Namen und Orden Bearbeiten

Irgendetwas geht durcheinander: offenbar gab's noch einen "Ernst Walter Andrae" [1], offenbar ein Waldorf-Pädagoge. Dass unser "Walter" auch "Ernst" hieß, scheint eine Laudatio der Koldewey-Gesellschaft nahezulegen, steht aber nicht auf den Büchern. Das Bundeverdienstkreuz wiederum erscheint auf einer Schweizer Anthroposophenseite [2], [3], und sonst nirgendwo. Ein 77-jähriger pensionierter Ostberliner Emeritus mit abenteuerlicher Orient-Vita und einem hochberühmten Museum in Ostberlin kriegt 1952 (so die Anthroposophen) oder 1953 (sagt die WP) im Westen ein Bundesverdienstkreuz, ohne dass das irgendwo eine Spur hinterlässt und das Vorderasiatische Museum 1991 nix davon weiß, und offenbar bis heute nicht? --Felistoria 02:23, 13. Dez. 2009 (CET)Beantworten

Das Thema wurde auch hier weiterdiskutiert. Er war ein Westberliner Emeritus (TU), und die Tatsache, dass er seit 1928 ein Museum geleitet hatte, das sich seit 1945 im sowjetischen Sektor befand, und dort auch noch einige Jahre nach Kriegsende, als das Museum ohnehin geschlossen war und die meisten Ausstellungsgegenstände sich in der Sowjetunion befanden, weiterhin als Leiter geführt wurde, wäre sicher kein Hinderungsgrund für das Bundesverdienstkreuz gewesen. Allerdings unterscheiden sich die früheren WP-Angaben und die der Anthroposophenseite nicht nur bzgl. des Jahres, sondern auch der Ordensklasse (Großes Verdienstkreuz vs. Großkreuz). --Amberg 04:46, 13. Dez. 2009 (CET)Beantworten
Nachtrag: Laut Wikipedia:WikiProjekt Bundesverdienstkreuz/1953 war es das Große Verdienstkreuz im August 1953. Ich sehe eigentlich keinen Grund, das zu bezweifeln. --Amberg 05:31, 13. Dez. 2009 (CET)Beantworten
Eine der vielen "Sektoren"-Geschichten also. Der Verwendung des Vornamens "Ernst" (hab' ich auch mal herausgenommen) könnte eine Nachlassstreitigkeit zugrunde liegen; laut Katalog von 1991 besitzt eine "Erbengemeinschaft Ernst W. Andrae" die Aquarelle, der Name taucht auch nur auf einer Edition derselben auf und in einer Laudatio; andere Dokumente hat die DOG, die unter "Walter Andrae" zitiert werden; da könnte es schlicht um Nutzungsrechte gehen. In der Literatur ist er als Archäologe und Museumsmann durchweg als "Walter Andrae" geführt. --Felistoria 10:52, 13. Dez. 2009 (CET)Beantworten
Interessant ist auch dieses Buch (Co-Autor ist ein "Ernst Walter Andrae", Gegenstand sind die "Orientbilder von Walter Andrae"). Und hier erklärt jemand: "Ich habe diese Unterlagen vor 20 Jahren von Ernst Andrae erhalten, dem Sohn des Ernst Walter Andrae (1875-1956) der im Rahmen der Babylon-Expedition der Deutschen Orient-Gesellschaft 1898 das berühmte Ischtar-Tor von Babylon entdeckt und rekonstruiert hat."
Ich vermute, dass Vater und Sohn beide "Ernst Walter" hießen, aber der Vater (also der hiesige "Artikelgegenstand") meist "Walter" als Rufnamen führte, der Sohn "Ernst". --Amberg 20:15, 13. Dez. 2009 (CET)Beantworten
Oha, das ist auch gut möglich. Wer weiß, was bei dem jahrzehntelangen deutsch/deutschen Verschnitt womöglich auch hier an Verwerfungen 'rausgkommen ist... Laut Katalog (1991) firmiert die genannte "Erbengemeinschaft" hier. --Felistoria 20:24, 13. Dez. 2009 (CET)Beantworten
Also, um hier endgültige Klarheit zu schaffen: Walter Andrae (der im Übrigen mein Urgroßvater ist...) wurde geboren als Ernst Walter Andrae (Rufname Walter), sein 1915 geborener namensgleicher Sohn Ernst Walter wurde Ernst gerufen. Er war sowohl Waldorfpädagoge als auch langjähriger Nachlassverwalter der Werke seines Vaters und fungierte in dieser Funktion auch als Co-Autor des erwähnten Buches. Und was das Verdienstkreuz betrifft, so ist dieses nachweislich verliehen worden (s. Ambergs Eintrag). Walter Andrae war nach dem Krieg als Westberliner Staatsbürger der Bundesrepublik Deutschland, daher die Auszeichnung mit dem Großen Verdienstkreuz, die sich auch im Bundes-Anzeiger vom 07. August 1953 findet. Eine Nachlassstreitigkeit gab es nicht, auch keine "deutsch-deutschen Verwerfungen". Der Nachlass wurde im Einvernehmen mit den übrigen Erben seit dem Tod Andraes 1956 von seinem Sohn verwaltet und Ende der 90er-Jahre nahezu vollständig an das Deutsche Archäologische Institut in Berlin übergeben DAI. Lediglich einige Einzelstücke finden sich heute noch verstreut im Familienbesitz. Und die Bezugnahme in anthroposophischen Quellen beruht darauf, dass Walter Andrae seit den frühen 20er-Jahren selbst Anthroposoph war, drei seiner vier Kinder besuchten die erste Berliner Waldorfschule.--Jockey1979 17:57, 3. Aug. 2010 (CEST)Beantworten

Fotografie: Ischtar-Tor Bearbeiten

Die Fotografie zeigt nicht das Ischtar-Tor, wie zu lesen ist, sondern ein Thronsaalrelief von Nebukadnezzar II. Da das Ischtar-Tor quasi nur einen Steinwurf entfernt und in der gleichen Zeit entstanden ist, sind die Flachreliefs natürlich in einem ähnlichen Stil ausgeführt. Beim Anklicken des Bildes erscheint dann auch die richtige Bezeichnung...Da Andrae so viel Zeit in seinem Leben mit der Rekonstruktion und der Ausgrabung dieses Monumentes verbracht hat, könnte eine Richtigstellung bestimmt nicht schaden...-- Iskanda 13:49, 13. Mai 2010 (CEST)Beantworten

Entfernung des Gemäldes von Johann Walter-Kurau Bearbeiten

Was ist denn das Problem damit, weshalb das hier erst diskutiert werden soll? --Amberg (Diskussion) 23:50, 5. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Es gibt Fotos von Andrae. Bin immer etwas skeptisch bei Porträt-Gemälden aus dem 20. Jh., wenn es Fotos gibt. Aber ich habs wieder hineingesetzt, Bild as Bild can... --Felistoria (Diskussion) 12:10, 6. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Soweit ich sehe, gibt es auf Commons noch keine Fotos von ihm. Wenn wir ein Foto hätten, wäre ich dafür, das nach oben zu nehmen, aber das Gemälde trotzdem drin zu lassen, weniger als Nachweis, wie er ausgesehen hat, sondern als Dokument seiner künstlerischen Rezeption. Es stammt ja von einem renommierten Maler. --Amberg (Diskussion) 13:31, 6. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Na ja, "renommiert" als Maler international eher nicht, es sei denn durch die Wikipedia. Und "künstlerische Rezeption" ist für einen Kustos der Berliner Museen und nachmaligen Abteilungsleiter sicher auch nicht so entscheidend, zumal seit Beginn des 20. Jh.s solche Porträts i.d.R. Auftragsarbeiten waren. --Felistoria (Diskussion) 23:14, 6. Apr. 2021 (CEST)Beantworten
Renommiert heißt ja nicht weltberühmt. Wenn ich es richtig sehe, werden Werke des Malers im fünfstelligen Bereich gehandelt. Er ist in Museeen auch außerhalb Lettlands vertreten, in seinem Heimatland sowieso stark. Das würde ich schon renommiert nennen. --Amberg (Diskussion) 21:46, 14. Apr. 2021 (CEST)Beantworten