Das Fürstenhaus von Heliopolis (altägyptisch Hut-ser) war ein Teil des Re-Tempels in Heliopolis. Der Sonnengott Re ist archäologisch in Heliopolis nicht vor der 6. Dynastie im Alten Reich bezeugt. Die Bruchstücke der „Djoser-Kapelle“ belegen zwar einen älteren Tempel, jedoch handelt es sich um die Reste eines kleinen Schreins oder Kästchens zwecks Verehrung einer Kultstatuette des Djoser.[1]

Hut-ser in Hieroglyphen
O6X1
pr
A21

Hut-ser
Ḥwt-sr
Fürstenhaus, Gerichtssaal

Aus dem Pyramidentext 477 geht hervor, dass in Hut-ser gemäß dem Osirismythos jene mythologische Gerichtsverhandlung stattfand, in der Seth des Mordes an Osiris angeklagt und von den göttlichen Richtern für schuldig befunden wurde. Das Urteil stand symbolisch für den „Sieg von Gut über Böse“ und stellte das Zentralmotiv für die Totengerichte in den Totentexten, Unterweltsbüchern und des Totenbuchs dar.

Literatur Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Horst Beinlich: 5. Ägyptologische Tempeltagung: Würzburg, 23. - 26. September 1999. Harrassowitz, Wiesbaden 2002, ISBN 3-447-04544-2, S. 152.