Febris ist die personifizierte Gottheit des Malariafiebers im vorchristlichen Rom. Sie heißt nach dem Krankheitssymptom febris („Fieber“), dessen Name auf fervebris („hitzig“) zurückgeht.[1]

Die Göttin Febris (lateinisch Dea febris[2]) gehört zu den apotropäischen (abwendenden) Gottheiten (lateinisch Dii averrunci), die Macht hatten, ein bestimmtes Übel zu verhängen oder (als Heilgott) davon zu befreien. In Rom, zwischen dessen Hügeln in der Frühzeit ausgedehnte Sumpfgebiete mit Malariaerregern lagen, waren der Febris in vorchristlicher Zeit drei Tempel geweiht, wobei das Hauptheiligtum, ihr fanum, auf dem Palatin lag.[3] Valerius Maximus erwähnt zudem ein Heiligtum in summa parte vici Longi – auf dem höchsten Punkt des vicus Longus, das heißt auf dem Quirinal – und einen Altar der Febris in area Marianorum monumentorum – im Gebiet der Monumente, die der Sieger über Kimbern und Teutonen, Gaius Marius, um 100 v. Chr. hat errichten lassen.[4] Deren Lage ist unbekannt, wird aber auf dem Esquilin oder dem Caelius vermutet.[5] In die Heiligtümer der Febris weihten die Geheilten die Heilmittel (remedia), die sie an ihrem Körper getragen hatte.[4] Über ihre Ikonografie ist nichts bekannt, Weihinschriften sind nicht erhalten.

Augustinus erwähnt Febris dreimal in seiner Polemik gegen die griechisch-römische Götterwelt in De civitate Dei[6]

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Anmerkungen Bearbeiten

  1. Karl Ernst Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. Band 1. 8. Auflage. Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1913 (Nachdruck Darmstadt 1998), Sp. 2709 s. v. febris.
  2. Paul Diepgen, Heinz Goerke: Aschoff/Diepgen/Goerke: Kurze Übersichtstabelle zur Geschichte der Medizin. 7., neubearbeitete Auflage. Springer, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1960, S. 10.
  3. Valerius Maximus, Facta et dicta memorabilia 2,5,6; Cicero, De natura deorum 3,63; De legibus 2,28; Plinius, Naturalis historia 2,16; Claudius Aelianus, Varia historia 12,11.
  4. a b Valerius Maximus, Facta et dicta memorabilia 2,5,6.
  5. Otto Gilbert: Geschichte und Topographie der Stadt Rom im Altertum. Band 3. Teubner, Leipzig 1890, S. 98 Anm. 3 (Digitalisat); so auch Georg Wissowa: Febris. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band VI,2, Stuttgart 1909, Sp. 2095 f.; anders Henri Jordan: Topographie der Stadt Rom im Altertum. Band 1, Abteilung 2. Weidmann, Berlin 1885, S. 44 Anm. 44; Samuel Ball Platner, Thomas Ashby: A Topographical Dictionary of Ancient Rome. Oxford University Press, London 1929, S. 541–542 s. v. Tropaea or Monumenta Marii.
  6. Augustinus, De civitate Dei 2,14; 3,12; 3,25.