Drosera spatulata
Drosera spatulata ist eine fleischfressende Pflanze aus der Gattung Sonnentau (Drosera) und wurde 1904 durch Jacques Julien Houtton de La Billardière zum ersten Mal beschrieben.
Drosera spatulata | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Drosera spatulata | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Drosera spatulata | ||||||||||||
Labill. |
Beschreibung
BearbeitenEine flache bodenständige Rosette mit einem Durchmesser von etwa 1,5 bis 5 Zentimeter und spatelförmige Blätter zeichnen das Erscheinungsbild dieser fleischfressenden Pflanze aus. Sie ist im Aussehen recht variabel und existiert in verschiedenen Unterarten, so dass sie manchmal falsch bestimmt wird. Die rosafarbene oder weiße Blüte wächst an einem etwa 20 Zentimeter langen Blütenstängel.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 20, 40 oder 60.[1]
Verbreitung
BearbeitenDie Pflanze ist weit verbreitet – und zwar von Japan, Korea, Taiwan, Südost-China über Borneo, Papua-Neuguinea und die Philippinen bis nach Südost-Australien, Tasmanien und Neuseeland sowie Mikronesien. Drosera spatulata ist bezüglich des Klimas recht anspruchslos – sie kommt vom gemäßigten Klima über das subtropische bis zum tropischen Klima vor.
Vermehrung
BearbeitenEinige Formen kommen in Gebieten mit einer kurzen Wachstumsperiode oder wechselhaftem Klima vor. Diese sind genetisch daran angepasst, indem sie relativ schnell wachsen und schon klein blühen. Vom keimenden Samen bis zur ausgewachsenen, blühenden Pflanze vergeht oft nur ein halbes Jahr.
Systematik
BearbeitenVon den zahlreichen Formen wurden folgende beschrieben und sind allgemein anerkannt:
- Drosera spatulata var. bakoensis A. Fleischm. & Chi.C.Lee: rundliche bis spatelförmige Blätter, kleinere Blütenstände mit weniger Blüten und größeren, blass pinken Kronblättern. Die Pflanzen haben einen Durchmesser von nur 15–20 mm und sind kurzlebig. Sie kommen nur im Nationalpark Bako auf Borneo vor wo sie durch etwa 1050 km vom nächsten Vorkommen der Art getrennt sind.[2]
- Drosera spatulata var. gympiensis R.A.Gibson & I.Snyder: kleine, haarige Blütenstände mit weniger Blüten, aber größeren, dunkel pinken Kronblättern. Sie kommt an der australischen Küste zwischen Gympie und K’gari vor.
- Drosera spatulata var. spatulata: kommt im gesamten Verbreitungsgebiet vor und ist sehr variabel. Im Gebiet von Japan bis Tasmanien kommen Formen mit länglichen, spatelförmigen bis keilförmigen Blättern an kurzen Blattstielen vor, auf Neuseeland sind die Blätter rundlich an langen Blattstielen.
- Drosera × tokaiensis (Komiya & Shibata) T.Nakam. & K.Ueda: kommt in Japan vor und ist eine hexaploide Art hybriden Ursprungs. Die Eltern waren eine tetraploide D. spatulata und eine diploide D. rotundifolia. Es wurden auch triploide F1-Hybriden gefunden. Die Blätter sind rundlicher und größer als bei allen Varietäten mit ähnlicher Blattform. Die Blüten sind pink.
Die taxonomische Einordnung vieler weiterer Formen ist unklar. Man spricht daher auch von einem Drosera spatulata Komplex, zu dem auch die nahe verwandten Arten Drosera oblanceolata, Drosera ultramafica und Drosera neocaledonica gezählt werden. Die Hybride Drosera oblanceolata x spatulata ist um Hongkong, wo beide Arten wachsen weit verbreitet.[3]
Literatur
Bearbeiten- Ludwig Diels: Droseraceae (= Das Pflanzenreich. 26 = 4, 112, ZDB-ID 846151-x). Engelmann, Leipzig 1906, (Das Buch enthält die wohl wichtigste Monographie der Gattung Drosera.).
- Wilhelm Barthlott, Stefan Porembski, Rüdiger Seine, Inge Theisen: Karnivoren. Biologie und Kultur fleischfressender Pflanzen. Eugen Ulmer GmbH & Co., Stuttgart 2004, ISBN 3-8001-4144-2.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Drosera spatulata bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
- ↑ Andreas Fleischmann, Ch’ien C. Lee: A new variety of Drosera spatulata (Droseraceae) from Sarawak, Borneo. In: International Carnivorous Plant Society (Hrsg.): Carnivorous Plant Newsletter. Band 38, Nr. 1, 2009, S. 4–9 (carnivorousplants.org [PDF]).
- ↑ Drosera spatulata Species Complex | ICPS. Abgerufen am 9. Oktober 2018 (englisch).