Fatma Said

ägyptische Sopranistin

Fatma Said (* 1991 in Kairo)[1] ist eine ägyptische Sopranistin, die in Berlin lebt.[2]

Leben Bearbeiten

Fatma Said wuchs in Kairo auf, wo sie die Deutsche Schule der Borromäerinnen besuchte.[3] Ihr Vater Ahmed Hassan Said leitet die Partei der Freien Ägypter und war während der Regierung Mursi in der Opposition.[4]

Said erhielt den ersten Gesangsunterricht mit 14 Jahren bei der Sopranistin Neveen Allouba im Studio des Opernhauses Kairo. Bereits nach drei Monaten durfte sie bei ihrem jährlichen Weihnachtskonzert auftreten.[3] Sie studierte ab 2009 Gesang an der Hanns-Eisler-Hochschule für Musik in Berlin, wo sie 2013 ihren Bachelor of Music ablegte. Bekannt wurde Said unter anderem durch ihre Schumann-Liedvorträge, so zum Beispiel beim 16. Bonner Schumannfest vom 29. Mai bis 9. Juni 2013. Anschließend bekam sie ein Stipendium am Teatro alla Scala in Mailand. Sie gehört dem Internationalen Opernstudio dort an und war die erste Sopranistin aus Ägypten, die jemals für die renommierte Schule auftrat. 2016 war sie als Pamina in der Peter-Stein-Inszenierung der Zauberflöte an der Mailänder Scala zu sehen.[5][6]

Sie war auf vielen internationalen Bühnen zu sehen, darunter im Teatro San Carlo (Neapel), im Royal Opera House Muscat, im Gewandhaus (Leipzig), in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche (Berlin) sowie im Konzerthaus Berlin. Sie spielte Rollen in den Opern Falstaff, L’enfant et les sortilèges, La Cenerentola (Kinderversion) und Der Barbier von Sevilla.[5] Sie sang auf vielen namhaften Festivals wie dem Internationalen Musikfestival in Bad Kissingen, dem Schumannfest in Bonn und dem 9. und 10. D-Marine Turgutreis International Classical Music Festival in der Türkei.[7]

Fatma Said ist für ihr soziales Engagement bekannt. So arbeitete sie mit Eugenio Bennato beim Teatro San Carlo an einem Projekt zum Arabischen Frühling. Beim Tag der Menschenrechte 2014 repräsentierte sie Ägypten und trat vor den Vereinten Nationen in Genf zusammen mit Juan Diego Flórez auf.[5] Damit setzte sie sich für die musikalische Bildung von Kindern und Jugendlichen ein. Als erste Opernsängerin erhielt sie 2016 den Creativity Award von Ägypten. Im selben Jahr wurde sie auch vom National Council for Women geehrt. 2017 trat sie bei einem Benefiz-Abend der American University in Cairo auf.[8]

Auszeichnungen Bearbeiten

Diskografie Bearbeiten

Chartplatzierungen
Erklärung der Daten
Alben[12]
El nour
  DE 31 23.10.2020 (3 Wo.)
  • 2017: Wolfgang Amadeus Mozart: Die Zauberflöte. Aus der Mailänder Scala mit Fatma Said als Pamina, Regie Peter Stein, musikalische Leitung Ádám Fischer. DVD / Blu-ray erschienen bei CMajor, Mai 2017.
  • 2018: Christoph Willibald Gluck: Orfeo ed Euridice. Aus der Mailänder Scala mit Fatma Said als Amor, Regie: John Fulljames & Hofesh Shechter, musikalische Leitung Michele Mariotti. DVD / Blu-ray erschienen bei Concorde, Nov. 2018
  • 2020: Fatma Said – El Nour. Französische, spanische und arabische Lieder. Mit Malcolm Martineau (Klavier), Rafael Aguirre (Gitarre), Burcu Karadag (Nay), Tim Allhoff (Klavier) und dem Vision String Quartet. CD erscheinen bei Warner. Okt. 2020.
  • 2022: Kaleidoskope. Mit Fatma Said, Tim Allhoff (Klavier), Christian Gerber (Bandoneon), Marianne Crebassa (Mezzosopran), Lucienne Renaudin Vary (Trompete), Vision String Quartet, Quinteto Angel, Henning Sieverts (Bass), Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo, Sascha Goetzel (Dirigent) u. a. – Warner

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Website der Berliner Musikhochschule Hanns Eisler
  2. Robert Fraunholzer, Namen, Nachrichten, Nettigkeiten: Neues von der Hinterbühne, in: Rondo, Nr. 5/2020
  3. a b Emer Nestor: An 'Authentic Sound': Fatma Said. Final Note Magazine, 19. Juli 2016, archiviert vom Original am 27. August 2017; (englisch).
  4. "Wie schön Goethe und Schubert zusammenpassen" rbb-Inforadio 27. September 2013 (Memento vom 8. Oktober 2013 im Webarchiv archive.today)
  5. a b c d Fatma Said. BBC, abgerufen am 27. August 2017.
  6. Fatma Said: 'I never thought I'd be singing a lead role in La Scala. Who knows what the future will bring?' Independent.ie, 16. Oktober 2016, abgerufen am 25. August 2017.
  7. Fatima Said. Der Lyrische Salon, abgerufen am 27. August 2017.
  8. Fatma Said. The American University in Cairo, abgerufen am 27. August 2017.
  9. Giulio-Perotti-Gesangswettbewerb 2011 (Memento vom 24. Juni 2013 im Internet Archive) auf: Kulturportal MV
  10. Egyptian Soprano Fatma Said Wins International Singing Competition. Egyptian Streets, 30. Januar 2016, abgerufen am 27. August 2017.
  11. BBC Radio 3 New Generation Artists announced. Classical-Music.com, 30. August 2016, abgerufen am 25. August 2017.
  12. Chartquellen: Deutschland