Falkenberg (Flensburg)

Gebiet der Stadt Flensburg im Südwesten des Stadtteils Westliche Höhe

Falkenberg (dän. Falkebjerget[1]) ist ein Gebiet der Stadt Flensburg im Südwesten des Stadtteils Westliche Höhe.[2][3] Ein Teilstück der Straßenverbindung, die das Gebiet durchkreuzt, trägt ebenfalls den Namen Falkenberg.

Die Straße Falkenberg gehört zu einer Hauptstraßenverbindung, die das Gebiet durchkreuzt.
Eines der denkmalgeschützten Wohnhäuser des Gebietes.

Hintergrund

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Der Ursprung des Namens, der sich offenbar aus den Wörtern Falke und Berg zusammensetzt, ist unklar. Deutschlandweit existieren verschiedene Burgen und Ortsteile, die den Namen Falkenberg tragen, beispielsweise das Gut Falkenberg, nahe Schleswig. Georg Claeden mutmaßte im 18. Jahrhundert hinsichtlich des Namenshintergrundes: „Den Ursprung dieses Namens möge gerne wissen. Ob unsere Vorweser dasselbst sich mit dem Falkenfangen divertiret [...]“.[4][5] Ob beim Falkenberg tatsächlich Falknerei ausgeübt wurde, ist jedoch nicht überliefert.[6][7]

Der Name des Gebietes Falkenberg ist seit 1587 urkundlich überliefert. Nach dem Erdbucheintragung von 1594 sollte die Koppel Falkenberg der Allgemeinheit als Weideland dienen.[8][9] Alte, überlieferte Namen von Örtlichkeiten beim besagten Gebiet sind außerdem Strucksdamm (Mitte des 15. Jahrhunderts) sowie Immenhof (zum Ende des 16. Jahrhunderts).[10] Die Koppel Falkenberg gehörte 1611 zu St. Marien.[11][12] Im Flensburger Adressbuch von 1865 wurde erstmals der Falkenberger Weg erwähnt, welcher am 5. März 1920 verkürzt in Falkenberg umbenannt wurde.[13] Noch 1921 war die Straße ungepflastert.[14]

In der Zeit zwischen den Weltkriegen entstanden einige neue Wohngebiete der Stadt, bestehend aus frei stehenden Villen und Doppelhäusern, beispielsweise am Ostseebad, beim Ramsharder Feld, am Marienhof, beim Bohlberg und bei Friedheim.[15] Ab 1924 wurde auch das Falkenberger Gebiet mit Einfamilienhäuser überbaut. Der Bau der besagten Villenkolonie Falkenberg wurde durch die Stadt, dem Baugeschäft Jürgensen und dem Bauleiter Friedrich Tietje realisiert. Nach dem verantwortlichen Bauleiter Tietje wird sie auch „Tietjenkolonie“ genannt.[16][17][18] Die ein- und zweigeschossigen, häufig in rotem Backstein realisierten Einfamilienhäuser im Stil des Heimatschutzes,[19][20] stehen besonders dicht im Abschnitt Strucksdamm und Timm-Kröger-Weg.[21] In weiteren angrenzenden Straßen entstanden weitere, ähnliche Häuser. Erst 1937 entstanden die Häuser an der Matthias-Claudius-Straße. Volkstümlich wurde die dort entstandene Siedlung „Monokel-Siedlung“ genannt. Dort lebten überwiegend gut situierte und vornehme Mieter und Eigentümer, hauptsächlich Marineoffiziere die beim Stützpunkt Flensburg-Mürwik ihren Dienst taten.[22][23] Viele dieser Gebäude sind heute denkmalgeschützt.[24] Seit den 1950er Jahren hielt die Bautätigkeit im Gebiet Falkenberg unvermindert an. Seitdem wurden dort auch Reihenhäuser und Geschosswohnbauten errichtet.[25] In der Monokel-Siedlung wohnen heute viele Juristen, Lehrer und Mediziner vom St. Franziskus-Hospital und Diakonissenkrankenhaus.[26][27]

Irgendwann im 20. Jahrhundert wurde das Falkenberg genannte Gebiet auf zwei Stadtbezirke aufgeteilt. Zum einen auf den nach St. Gertrud und zum anderen auf den nach dem Mühlenfriedhof benannten Stadtbezirk.[28] Des Weiteren wurde die dortige Falkenbergschule, eine Grundschule am 28. August 1968 eröffnet.[29][30][31] Nach Falkenberg wurde auch der Kiosk Falkenberg in der Westerallee Nummer 88 benannt.[32]

Einzelnachweise

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  1. Aktive Pensionister, torsdagsholdet (Hrsg.): Flensborgs gadenavne. Flensburg 1995, S. 11
  2. Das Gebiet ist auf verschiedenen Stadtkarten gesondert von der gleichnamigen Straße eingetragen. Vgl. beispielsweise: Falk-Plan der Stadt Flensburg, 21. Auflage von 1998 oder Falk-Verlag: Stadtplan Flensburg + Umgebungskarte, 2013 sowie Städte-Verlag: Stadtplan Flensburg, 14. Auflage. (Dieser Stadtplan vom Städte-Verlag dürfte um 2013 entstanden sein.)
  3. Stadtteile, herausgegeben von der Stadt Flensburg (Memento vom 24. Februar 2016 im Internet Archive)
  4. Georg Claeden: Monumenta Flensburgensia, Flensburg 1766, Seite 364 f. (beziehungsweise gescannte Seite 396)
  5. Flensburger Straßennamen. Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte, Flensburg 2005, ISBN 3-925856-50-1, Artikel: Falkenberg
  6. Andreas Oeding, Broder Schwensen, Michael Sturm: Flexikon. 725 Aha-Erlebnisse aus Flensburg! Flensburg 2009, Artikel: Falkenberg
  7. Das Baseballteam „Falcons“ wurde im Übrigen offenbar auch nicht nach dem Gebiet Falkenberg benannt.
  8. Flensburger Straßennamen. Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte, Flensburg 2005, ISBN 3-925856-50-1, Artikel: Falkenberg
  9. Andreas Oeding, Broder Schwensen, Michael Sturm: Flexikon. 725 Aha-Erlebnisse aus Flensburg! Flensburg 2009, Artikel: Falkenberg
  10. Flensburger Straßennamen. Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte, Flensburg 2005, ISBN 3-925856-50-1, Artikel: Strucksdamm und Immenhof
  11. Flensburger Straßennamen. Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte, Flensburg 2005, ISBN 3-925856-50-1, Artikel: Falkenberg
  12. Andreas Oeding, Broder Schwensen, Michael Sturm: Flexikon. 725 Aha-Erlebnisse aus Flensburg! Flensburg 2009, Artikel: Falkenberg
  13. Flensburger Straßennamen. Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte, Flensburg 2005, ISBN 3-925856-50-1, Artikel: Falkenberg
  14. Lutz Wilde: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein. Band 2, Flensburg, S. 375
  15. Gerret Liebing Schlaber: Vom Land zum Stadtteil. Flensburgs Stadtfeld und die eingemeindeten Dörfer in Bild und Wort ca. 1860–1930. Flensburg 2009, S. 23
  16. Andreas Oeding, Broder Schwensen, Michael Sturm: Flexikon. 725 Aha-Erlebnisse aus Flensburg! Flensburg 2009, Artikel: Falkenberg
  17. Lutz Wilde: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein. Band 2, Flensburg, S. 374. f.
  18. Flensburger Tageblatt: Als die „Monokel-Siedlung“ entstand, vom: 9. Juli 2015; abgerufen am: 9. Februar 2018
  19. Lutz Wilde: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein. Band 2, Flensburg, S. 374. f.
  20. Andreas Oeding, Broder Schwensen, Michael Sturm: Flexikon. 725 Aha-Erlebnisse aus Flensburg! Flensburg 2009, Artikel: Falkenberg
  21. Lutz Wilde: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein. Band 2, Flensburg, S. 375. f.
  22. Flensburger Tageblatt: Als die „Monokel-Siedlung“ entstand, vom: 9. Juli 2015; abgerufen am: 9. Februar 2018
  23. Unweit von Falkenberg existierte im Übrigen seit 1939 auch noch das Scharnhorstlager der Marine. Vergleiche in diesem Zusammenhang: Luftangriffe auf Flensburg.
  24. Vgl. Lutz Wilde: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein. Band 2, Flensburg, S. 374 und 414
  25. Gerret Liebing Schlaber: Vom Land zum Stadtteil. Flensburgs Stadtfeld und die eingemeindeten Dörfer in Bild und Wort ca. 1860–1930. Flensburg 2009, S. 24
  26. Flensburger Tageblatt: Als die „Monokel-Siedlung“ entstand, vom: 9. Juli 2015; abgerufen am: 9. Februar 2018
  27. Für den Bereich Falkenberg/Monokel-Siedlung existiert die Erhaltungssatzung Nummer 15 aus dem Jahr 2012; Vgl. Satzung der Stadt Flensburg über die Erhaltung baulicher Anlagen für den Bereich Falkenberg/Monokel-Siedlung (Erhaltungssatzung Nr. 15), vom: 26. März 2012; abgerufen am: 9. Februar 2018
  28. Stadtteile, herausgegeben von der Stadt Flensburg (Memento vom 24. Februar 2016 im Internet Archive)
  29. Schriften der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte (Hrsg.): Flensburg in Geschichte und Gegenwart. Flensburg 1972, S. 135
  30. Internetseite der Falkenbergschule Flensburg
  31. Flensburger Tageblatt: Mitspracherecht für die Kinder an der Falkenbergschule, vom: 11. September 2011; vom: 9. Februar 2018
  32. Öffnungszeiten Kiosk Falkenberg, abgerufen am: 9. Februar 2018
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Commons: Falkenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 54° 47′ 3,2″ N, 9° 24′ 34,9″ O