und Erhaltung öffentlicher Schwimmbäder.[12][13] Auf Initiative der SPD-Landtagsfraktion wurde er Ende 2001 außerdem zum Mitglied des Europäischen Medieninstituts ernannt.[14] Dort gehörte er dem Board of Governors an.[2]

Freimuth war 2004 Mitglied der zwölften Bundesversammlung.[15][16]

Nachhaltigkeit: Beratung und Management

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Frank Freimuth berät und arbeitet im Themenfeld Nachhaltigkeit, einem Aufgabenfeld, mit dem er sich seit langem befasst. So gehörte er 2001 zu den Unterzeichnern des Gründungsaufrufs des „Netzwerks 2010“, mit dem junge Politiker ausdrücklich auch „eine Politik der Nachhaltigkeit“ forderten.[17] Sein 2009 gegründetes und von ihm geleitetes Unternehmen widmet sich der Frage, wie soziale, ökologische und wirtschaftliche Faktoren miteinander verbunden werden können, um anhaltenden unternehmerischen Erfolg zu sichern. Nach Ansicht Freimuths komme es in diesem Kontext darauf an, den einzelnen Menschen – in humanistischer Tradition – deutlich stärker als bislang in das Zentrum des Wirtschaftens zu stellen und wirtschaftliche Vorteile durch Nachhaltigkeit zu schaffen.[18]

Gremien- und Verbandstätigkeiten

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Von 2005 bis 2006 arbeitete er für die Auslandsgesellschaft Deutschland, anschließend bis 2009 für den Bundesverband für Wirtschaftsförderung und Außenwirtschaft.[2]

Er ist Mitglied und Schatzmeister der Deutsch-Tschechischen und -Slowakischen Gesellschaft e.V.[19] Bereits in seiner Zeit als Landtagsabgeordneter war er Vorsitzender der deutsch-slowakischen Parlamentariergruppe.[20]

Freimuth amtiert als Vorsitzender des Vereins Sustainable Finance e.V., der das „Ziel der Entwicklung nachhaltiger Leitvorstellungen für die Finanzbranche und deren Umsetzung“ verfolgt.[21] Er vertritt zudem den automotiveland.nrw e.V. in Berlin[22] und wirkt als Fachbeirat im Bundesverband eMobilität e.V.[23]

Sonstiges

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Als Leiter einer Delegation verschaffte sich Freimuth 2005 einen Überblick über die Folgen der Tsunami-Katastrophe im Distrikt Galle auf Sri Lanka und unterstützte vor Ort ein Wiederaufbauprojekt.[24]

Zu seinen Hobbys zählen Langstreckenschwimmen,[12][13] Langstreckenläufe und Kraftsport, ferner Tauchsport.[7]

Veröffentlichungen

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Schwerpunkt seiner Publikationen sind heute Fragen der Nachhaltigkeit. Zu seinen Büchern und Zeitschriftenbeiträgen zählen:

  • Demokratie 4.0 wagen! Plädoyer für professionelle Online-Politik. In: Humaner Fortschritt. Verlag Botschafter der Nachhaltigkeit, Nr. 1/2016, S. 1–4.
  • Human Economy. Die neue Kraft der Humanität. Verlag Botschafter der Nachhaltigkeit, Berlin 2015, ISBN 978-3-00-048441-4.
  • Humane Unternehmen – Ein neues Leitbild in der Wirtschaft. In: Humaner Fortschritt, Verlag Botschafter der Nachhaltigkeit, Nr. 4/2013, S. 1–3.
  • Abschied vom Gespenst des „Homo Oeconomicus“. Plädoyer für neues Denken in der Wirtschaft. In: Humaner Fortschritt, Verlag Botschafter der Nachhaltigkeit, Nr. 2/2013, S. 1–4.
  • Friedrich Albert Lange – Denker der Pluralität: Erkenntnistheorie, Pädagogik, Politik. Peter Lang, Frankfurt a. M. u. a. 1995, ISBN 3-63149284-7.
  • Bildung und Arbeit in Utopia. In: Jörg Ruhloff (Hrsg.): Renaissance-Humanismus. Verlag Die Blaue Eule, Essen 1989, S. 376–398, ISBN 978-3-89206-228-8.
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Frank Freimuth beim Landtag Nordrhein-Westfalen

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f Detailansicht des Abgeordneten Dr. Frank Freimuth. In: landtag.nrw.de. Abgerufen am 16. Juni 2021.
  2. a b c d e f g Über den Autor. Informationen zu Frank Freimuth auf der Website human-economy.info, Abruf am 17. Juni 2021.
  3. Informationen zur Forschungsstelle: Allgemeine Informationen. In: Website der Hochschule Düsseldorf. 3. Januar 2021, abgerufen am 22. Juni 2021.
  4. Frank Freimuth: Wie kultiviere ich die Freiheit bei dem Zwange? Zum Bildungsverständnis Friedrich Albert Langes. Centaurus-Verlags-Gesellschaft, Pfaffenweiler 1993. ISBN 978-3-89085-729-9.
  5. Beschreibung der Studie auf der Website der Peter-Lang-Verlagsgruppe, abgerufen am 22. Juni 2021. Hierzu zusammenfassend Frank Freimuth: Friedrich Albert Lange – Denker der Pluralität: Erkenntnistheorie, Pädagogik, Politik. Peter Lang, Frankfurt a. M. u. a. 1995, S. 182, ISBN 3-63149284-7.
  6. Informationen zur Dissertation in der Deutschen Nationalbibliothek, abgerufen am 16. Juni 2021.
  7. a b c d Jochen Jurettko: Porträt der Woche. Landtag intern, 11. Dezember 2001.
  8. Carsten Pfennig: „Beispielhafte Medienarbeit“. Wuppertaler Rundschau, 17. November 2004.
  9. Döppersberg fest im Blick. Wuppertaler Rundschau, 15. Oktober 2003.
  10. „Die Kuh ist fast vom Eis“. Wuppertaler Rundschau, 12. November 2003.
  11. Ulla Dahmen: Döppersberg-Umbau ist gesichert. Westdeutsche Zeitung, 15. September 2004.
  12. a b Frisch aus dem Wasser. Wuppertaler Rundschau, 7. November 2001.
  13. a b Hendrik Walder: Auf einem guten Weg. Wuppertaler Rundschau, 1. Dezember 2004.
  14. Wuppertaler im Medieninstitut. Westdeutsche Zeitung, 30. November 2001.
  15. Auch Freimuth wählt mit. Cronenberger Woche, 19. März 2004.
  16. Lisa von Prondzinski: „Die SPD ist ein fairer Verlierer“. Westdeutsche Zeitung, 24. Mai 2004 (Interview mit Frank Freimuth).
  17. Mit ihnen zieht die neue Zeit. Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten der jüngeren Generation starten eine Initiative „Netzwerk 2010“ (Dokumentation des Gründungsaufrufes). Frankfurter Rundschau, 2. Juni 2001.
  18. Human Economy – Made in Germany, Interview auf der Website human-economy.info, Abruf am 17. Juni 2021.
  19. Informationen auf der Website der Gesellschaft, Abruf am 17. Juni 2021.
  20. In Bratislava. Landtag intern, 9/2004.
  21. Deutscher Bundestag: Bekanntmachung der öffentlichen Liste über die Registrierung von Verbänden und deren Vertretern (Stand: 12. Mai 2020), S. 506. Abgerufen am 17. Juni 2021.
  22. Deutscher Bundestag: Bekanntmachung der öffentlichen Liste über die Registrierung von Verbänden und deren Vertretern (Stand: 1. Juni 2021), S. 43. Abgerufen am 18. Juni 2021
  23. Neuer BEM-Fachbeirat Dr. Frank Freimuth. In: bem-ev.de. April 2021, abgerufen am 17. Juni 2021.
  24. Hoffnungszeichen für ein ganzes Dorf. Hilfe zur Selbsthilfe für Menschen in Sri Lanka. Landtag intern, 4/2005.