Finajour
Finajour war eine von Hans-Jakob Tobler entwickelte Software zur Fahrplanauskunft (elektronisches Kursbuch) der gleichnamigen Firma in Therwil in der Schweiz[1] und gilt als eine der ersten elektronischen Fahrplansoftwares für Heimanwender.
Finajour
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Finajour 5.0, Fahrplan 1993/1994 | |
Basisdaten
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Entwickler | Finajour |
Erscheinungsjahr | 1990 |
Aktuelle Version | 7.0 (1995) |
Betriebssystem | Windows, MS-DOS, Mac OS X (Power PC), Mac OS Classic, |
Kategorie | Fahrgastinformationssystem |
Lizenz | proprietär |
deutschsprachig | ja |
Tobler entwickelte für die Fahrplanperiode Sommer 1989[2] ein elektronisches Kursbuch für MS-DOS und liess es durch die Firma Finajour von Vincent Desbœufs vertrieben, dies zu einem Bezugspreis von 100 Franken.[3] Es beinhaltete die Fahrplandaten der SBB und der Schweizer Privatbahnen. Es benötigte einen PC mit 512 KB RAM[4]. Bis Herbst 1989 wurden gut 1000 Lizenzen der Software zum Preis von Hundert Franken je Lizenz verkauft.[5] Finajour wurde daraufhin in Zusammenarbeit mit der PTT auf den Schweizer Bildschirmtext, dem Videotex, implementiert[5] und 1990 freigegeben.[6]
Finajour erschien jedes Jahr[7][8] zum Fahrplanwechsel für MS-DOS und später Windows-basierende Systeme.
Die Firma Terrasoft portierte ca. 1993 mit Hilfe von Tobler Finajour für Macintosh.[9]
Auf 1994/1995 wurden die Postauto- und Buslinien mit aufgenommen.[4]
Die Version 7.0 von 1995/1996 beschreibt den Umfang von Finajour wie folgt: «Der vorliegende Computer-Fahrplan arbeitet mit 57598 Zugs-, Bahn- und Schiffskursen, von denen täglich über 30000 verkehren. [...] Es sind 8077 Destinationen enthalten, davon rund 1800 Bahnstationen, 400 Schiffsstationen und fast 6000 Bus-Haltestellen.»[10]
Die Telefonbuch-CD der Swisscom, hergestellt von OptoByte, lieferten Finajour und Finaroute mit aus.[11]
Die SBB begannen, ein eigenes elektronisches Kursbuch zu verkaufen. Auf Basis der Software HAFAS verkauften sie das Elektronische Kursbuch der Schweiz für MS-DOS und Windows und verdrängten Finajour nach und nach vom Markt. Eine kombinierte Version von Finajour und Finaroute wurde 2002/2003 als FinaPlus verkauft, es dürfte die letzte Version sein.[12] Die Macintosh-Version wurde unabhängig weiterhin entwickelt und vertrieben, da HaCon, der Hersteller des in Europa marktbeherrschenden HAFAS, beziehungsweise die SBB keine Macintosh-Version des elektronischen Kursbuches anboten. Finajour für Mac wurde auf den Fahrplanwechsel 2009/2010 eingestellt.[9]
Finaroute war eine weitere Software der Firma Finajour und eins der ersten elektronischen Routenplaner für die Schweiz. Die Software wurde 1991[12] eingeführt und bot eine Ort-zu-Ort-Verbindung für die ganze Schweiz an. Es benötigte MS-DOS 3.0 und 512 KB RAM[4]. Es ist inzwischen ebenfalls eingestellt worden.
Der Entwickler Hans-Jakob Tobler starb 2009 im Alter von 73 Jahren.[1]
Weblinks
Bearbeiten- Eine Anpassung des Finajour und Finaroute ist als FinaTWIKE herunterladbar, ein für Twikes angepasstes Routenplanerprogramm
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Tages-Anzeiger, 14. Februar 2009, Seite 14, Hans-Jakob Tobler gestorben. Quelle: Argus Medienbeobachtung ( des vom 31. Dezember 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF-Datei; 70 kB), abgerufen am 3. Januar 2011.
- ↑ Alexandria. Eintrag Finajour 1.02 Sommer 1989 ( des vom 31. Dezember 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 18. Januar 2011.
- ↑ Eisenbahn Amateur, 3/1989, Seite 166 (vgl. auch 2/89 S. 89 und 4/89 S. 228)
- ↑ a b c ZB Uni Bern. Verzeichnis "Digitale Karten in der Schweiz": Private Anbieter ( des vom 31. Dezember 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 3. Januar 2011.
- ↑ a b Computerwoche, 22. September 1989, Schweiz: Fahrpläne im Videotex, Geschäft mit Fahrplandaten. Quelle: computerwoche.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., abgerufen am 3. Januar 2011.
- ↑ Parlament.ch Stappung Sepp, Einfache Anfrage. SBB-Fahrplan. Videotex-System ( des vom 31. Dezember 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , 19. Juni 1991, abgerufen am 18. Januar 2011; Antwort des Bundesrates auf eine zweite Anfrage von Stapping ( des vom 31. Dezember 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , 23. September 1991, abgerufen am 18. Januar 2011.
- ↑ Alexandria. Eintrag Finajour 2.0 1990/1991, abgerufen am 18. Januar 2011.
- ↑ Alexandria. Eintrag Finajour 3.0 1991/1992, abgerufen am 18. Januar 2011.
- ↑ a b Terrasoft. Unternehmensgeschichte (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., abgerufen am 6. September 2012.
- ↑ Finajour Windows-Hilfe-Datei für Finajour 7.0 1995/1996.
- ↑ Werbeprospekt Telefonbuch-CD 11/98 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2023. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., abgerufen am 18. Januar 2011.
- ↑ a b Finajour Werbeanzeige FinaPlus Version 14 2002/2003, abgerufen am 3. Januar 2011.