Fesenmayr

Augsburger Patriziergeschlecht

Fesenmayr, auch Fesenmaier bzw. Vesenmayr, war der Name eines Augsburger Patriziergeschlechts, welches 1625 in den Reichsadelsstand erhoben wurde und um 1730 im Mannesstamm erlosch.[1]

Wappen der Fesenmayr
Wappen der Fesenmayr

Geschichte

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1433 erhielt Georg Vesenmayr das Augsburger Bürgerrecht. Ob eine Verwandtschaft zwischen den Namensträgern aus Kempten und Neresheim bestanden ha, die vom 16. bis 18. Jahrhundert nach Augsburg gezogen sind, ist unbekannt.[2] In Augsburg gehörten die Fesenmayr traditionell den Zünften der Goldschmiede und Silberhändler an. Andere waren als Kaufleute tätig. 1560 starb der Notar zu Augsburg Ulrich Fesenmayr. Der Silberhändler Bartholomäus Fesenmair aus Kempten wurde Mitglied des großen Rates und Hoflieferant des bayerischen Kurfürsten. Der seit 1609 in Augsburg ansässige bedeutende Goldschmied Hans Christoph Fesenmair aus Neresheim bekleidete zeitweise das Bürgermeisteramt und belieferte u. a. den Hof in Wien und Innsbruck. 1624 wurde er "Vorgeher" der Goldschmiede, 1629 Beschaumeister und von 1638 bis 1659 Mitglied des kleinen Rates. Bartholomäus Fesenmayr heiratete die Witwe des reichen Kaufmanns Ambrosius Kanntens. 1625 erhielt der mit Elisabeth Krell von Grimmenstein verheiratete Kaufmann Johann Christoph Fesenmayr, Sohn von Bartholomäus und Enkel von Ulrich Fesenmayr, von Kaiser Ferdinand II. den erblichen Reichsadelsstand mit Gevierten Wappen. Seit 1613 im Rat vertreten, erfolgte am 29. Dezember 1627 seine Aufnahme in den Augsburger Geschlechterstand. 1687 fungierte Leonhard Fesenmayr als Prior des Klosters St. Ulrich. Das Augsburger Geschlecht, von deren Mitgliedern drei im Rat und drei im Stadtgericht vertreten waren, ist um 1730 mit Carl Ferdinand von Fesenmayr im Mannesstamm erloschen.[3]

 
Wappen der Fesenmayr
  • Stammwappen: "Ein knieender Mann mit Fesenähren (Dinkelähren) in der Hand."[4]
  • Geviertes Wappen: "1 und 4 in Silber (Gold) auf grünem Boden ein knieender blau gekleideter Mann, in der rechten Hand drei Ähren haltend, 2 und 3 von Blau und Silber geweckt. Helm gekrönt mit einem wachsenden Mann. Decken in Blau und Silber."[5]

Genealogie

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  • Ulrich Fesenmayr († 1560); ⚭ Anna Jung
    • Bartholomäus Fesenmayr der Ältere; ⚭ NN
      • Johann Christoph Fesenmayr; ⚭ Elisabeth Krell von Grimmenstein
        • Bartholomäus von Fesenmayr; starb ohne Nachkommen
        • Daniel von Fesenmayr; ⚭ NN
          • Carl Ferdinand von Fesenmayr der Ältere; ⚭ NN
            • Carl Ferdinand von Fesenmayr der Jüngere († um 1730)

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon: Im Vereine mit mehreren Historikern. F. Voight, Leipzig 1861, S. 236.
  2. Hannelore Müller: Fesenmaier. In: Stadtlexikon Augsburg. Wissner-Verlag, abgerufen am 14. Juli 2024.
  3. Paul von Stetten (der Jüngere): Geschichte der adelichen Geschlechter in der freyen Reichs-Stadt Augsburg: sowohl in Ansehung ihres besondern Standes als auch in Ansehung einer jeden einzlen Familie. Haid, Augsburg 1762, S. 276–277.
  4. Otto Titan von Hefner: Stammbuch des blühenden und abgestorbenen Adels in Deutschland. Manz, Regensburg 1860, S. 361.
  5. Skúli Þórðarson Thorlacius: Siebmacher, Johann, 1561-1612:Johann Siebmachers allgemeines grosses und vollständiges Wappenbuch ( 1772) - Carte digitalizată din stocul copyright-free al Bibliotecii de Stat Bavareze din München [Germania] 2007-2022 Căutare de imagini similare. Abgerufen am 25. Februar 2022.