Dom-Pedro-Platz

Platz in Deutschland

Der Dom-Pedro-Platz ist ein Platz im Münchner Stadtteil Neuhausen. Er wurde ab 1899 angelegt und in diesem Jahr nach dem ersten Kaiser von Brasilien, Dom Pedro, benannt, der in zweiter Ehe mit Amélie von Leuchtenberg, einer Enkelin des bayerischen Königs Maximilian I., verheiratet war.[1]

Dom-Pedro-Platz
Platz in München
Dom-Pedro-Platz
Volksschule Dom-Pedro-Platz 2
Basisdaten
Ort München
Stadtbezirk Neuhausen-Nymphenburg
Angelegt ab 1899
Einmündende Straßen Braganzastraße, Dom-Pedro-Straße, Orffstraße, Frundsbergstraße, Sankt-Galler-Straße, Taxisstraße
Bauwerke Volksschule, Münchenstift – Haus Heilig Geist, Christuskirche
Nutzung
Nutzergruppen Fußverkehr, Radverkehr, Individualverkehr
Platzgestaltung Theodor Fischer, Hans Grässel

Beschreibung Bearbeiten

Der Dom-Pedro-Platz liegt unweit westlich der Landshuter Allee in der Verlängerung der aus Osten vom Leonrodplatz kommenden Dom-Pedro-Straße, die über den Platz hinaus als Sankt-Galler-Straße zum östlichen Ende des auch als Schlosskanal bekannten Ostteils des Nymphenburger Kanals führt.

Der verkehrstechnisch wenig bedeutende Platz gewinnt seine Bedeutung durch seine städtebauliche Funktion. „Von den im Sinn des malerischen Städtebaus konzipierten Stadtteilzentren der Jahrhundertwende das bemerkenswerteste … Als lockere Gruppierung öffentlicher Gebäude vorwiegend sozialen Charakters in historisierendem Stil und in Verbindung mit Begrünung eine typisch münchnerische Lösung.“[2] Der Platz ist als Ensemble geschützt (E-1-62-000-9).

Geschichte Bearbeiten

Die stadtplanerische Gestaltung Neuhausens hing vom weiteren Schicksal des in der Trasse der heutigen Landshuter Allee verlaufenden Bahngleises (ehemaliger Verlauf der Bahnstrecke München–Regensburg) ab.[3] Der als neues Zentrum Neuhausens angelegte Platz wurde bewusst dem Schloss Nymphenburg gegenübergestellt und durch den Stil des Neobarock bestimmt. Die Bauten (Altersheim und Schule) von Hans Grässel, ebenso das zum Nymphenburger Kanal überleitende, westlich gelegene Münchner Waisenhaus (alle zwischen 1896 und 1907) und die evangelische Christuskirche (von Heilmann & Littmann) am begrünten Platz setzen, vor allem durch ihre Turmbauten, Akzente.

Einzelne Bauten Bearbeiten

 
Gemeindezentrum der Christuskirche
 
Altenheim Heilig Geist
  • Nr. 2: Volksschule, barockisierender Gruppenbau, 1899/1900, von Hans Grässel (Denkmalliste Nr. D-1-62-000-1311)
  • Nr. 3: Evang.-Luth. Pfarrhaus der Christuskirche, deutsche Renaissance, 1899/1900, von Heilmann & Littmann (Denkmalliste Nr. D-1-62-000-1312)
  • Nr. 4: Evang.-Luth. Christuskirche, neugotisch mit Spitzturm, 1899/1901 von Heilmann & Littmann (nach Plänen des Architekten Erich Göbel), nach schweren Schäden im Zweiten Weltkrieg bis 1953 durch Bruno Biehler vereinfacht wiederhergestellt und 1975 nochmals umgebaut; bildet eine Gruppe mit Nr. 3 (Denkmalliste Nr. D-1-62-000-1313)
  • Nr. 5: Gemeindezentrum der Christuskirche, neoklassizistischer Walmdachbau, 1925/26 von Eugen Hönig und Karl Söldner (Denkmalliste Nr. D-1-62-000-1314)
  • Nr. 6: Altenheim Heilig Geist (städtisches Alten- und Pflegeheim, jetzt Münchenstift), weitläufiger, neubarocker klosterartiger Komplex mit integrierter katholischer Kirche, 1904/07 von Hans Grässel (Denkmalliste Nr. D-1-62-000-1315)

Literatur Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Hans Dollinger: Die Münchner Straßennamen. 8. Auflage. Chr. Belser, Stuttgart 2016, ISBN 978-3-7630-4039-1, S. 67.
  2. Dehio-Handbuch München und Oberbayern S. 883.
  3. vgl. hierzu Winfried Nerdinger: Theodor Fischer, Architekt und Städtebauer 1862-1938, Ausstellungskatalog, Ernst & Sohn, Berlin 1988, S. 157 f. ISBN 3-433-02085-X.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Dom-Pedro-Platz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 48° 9′ 34,3″ N, 11° 32′ 3,9″ O