Erich Leitenberger

österreichischer, katholischer Journalist.

Erich Leitenberger (* 7. August 1944 in Wien; † 18. Jänner 2021 ebenda[1] ) war ein österreichischer Publizist und Journalist. Er war langjähriger Kommunikationsdirektor der Erzdiözese Wien und Chefredakteur der katholischen Nachrichtenagentur Kathpress sowie Pressesprecher des Ökumenischen Rats der Kirchen in Österreich und Pressereferent der Stiftung Pro Oriente.

Leben Bearbeiten

Leitenberger war von 1967 bis 1974 Redakteur bei der österreichischen Tageszeitung Die Presse. 1974 bestellte ihn Kardinal Franz König zum Pressesprecher der Erzdiözese Wien; diese Aufgabe hatte Leitenberger – mit Unterbrechung von 1996 bis 1999 – bis zum Mai 2011 inne. Von 1981 bis 2009 war er zudem Chefredakteur der Katholischen Presseagentur Kathpress.[2][3]

Nach seiner Pensionierung als Pressesprecher der Erzdiözese Wien im Jahr 2011[4] leitete er bis zu seinem Tod ehrenamtlich die Pressearbeit bei der Stiftung Pro Oriente, wo er sich für den Dialog zwischen Ost und West engagierte[5], war im Vorstand des Ökumenischen Rats der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) und dessen Pressesprecher, Vizepräsident der Kardinal-König-Stiftung.

1988 wurde Erich Leitenberger von Kardinal-Großmeister Maximilien de Fürstenberg zum Ritter des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem ernannt und am 1. Oktober 1988 im Wiener Stephansdom durch Gebhard Koberger, Propst von Stift Klosterneuburg und Großprior der österreichischen Statthalterei, investiert. Er engagierte sich für zahlreiche sozialen Projekte im Heiligen Land. Zuletzt war er Offizier des Päpstlichen Laienordens.[6]

Als Vizepräsident der Kardinal-König-Stiftung engagierte sich Leitenberger unter anderem zugunsten chaldäischer Christen und unterstützte sie bei ihrer Rückkehr in die nordirakische Ninive-Ebene, ihre angestammte Heimat, aus der sie von der Terrormiliz IS vertrieben worden waren. Zuletzt war er 2017 im Irak, um sich persönlich ein Bild von der Situation einheimischer Christen zu machen.[7]

Würdigungen Bearbeiten

In einer ersten Reaktion auf den Tod Erich Leitenbergers bezeichnete ihn Christoph Kardinal Schönborn als „langjährige Stimme der Kirche in Österreich“. Der Linzer Bischof Manfred Scheuer würdigte Leitenberger als „eine Brücke in die Welt der Medien, in die Ökumene, aber auch zur Politik und Gesellschaft“.[8] Der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz Erzbischof Franz Lackner bezeichnete Leitenberger als einen „über Jahrzehnte ein geschätzter Berater und eine kompetente Stimme, die in den Medien für Qualität bürgte“. Für Otto Friedrich (Die Furche) verdiente Leitenberger, der in der Ära Groër ebenso unerschütterlich loyal zu seiner Kirche wie in der nachfolgenden Amtszeit von Kardinal Schönborn gestanden sei, das „Prädikat Institution“.[9]

Der Griechisch Orthodoxe Metropolit von Austria Arsenios Kardamakis bezeichnete Leitenberger als „treuen Freund der Metropolis und ein Pionier der Ökumene“. Der Vorsitzende der österreichischen Paneuropajugend Philipp Jauernik betonte in einer Erklärung zum Tod Leiternbergers dass, was er für die Menschen hinter dem Eisernen Vorhang und damit auch für das Ansehen Österreichs in den betroffenen Regionen geleistet hat, bislang viel zu wenig beachtet und gewürdigt werde.[10] Leitenberger sei ein „großartiger Journalist, ein Lehrer und ein lieber Freund“ gewesen, so der frühere Direktor der italienischen katholische Nachrichtenagentur SIR, Paolo Bustaffa.[11]

Der Wiener Erzbischof Christoph Schönborn zelebrierte am 3. Februar 2021 im Stephansdom ein feierliches Requiem für Leitenberger und würdigte ihn als zuverlässigen „Mann des Wortes“. Der griechisch orthodoxe Metropolit Arsenios von Austria hielt am Ende des Gottesdienstes ebenfalls ein orthodoxes Totengedenken (Parastasis oder auch Panichida). Am 5. Februar 2021 wurde er am Salzburger Kommunalfriedhof bestattet.[12]

Ehrungen und Auszeichnungen Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Traueranzeige Erich Leitenberger. In: pro-oriente.at. 28. Januar 2021, abgerufen am 28. Januar 2021.
  2. Katholischer Journalist Erich Leitenberger überraschend gestorben. katholisch.de, 19. Januar 2021, abgerufen am 19. Januar 2021.
  3. Wechsel in der "Kathpress"-Chefredaktion. In: www.kath-kirche-vorarlberg.at. Abgerufen am 22. Januar 2021.
  4. Michael Prüller neuer Pressesprecher von Kardinal Schönborn. Abgerufen am 19. Januar 2021.
  5. Paneuropa trauert um Erich Leitenberger. In: Paneuropa. 19. Januar 2021, abgerufen am 19. Januar 2021.
  6. Trauer um früheren Kathpress-Chefredakteur Erich Leitenberger. In: Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem. 28. Januar 2021, abgerufen am 28. Januar 2021.
  7. Prof. Erich Leitenberger - Im kirchlichen Einsatz bis zuletzt. Kathpress, 19. Januar 2021, abgerufen am 19. Januar 2021.
  8. Trauer um früheren Kathpress-Chefredakteur Erich Leitenberger. Kathpress, 19. Januar 2021, abgerufen am 19. Januar 2021.
  9. Otto Friedrich: Erich Leitenberger: Person der kirchlichen Zeitgeschichte. Die Furche, abgerufen am 22. Januar 2021 (englisch).
  10. Lackner: Leitenberger war kompetente Stimme der Bischofskonferenz. In: kathpress.at. Kathpress - Katholische Presseagentur Österreich, 21. Januar 2021, abgerufen am 22. Januar 2021.
  11. Erich Leitenberger+: Wir haben einen Freund verloren - Vatican News. VaticanNews, 19. Januar 2021, abgerufen am 22. Januar 2021.
  12. Erich Leitenberger in Salzburg beerdigt. In: kathpress.at. 5. Februar 2021, abgerufen am 7. Februar 2020.
  13. Professorentitel für Chefredakteure Leitenberger und Muzik. Der Standard, 20. November 2002, abgerufen am 19. Januar 2021.
  14. Verband katholischer Publizistinnen und Publizisten Österreichs - Home. Abgerufen am 22. Januar 2021.