Explicit

Schlussformel in mittelalterlichen Handschriften und Inkunabeln

Das Explicit ist die Schlussformel in mittelalterlichen Handschriften und Inkunabeln zusammen mit den sich häufig daran anschließenden Angaben von Ort, Datum, Schreiber, Verfasser oder Drucker. Oft ist es farbig hervorgehoben und mit Auszeichnungsschrift gestaltet.

Die Bezeichnung ist vermutlich an das texteinleitenden Incipit angelehnt[1] und stammt von der häufig verwendeten Schlussformel explicit liber „das Buch ist zu Ende“,[2] vermutlich eine Abkürzung für liber explicitus [est], wörtlich „das Buch ist ausgebreitet“.[3] Es ist eng verwandt mit dem Kolophon (Schriftstück) und teilweise nicht von diesem zu trennen,[4] was sich auch der Verwendung der Terme in der Fachliteratur widerspiegelt.[5]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Explicit – RDK Labor. Abgerufen am 26. Januar 2024.
  2. Karl Ernst Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. Bd. 1, Hannover 1913, Sp. 2588.
  3. Christine Jakobi-Mirwald: Das mittelalterliche Buch. Funktion und Ausstattung. Stuttgart 2004, S. 188.
  4. Margit Dahm: Auf den Spuren des Schreibers: Kolophone in deutschsprachigen Handschriften des Mittelalters. In: editio. Band 34, Nr. 1, 1. November 2020, ISSN 1865-9446, S. 37 f., doi:10.1515/editio-2020-0003 (degruyter.com).
  5. Margit Dahm (2020), S. 37, Fußnote 52

Literatur Bearbeiten