Die Drechselschnecken (Acteonidae) sind eine Familie eher kleiner, ausschließlich mariner Schnecken in der Ordnung der Kopfschildschnecken (Cephalaspidea). Die weltweit verbreiteten räuberischen Schnecken haben eine solide äußere Schale.

Drechselschnecken

Drechselschnecke (Acteon tornatilis)

Systematik
Unterklasse: Orthogastropoda
Überordnung: Heterobranchia
Ordnung: Hinterkiemerschnecken (Opisthobranchia)
Unterordnung: Kopfschildschnecken (Cephalaspidea)
Überfamilie: Acteonoidea
Familie: Drechselschnecken
Wissenschaftlicher Name
Acteonidae
d’Orbigny, 1843

Merkmale

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Drechselschnecken haben eine kräftige, recht solide äußere Schale mit bis zu 8 Umgängen, in die sie sich im Gegensatz zu den meisten anderen Hinterkiemern ganz zurückziehen können. Ein horniges Operculum ist stets vorhanden. Der Kopfschild bildet ein Paar anterolateraler Lappen und ein Paar posterolateraler Segel, die einen Teil der Schale bedecken können. Es werden aber keine Parapodial-Lappen gebildet. Der hintere Mantellappen ist unauffällig. Der Mantel ist in der Schale zu einem spiraligen Blindsack verlängert. In der Mantelhöhle befindet sich eine Kieme. Der große Penis der zwittrigen Tiere kann nicht zurückgezogen werden. Kaumagenplatten fehlen. Die Radula der nordatlantischen Arten hat eine große Anzahl besonders kleiner Zähne. Das Nervensystem ist verdrehtnervig.

Die Schnecken der Familie Acteonidae ernähren sich als Fleischfresser von Polychaeten.

Die Schnecken sind Zwitter, die sich mit ihren Penissen gegenseitig begatten. Aus den Eiern schlüpfen Veliger-Larven, die sich von Plankton ernähren und später zu Jungschnecken metamorphosieren.

Beispielarten

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Zu den Acteonidae gehört unter anderen die Drechselschnecke (Acteon tornatilis), die sich in der Nordsee vor allen von den Röhrenwürmern Lanice conchilega und Owenia fusiformis ernährt.

Zu den Actinoidae gehört auch die Gattung Trochactaeon, welche zu den typischen Fossilien Kreide der Gosau-Gruppe und der Nördlichen Kalkalpen gehört. Diese treten lokal massenhaft auf, stellenweise auch gesteinsbildend.

 
Drei Exemplare von Trochactaeon conicus gleicher Größe und unterschiedlicher Schnittebenen. Oberkreide der Gosau-Gruppe, Rußbach. Alter ca. 100 Ma.

Systematik

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Zur Familie gehören 28 Gattungen:[1]

Literatur

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  • John D. Fish, Susan Fish: A Student's Guide to the Seashore. Cambridge University Press, Cambridge 2011. 540 Seiten. Opisthobranchs with an obvious external shell: Acteon tornatilis (Linnaeus), S. 226.
  • Philippe Bouchet & Jean-Pierre Rocroi: Part 2. Working classification of the Gastropoda. Malacologia, 47: 239–283, Ann Arbor 2005 ISSN 0076-2997
  • Winston Ponder & David Lindberg, Towards a phylogeny of gastropod molluscs; an analysis using morphological characters. Zoological Journal of the Linnean Society, 119: 83–265, London 1997 ISSN 0024-4082
  • Frank Riedel: Ursprung und Evolution der "höheren" Caenogastropoda. Berliner Geowissenschaftliche Abhandlungen, Reihe E, Band 32, Berlin 2000, 240 S., ISBN 3-89582-077-6.
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Commons: Acteonidae – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. WoRMS (2018): Acteonidae d’Orbigny, 1843. In: Bouchet, P.; Gofas, S.; Rosenberg, G. World Marine Mollusca database.