Frühlingslied, WAB 68, ist ein Lied von Anton Bruckner aus dem Jahr 1851 für den Namenstag von Aloisia Bogner.

Geschichte Bearbeiten

Bruckner komponierte das Lied nach einem Text von Heinrich Heine 1851 „für dem Nahmensfeste einer auflblühenden Frühlingsrose“, Bruckners 16-jähriger Schülerin Aloisia Bogner,[1][2][3][4] für der er auch Der Mondabend und die Klavierwerke Lancier-Quadrille, WAB 120, und Steiermärker, WAB 122, komponierte.[5]

Die Handschrift befindet sich im Archiv des Oberösterreichischen Landmuseums in Linz.[2][3] Das Lied, das erstmals in Band II/2, S. 44–46 der Göllerich/Auer-Biographie veröffentlicht wurde, ist im Band XXIII/1, Nr. 1 der Gesamtausgabe erschienen.[6]

Text Bearbeiten

Das Frühlingslied basiert auf einem Text von Heinrich Heine, mit einer kleinen Änderung:[2]

Leise zieht durch mein Gemüt
Liebliches Geläute.
Klinge, kleine Frühlingslied,
Kling hinaus ins Weite.

Kling hinaus bis an sein Haus,
Wo die Blumen sprießen,
Wenn du eine Rose schaust,
Sag, ich lass’ dich grüßen.

Musik Bearbeiten

Das 24-Takte lange Werk in A-Dur ist für Solostimme und Klavier geschrieben. Diese leichte Komposition weist keine Beziehung zu Mendelssohns Frühlingslied auf.[2] Der Gesangsauszug wird cantabile dirigiert, und die Klavierbegleitung verwendet eine kontinuierliche Figuration.[3]

Diskografie Bearbeiten

Es gibt zwei Aufnahmen von Frühlingslied:

  • Robert Holzer (Bass), Thomas Kerbl (Klavier), Anton Bruckner Lieder/Magnificat – CD: LIVA 046, 2011. NB: Transponiert in F-Dur.[7]
  • Elisabeth Wimmer (Sopran), Daniel Linton-France (Klavier) in Bruckner, Anton – Böck liest Bruckner I – CD – Gramola 99195, 3. Oktober 2018

Literatur Bearbeiten

  • August Göllerich: Anton Bruckner. Ein Lebens- und Schaffens-Bild, ca. 1922 – posthum herausgegeben von Max Auer bei G. Bosse, Regensburg 1932.
  • Anton Bruckner – Sämtliche Werke, Band XXIII/1: Lieder für Gesang und Klavier (1851–1882), Musikwissenschaftlicher Verlag der Internationalen Bruckner-Gesellschaft, Angela Pachovsky (Hrsg.), Wien, 1997
  • Cornelis van Zwol: Anton Bruckner 1824–1896 – Leven en werken, ed. Thoth, Bussum 2012, ISBN 978-90-6868-590-9.
  • Uwe Harten: Anton Bruckner. Ein Handbuch. Residenz Verlag, Salzburg 1996, ISBN 3-7017-1030-9.
  • Crawford Howie: Anton Bruckner – A documentary biography, online überarbeitete Auflage.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Die 16-jährige Aloisia Bogner, alias Louise oder Luise Bogner, war die ältere Tochter von Michaël Bogner, bei dem Bruckner seinen Wohnsitz hatte.
  2. a b c d C. van Zwol, S. 715–716.
  3. a b c U. Harten, S. 151.
  4. C. Howie, Kapitel II, S. 29.
  5. C. van Zwol, S. 61–62.
  6. Gesamtausgabe – Lieder für Gesang und Klavier
  7. Diese Aufführung ist auch auf YouTube zu hören: A. Bruckner - Frühlingslied