Dorothea Marx
Ulrike Dorothea „Dorle“ Marx (* 22. Dezember 1957 in München) ist eine deutsche Politikerin (SPD). Sie war von 1990 bis 1998 Mitglied des Deutschen Bundestages und von 2009 bis 2024 Mitglied des Thüringer Landtags.
Werdegang
BearbeitenMarx wuchs in Hessen auf und trat an ihrem 16. Geburtstag 1973 der SPD bei. 1976 legte sie das Abitur in Bad Vilbel ab und studierte anschließend von 1976 bis 1982 Rechtswissenschaften in Frankfurt am Main. Nach dem ersten Staatsexamen war sie von 1981 bis 1984 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Arbeits-, Wirtschafts- und Zivilrecht in Frankfurt am Main. 1989 legte sie das zweite Staatsexamen ab, anschließend war sie in Frankfurt als Rechtsanwältin tätig.
Von 1981 bis 1991 war Marx Stadtverordnete in Bad Vilbel. 1990 wurde sie für die SPD Hessen in den Deutschen Bundestag gewählt, dem sie während der 12. und 13. Wahlperiode (1990–1998) angehörte. Bis 1998 war sie Mitglied des Landesvorstands der hessischen SPD und Mitglied des Bundesparteirats.
Seit 1998 ist Marx Rechtsanwältin in Sondershausen (Thüringen). 2004 wurde sie stellvertretende SPD-Kreisvorsitzende im Kyffhäuserkreis. Zur Bundestagswahl 2005 kandidierte sie für die Thüringer SPD, unterlag jedoch im Bundestagswahlkreis Kyffhäuserkreis – Sömmerda – Weimarer Land I gegen Peter Albach. Bei der Landtagswahl 2009 wurde sie über Platz 12 der SPD-Landesliste in den Thüringer Landtag gewählt. 2014 und 2019 wurde sie erneut in den Landtag gewählt.
Im Landtag war sie Vorsitzende des NSU-Untersuchungsausschusses.[1] Im Zusammenhang mit dem Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) kam sie zu folgenden Ergebnissen bzw. Vorwürfen:[2]
- „Systemisches Versagen“ nannte sie die Aneinanderreihung von Pannen
- Den beteiligten Behörden attestierte sie „freiwillige Erkenntnis-Isolation“
- Im Hinblick auf den Verfassungsschutz dürfe es keinen „falsch verstandenem Korpsgeist“ geben
- Die Erinnerungslücken, die bei vielen der Zeugen festzustellen gewesen seien, prangerte sie offen an
Im Dezember 2013 wurde sie in den Vorstand der SPD-Landtagsfraktion gewählt. Nach dem Ausscheiden Uwe Höhns wurde sie am 27. September 2017 zur Vizepräsidentin des Thüringer Landtags gewählt.
Bei der Landtagswahl am 1. September 2024 verpasste Marx den Wiedereinzug in den Thüringer Landtag.[3]
Marx ist verheiratet und Mutter von zwei Töchtern.
Weblinks
Bearbeiten- Kurzbiografie auf der Webseite des Thüringer Landtags.
- Homepage von Dorothea Marx
- Biographie beim Deutschen Bundestag
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ taz: Die NSU-Aufklärerin
- ↑ Thürische Landeszeitung: NSU-Ermittlungen: „Thüringen hat schwere Schuld auf sich geladen“
- ↑ mdr.de: Landtagswahl Thüringen: Diese Abgeordneten wurden nicht wiedergewählt | MDR.DE. Abgerufen am 5. September 2024.
Personendaten | |
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NAME | Marx, Dorothea |
ALTERNATIVNAMEN | Marx, Dorle (Spitzname); Marx, Ulrike Dorothea (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Politikerin (SPD), MdB, MdL |
GEBURTSDATUM | 22. Dezember 1957 |
GEBURTSORT | München |