Elton Britt

US-amerikanischer Country-Musiker

Elton Britt (* 27. Juni 1913 in Zack, Arkansas; † 22. Juni 1972 in McConnelsburg, Pennsylvania; eigentlicher Name James Elton Baker) war ein US-amerikanischer Country-Musiker. Britt gelang mit There’s a Star Spangled Banner Waving Somewhere der größte Hit der Kriegsära 1942–1945.

Leben Bearbeiten

Kindheit und Jugend Bearbeiten

Elton Britt wurde als jüngstes Kind der Eheleute James M. und Martella Baker in Zack, Arkansas, geboren. Britt war von Geburt an ein schwer krankes Kind, daher gaben ihm seine Eltern zunächst keinen Namen. Erst mit etwa einem Jahr erhielt Britt den Namen James Elton. Er war nach seinem Vater sowie dem Arzt Dr. Elton Wilson benannt, der ihm das Leben gerettet hatte. Britt wuchs in einer musikalischen Familie auf; als Kind kaufte er sich selbst seine erste Gitarre und war später fasziniert von den Platten Jimmie Rodgers’. Er lernte, wie man jodelte und wurde bald für seine Fähigkeit bekannt, äußerst lange zu jodeln.

Anfänge Bearbeiten

Seine musikalische Karriere begann Britt, als er für die Beverly Hill Billies ihren Musiker Hugh Ashley vertrat. Die Gruppe kam gerade aus Kalifornien, um wieder in ihren Heimatstaat Arkansas zu arbeiten. Schon bald wurde Britt festes Mitglied der Band, die eine tägliche Radioshow auf KMPC hatten. Hier erhielt er auch seinen Künstlernamen „Elton Britt“. Glen Rice, Mitarbeiter einer Firma, die ihre Radioshows sponserte, bemerkte, dass Elton Baker nicht genug nach „Hill Billy“ klang und daher übernahm er ab jetzt den Künstlernamen Elton Britt.

Karriere Bearbeiten

 
Listen To The Mocking Bird, 1933 mit den Wenatchee Mountaineers

Seine erste Plattenaufnahme machte Britt 1933 bei Conqueror Records zusammen mit den Wenatchee Mountaineers. Im Juni 1934 spielte er zusammen mit seinem Bruder Vernon seinen ersten bekannteren Song Chime Bells ein, der 1948 in einer neuen Version auf Platz sechs der Charts kommen sollte. Auch mit den Beverly Hill Billies spielte Britt als Hintergrundmusiker einige Platten ein. 1933 war Britt nach New York City gezogen.

1937 unterschrieb Britt einen Vertrag bei der RCA Victor Record Company, bei der er bis 1956 blieb. Zuerst wollte der Erfolg nicht kommen, auch wenn er bei unzähligen Radiostationen auftrat und 1933 in seinem ersten Film The Last Dogie mitspielte. Doch Ende der 1930er-Jahre ging es mit seiner Karriere aufwärts: Britt lernte den Songschreiber Bob Miller kennen, der alle seiner späteren großen Hits schreiben sollte. Britt erreichte mit Titeln wie Rocky Mountain Lullaby, Driftwood on a River oder einer anderen Version von Chime Bells erstmals respektable Verkaufszahlen. 1942, der Zweite Weltkrieg hatte auch die USA erreicht, gelang Britt mit dem patriotischen Song There’s a Star Spangled Banner Waving Somewhere der große Durchbruch. Der Titel verkaufte sich insgesamt über vier Millionen Mal und wurde zum größten Hit der Kriegszeit. Durch seinen Hit wurde Britt auch eine ganz besondere Ehre zuteil; er wurde von Präsident Franklin D. Roosevelt in das Weiße Haus eingeladen, wo er There’s a Star Spangled Banner Waving Somewhere vortrug.

Als das Billboard Magazin 1944 seine Charts der Hot Country Songs erstmals veröffentlichte, war auch Elton Britt darunter. In der zweiten Hälfte des Jahrzehnts war er elf Mal in den Country-Top-Ten, auch wenn er nie Platz eins erreichte. Weitere Hits von Britt waren unter anderem Someday (1944), Detour (1946), Candy Kisses (1949) und Quicksilver (1950). Britt wurde Mitglied gleich mehrerer berühmter Country-Shows: des WWVA Jamborees, des KWKH Louisiana Hayrides und des WCOP Hayloft Jamborees sowie des nicht ganz so bekannten Garden State Jamboree auf WATV. Britt war auf dem Höhepunkt seiner Karriere angekommen.

In den 1950er-Jahren blieben die Hits aus, trotzdem spielte Britt bei RCA und ab 1957 bei ABC-Paramount weiterhin Platten ein. 1960 kandidierte Britt für die Präsidentschaft der Vereinigten Staaten, verlor jedoch. Er widmete sich wieder der Musik und hatte 1968 mit dem Jimmie Rodgers Blues, der Platz 26 der Charts erreichte, seinen letzten Hit. Zwei Jahre zuvor konnte sich sein Album Something For Everyone in den Top-30 Album-Charts platzieren. Am 21. Juni 1972 erlitt Britt während einer Autofahrt einen Herzinfarkt und starb einen Tag später in einem Krankenhaus in McConnelsburg, Pennsylvania. Britt wurde auf dem Odd Fellows Cemetery in Broad Top, Pennsylvania, beigesetzt. Er wurde postum mit der Aufnahme in die Western Music Association Hall of Fame (1990) und in die America’s Old Time Country Music Hall of Fame im Jahre 2005 geehrt.

Diskographie Bearbeiten

Singles Bearbeiten

Diskographie nicht vollständig.

Jahr Titel # Anmerkungen
Conqueror Records
193? I Like Mountain Music / I Was Born In The Mountains mit den Wenatchee Mountaineers
193? Wait For The Wagon / My Southland mit den Wenatchee Mountaineers
193? By The Sleepy Rio Grande / Bring Your Roses To Mother mit den Wenatchee Mountaineers
193? Alpine Milkman Yodel / Swiss Yodel mit den Wenatchee Mountaineers
193? Just an Old Fashioned Locket / Dear Old Southern Moon mit den Wenatchee Mountaineers
1933 Listen To The Mocking Bird / Wedding Bells Waltzs mit den Wenatchee Mountaineers
Bluebird Records
1939 Just Because You’re in Deep Elm / Chime Bells BB-8166
They’re Burning Down the House / Patent Leather Boots BB-8175
Driftwood on the River / Two More Years BB-8223
Mistook in the Woman I Love / Missouri Joe BB-8245
Over the Trail / Why Did You Leave Me Alone BB-8430
Dream Land Bay / They’re Positively Wrong BB-8461
Will You Wait for Me / I’ll Be in the Army for a While BB-8912
She Taught Me to Yodel / Where Are You Now? BB-8946
RCA Victor
1942 There’s a Star Spangled Banner Waving Somewhere / Blue Eyes Crying in the Rain
1945 I’m a Convict With Old Glory in My Heart / The Best Part of Travel BB0517 # 7 C&W-Charts[1]
1946 Someday / I’m All That’s Left of That Old Quartett BB0521 # 2 C&W-Charts
1946 Wave to Me, Lady / Blueberry Lane 20-1789 # 3 C&W-Charts
1946 Detour / Make Room in Your Heart for a Friend 20-1817 # 5 C&W-Charts
1946 Blue Texas Moonlight / Thank Heaven for You 20-1873 mit den Skytoppers # 6 C&W
1946 Gotta Get Together With My Gal / I Get the Blues When It Rains 20-1927 # 4 C&W-Charts
1948 Chime Bells / Someday 20-3090 mit den Skytoppers # 6 C&W
1949 Beyond the Sunset /? 47-3105 mit Rosalie Allen; # 7 C&W
1949 Candy Kisses /? 21-0006 mit den Skytoppers; # 4 C&W
195? Quicksilver /? 48-0168 mit den Skytoppers; # 3 C&W
1951 I’m Going to Walk and Talk With My God / God’s Little Candles mit den Jordaineres
1954 Hurts Me to My Heart / Goodnight Mrs. Jones
1955 I Almost Lost My Mind / Absent Minded Heart
1955 St. James Avenue / Uranium Fever
1956 The Yodel Blues /? mit Rosalie Allen
ABC-Paramount
1960 The Convict and the Rose / Lost Highway
1960 Sioux City Sue / Taller Then Trees
Decca Records
1963 Christmas In November / Jingle Bells Polka
ABC-Paramount
1965 Home Sweet Homesick Blues / Now Is the Hour
1965 There’s a Star Spangled Banner Waving Somewhere / Red Wing
1966 I Still Believe / It Just Happened That Way
RCA Victor
1966 Someday / Chime Bells
1966 Detour / There’s a Star Spangled Banner Waving Somewhere
1968 The Jimmie Rodgers Blues /?
1968 The Bitter Taste /?
Certron Records
1970 Step Into My Soul / Three Nights I’m Not

Alben Bearbeiten

  • 1954: Elton Britt Yodel Songs
  • 1956: Yodel Songs
  • 1956: Elton Britt – America’s Greatest Western Recording Star
  • 1958: Elton Britt & Rosalie Allen
  • 1959: The Wandering Cowboy
  • 1960: Beyond the Sunset
  • 1960: I Heard I Forest Praying
  • 1963: The Best of Britt
  • 1965: The Singing Hills
  • 1966: Something for Everyone
  • 1968: When Evening Shadows Fall
  • 1968: The Jimmie Rodgers Blues
  • 1970: Elton Britt Sings Modern Country
  • 1972: The Best 2
  • 1972: 16 Great Country Performances

Literatur Bearbeiten

  • Irwin Stambler, Grelun Landon: Encyclopedia Of Folk, Country And Western Music. St. Martin’s Press, New York / London 1969, S. 35 f.
  • Fred Dellar, Roy Thompson: The Illustrated Encyclopedia Of Country Music. Vorwort von Roy Acuff. Salamander Books, London 1977, S. 29 f.
  • Melvin Shestack: The Country Music Encyclopaedia. Omnibus Press, London 1977, S. 24 f.
  • Michael Erlewine u. a. (Hrsg.): All Music Guide to Country Music. The experts guide to the best recordings in country music. Miller Freeman Books, San Francisco CA 1997, S. 50

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. C&W-Chartnotierungen nach Joel Whitburn: The Billboard Book Of Top 40 Country Hits. 1944–2006. 2. Auflage. Billboard Books, New York NY 2006, S. 53