Diskussion:Summerhill

Letzter Kommentar: vor 2 Jahren von KaiKemmann in Abschnitt Siehe auch

Zitiere hier ein mal das Buch... hoffe das geht in Ordnung das Buch ist ja auch schon älter.

"Vor einigen Jahren trat ein mal die Schülerselbstverwaltung zurück, und niemand war bereit sich zur Wahl zu stellen. Ich fasste die Gelegenheit beim Schopf und hängte einen Zettel ans schwarze Brett:"Da keine Regierung da ist, erklähre ich mich hiermit zum Diktator. Heil Neill!" Schon bald ging das Murren los. Noch am Nachmittag des gleichen Tages kam der sechsjährige Vivien zu mir und sagte: "Neil ich habe eine Fensterscheibe in der Turnhalle kaputtgemacht!" Ich winkte ab. "Belästige mich nicht mit solchen Kleinigkeiten!" sagte ich. Er ging. Kurz darauf kam er wieder und sagte, er habe jetzt zwei Fensterscheiben eingeworfen. Diesmal wurde ich neugierig und fragte ihn was das denn solle. „Ich mag keine Diktatoren“, sagte er. "Und ich will was zu fressen haben." (Nachher habe ich endeckt dass die Opposition gegen die Diktatur sich an der Köchin ausgelassen hatte , die daraufhin prompt die Küche zumachte und nach Hause ging.) „Und was gedenkst du jetzt zu tun?“ wollte ich wissen. „Noch mehr Fenster kaputtmachen“, war die verbissene Antwort. „Na, dann mach mal weiter“, sagte ich und er machte weiter. Als er zurückkam, meldete er, er habe inzwischen siebzehn Fensterscheiben zur Strecke gebracht. „Aber“, fuhr er ernst fort, „ich werde sie alle bezahlen.“ „Wovon?“ „Mit meinem Taschengeld. Wie lange wird das dauern?“ Ich überschlug die Kosten im Kopf und sagte: „Ungefähr zehn Jahre.“ Einen Augenblick schaute er finster drein. Dann sah ich wie sein Gesicht plötzlich strahlte, und er rief: "Ha, ich brauche die Fensterscheiben ja überhaupt nicht zu bezahlen." „Und wie ist das mit unseren Vorschriften über Privateigentum?“ fragte ich. „Die Fenster sind mein Privateigentum.“ "Ich weiss, aber die Regeln über Privateigentum gibt es jetzt nicht mehr. Die Gesetze werden von der Regierung gemacht, und wir haben ja keine Regierung mehr." Vielleicht war es mein verdutztes Gesicht das ihn dann hinzufügen liess: „Ich werde die Scheiben aber trotzdem bezahlen.“

Ende Zitat aus Theorie und Praxis der antiautoritären Erziehung von AS Neill ISBN 3-499-60209-1 Seite 28

Gibt es in Summerhill Noten? Bearbeiten

Ich habe eine Arbeit über Summerhill geschrieben. Ich füge im Anschluss an diesen Kommentar den Latex-Quellcode eines Teiles meiner Arbeit an. Wenn jemand lust und Zeit hat, so kann er/sie gerne weitere Teile einbauen, einen Anfang habe ich gerade gemacht. Ich weiß außerdem nicht, wie ich das mit den Quellen machen soll. Kommentare? Lumbar 17:28, 14. Okt 2004 (CEST)

HIER NUN DER LATEX-Code:-)

\section{Freie Schulen am Beispiel von Summerhill} Die Summerhill-Schule wurde 1921 von Alexander Sutherland Neill gegründet. Summerhill ist eine englische Reformschule und liegt etwa 100 km nördlich von London in Leiston, Suffolk. Die Schule ist ein privates Internat, in welchem Kinder im Alter von 5 bis 17 Jahren erzogen werden. Es war von Anfang an im Privatbesitz der Familie Neill, weshalb sich Neills Erziehungsideale bis heute weitgehend erhalten haben. Nach dem Tod des Gründers im Jahre 1973 übernahm seine Frau Ena und ab 1985 die Tochter Zo"e Readhead die Schulleitung.\footnote{siehe \cite[S. 14]{klemm}}

A.S. Neill wurde 1883 als Sohn eines Lehrers in Schottland geboren. Im Zweiten Weltkrieg diente er als Offizier in England und lernte Homer Lane kennen. Lane ist Gründer der Erziehungsanstalt \textit{Little Commonwealth}, ein Heim für straffällig gewordene Kinder. Neill war von Lanes Ansatz der kindorientierten Erziehung sehr beeindruckt und nannte ihn den "`Wendepunkt meines Lebens"'\footnote{siehe \cite[S. 22f]{stephens}}. 1971 schrieb er über Little Commonwealth:

\begin{quote} "`Vor seinem Kleinen Commonwealth gab es meines Wissens keine Schule, die tatsächlich sagte: >>Wir wissen nicht, wie ein Kind sein sollte; wir müssen die Natur des Kindes studieren und unser System dieser Natur anpassen!<<"'\footnote{siehe \cite[S. 13]{klemm}} \end{quote}

Sich Homer Lane zum Vorbild nehmend setze Neill drei Hauptmerkmale für Summerhill fest\footnote{vgl. \cite[S. 22]{stephens}}:

\begin{itemize} \item Selbstverwaltung \item selbstbestimmtes Lernen \item Freiheit von Moralvorstellungen \end{itemize}

Den Kindern wurde somit viel Freiheit gegeben, jedoch waren sie nicht frei von Regeln. Es galt das Prinzip \textit{freie Erziehung und nicht frei von Erziehung}\footnote{vgl. \cite[S. 171]{ludwiglang}}.

\subsection{Regeln und Pflichten in Summerhill} Obwohl in Summerhill den Kindern viel erlaubt ist, gibt es doch zahlreiche Regeln. Das besondere an diesen Regeln ist jedoch, dass die meisten von den Kindern selbst aufgestellt werden. Somit ist gewährleistet, dass die Erzieher bei der Aufstellung der Regeln nicht mehr Rechte haben als die Kinder.

\paragraph{Kein Unterrichtszwang} In Summerhill ist es dem Schüler freigestellt, ob und wann er den Unterricht besuchen möchte. Es kann also geschehen, dass ein Schüler innerhalb eines Jahres keinmal den Matheunterricht besucht. Die Lehrer in Summerhill haben im Gegensatz dazu eine Unterrichtspflicht wie die Lehrer an Regelschulen. Es wurde jedoch festgestellt, dass zum Einen somit nur interessierte Schüler im Unterricht sind und dieser damit effektiver ist. Das Lernklima ist demnach angenehmer. Zum Anderen gibt es eine Autoregulation unter den Schülern: Erscheint ein Mitschüler nur sporadisch zum Unterricht so wird dieser von seinen Mitschülern zurechtgewiesen. Die Freiwilligkeit des Unterrichtsbesuches wird von dem Summerhilllehrer David Stephens folgendermaßen beschrieben:

\begin{quote} "`Kurz gesagt: Freiwillige Teilnahme bedeutet Befreiung des Lehrers ebenso wir die des Schülers."'\footnote{siehe \cite[S. 26]{stephens}} \end{quote}

Im Gegensatz zu dieser eindeutig positiven Haltung gibt es auch zahlreiche negative Meinungen zur Befreiung von der Unterrichtspflicht. Erich Weber zum Beispiel sieht folgende Probleme:

\begin{quote} "`Erfolgt die freie Wahl der Unterrichtsfächer durch die Kinder ohne vorausgegangene Erfahrungen mit ihnen, so geschieht dies aufgrund von Vorurteilen. Außerdem besteht die Gefahr, daß Schüler, die lediglich vom Lustprinzip bestimmt sind, vor jenen Fächern ausweichen, die unbequeme Ansprüche stellen."'\footnote{siehe \cite[S. 62]{weber}} \end{quote}

\paragraph{Aufrechterhaltung der Ordnung} Um einen geregelten Schulalltag zu gewährleisten gibt es in Summerhill eine Art Gewaltenteilung auf demokratischen Grundlagen. Es gibt dabei vier Aufteilungen: Das Komitee, die Ombudspersonen, das Tribunal und das Meeting.

Für die alltäglichen Probleme, beispielsweise einer Rauferei, sind die Ombudspersonen zuständig. Diese sind für 14 Tage gewählte Schüler und können auch als „`Ordnungshüter“' oder „`Schiedsrichter“' bezeichnet werden. Sollte ein Kind mit der Entscheidung der Ombudspersonen nicht einverstanden sein, so kann das Problem dem Tribunal vorgetragen werden.

Das Tribunal ist ein judikatives Gremium und findet unter Teilnahme alle Kinder und Erzieher jeden Freitag statt. Unter dem Vorsitz eines neutralen Freiwilligen werden die Probleme diskutiert und abschließend mit einem Mehrheitsbeschluss abgestimmt. Jeder Teilnehmer hat dabei eine Stimme. Typische Strafen des Tribunals sind Tellerwaschen oder das Aushelfen in der Theater-AG.

Nachts gibt es noch eine von älteren Schülern gestellte Schlafaufsicht. Diese kontrolliert nachts die Schlafräume und kann Schüler verweisen. Hierbei hat der Schüler nicht die Möglichkeit die Strafe anzuzweifeln, sondern muss sich fügen. Es besteht aber die Möglichkeit, dem Tribunal eine Beschwerde vorzutragen.

Beim Meeting handelt es sich um ein legislatives Gremium. Hier werden die Regeln und Gesetze für Summerhill beschlossen. Jeder Teilnehmer hat nur eine Stimme und Entscheidungen werden als Mehrheitsbeschlüsse getroffen. Sowohl im Tribunal als auch im Meeting können die Erzieher von den sich in der Mehrheit befindlichen Schülern überstimmt werden.

Nur in den Bereichen Gesundheit, Sicherheit und Verwaltung, wie z.B. dem Einstellen einer neuen Lehrkraft oder der Festsetzung des Schulgeldes, hat allein die Direktion Entscheidungsbefugnis. So gilt zum Beispiel für alle Schüler striktes Alkoholverbot und diese Regel kann auch nicht von den Schülern geändert werden.

Keine der vorgestellten Funktionen, wie der Vorsitz des Meetings oder des Tribunals, ist in irgendeiner Form vergütet oder mit Privilegien verbunden. Jedem Schüler und Lehrer ist erlaubt, gegen Tribunal- oder Meetingteilnehmer Beschwerde einzureichen oder um eine Entlassung aus dem Amt zu bitten. Somit ist gewährleistet, dass Ämter nicht missbraucht werden können.\footnote{vgl \cite[S. 23f]{stephens}}

Es hat sich in den über 80 Jahren Summerhill gezeigt, dass es unterschiedliche Phasen gibt. Es kommt vor, dass im Meeting ein oder zwei Jahre lang ständig neue Regelungen und Gesetze beschlossen werden, somit ist dies eine relativ autoritäre Phase. Nach einigen Jahren ist es den Schülern dann wiederum zu autoritär und es werden zum Teil alle Regeln aufgehoben. Dies ist dann die anarchische Phase. In dieser Phase sind die älteren Schüler auch durchaus in der Lage, sich gut zu verhalten. Die Jüngeren Schüler jedoch kennen die Grenzen des Miteinander oft noch nicht und verlangen schnell wieder nach Regeln. So werden nach und nach wieder neue Regeln beschlossen und Summerhill wird zunehmend autoritärer.\footnote{vgl. \cite[S. 24]{stephens}}

Summerhill stand oft in der Kritik. Zum Einen wurde Neill und später auch seiner Frau häufig vorgeworfen viel zu frei und liberal zu sein. Dies beruht jedoch häufig auf Missverständnissen; viele verwechseln {\em freie Erziehung} mit {\em frei von Erziehung}, was bei Summerhill sicherlich nicht gegeben ist. Auf der anderen Seite wurde Neill oftmals vorgeworfen, dass er viel zu restriktiv sei. Seine Ansätze würden nicht weit genug gehen.\footnote{vgl. \cite[S. 163ff]{ludwiglang}} Neill selbst ging in einem Brief auf diesen Konflikt mit folgenden Worten ein:

\begin{quote} "`Anarchie. Du weißt, daß ich mir nie über die Bedeutung dieses verdammten Wortes im klaren war. Wenn es einfach nur "`ohne Gesetz"' bedeutet, so ist Summerhill mit seiner Selbstverwaltung meilenweit davon entfernt. [\ldots] Wenn aber Anarchie bedeutet, dagegen zu sein, Gesetz durch Autorität zu erlassen, dann bin ich ein Anarchist."'\footnote{siehe \cite[S. 30]{stephens}} \end{quote}

\paragraph{Auffällige Schüler} Wenn sich ein Schüler besonders auffällig verhält, beispielsweise durch permanentes Fehlen oder Stören des Unterrichts, betrachtet man dieses Verhalten oft nicht als negativ und bestraft es, sondern es wird für diesen Schüler ein „`Tag der Aufmerksamkeit“' ausgerufen. An diesem Tag sind alle in Summerhill aufgerufen, sich um diesen einen Schüler besonders zu kümmern und ihm wo immer möglich zu helfen.

\paragraph{Freie Sexualität} In Summerhill wird offen mit dem Thema Sexualität umgegangen. Wenn Fragen diesbezüglich aufkommen, werden sie ohne Tabus besprochen. Dies ist vielleicht der Grund, dass es in Summerhill noch nie zu einer Schwangerschaft kam.\footnote{vgl. \cite[S. 28]{stephens}} Jedoch gibt es einige Stellungnahmen Neills zum Thema Homosexualität, in denen er diese als Krankheit bezeichnet. Insgesamt wurde Neills Haltung zur sexuellen Erziehung oft kritisiert. Von Brezinka wurde sie als "`Kampf für die Freiheit zur ungehemmten sexuellen Treibbefriedigung"'\footnote{siehe \cite[S. 174]{brez}} bezeichnet und als Werkzeug zum Erreichen politischer Ziele vermutet.

Auch Rafferty, ein amerikanischer Erzieher\footnote{Rafferty war \textit{State Superintendent of Public Instructions} in Kalifornien und engagierte sich im amerikanischen Bildungswesen}, kritisierte 1971 Summerhill: \begin{quote} "`Summerhill mag ein wonnevolles und tabufreies Stück Heidentum mit Phalluskult sein, Herr Neill. Aber Sie dürfen nicht sagen, daß es eine Schule ist. Nein, wirklich nicht."'\footnote{siehe \cite[S. 20]{klemm}} \end{quote}

\subsection{Schülerschaft von Summerhill} In den 1990er Jahren hatte Summerhill eine Gesamtkapazität von etwa 65 Schülern, war aber nie vollständig ausgelastet. In den letzten Jahren haben die Bewerbungen wieder zugenommen, so dass im April 2003 circa 90 Schüler in Summerhill lebten.\footnote{siehe \cite{newssum}} Laut der aktuellen Schulleiterin Zo"e Readhead gab es in den 1960er Jahren eine Warteliste, dies sei aber später nicht mehr nötig gewesen.\footnote{vgl. \cite[S. 55] {ludwiginterview}} 1995 waren etwa ein Drittel der Schüler aus Japan, die restlichen Schüler kamen überwiegend aus Taiwan, Deutschland und England.\footnote{vgl. \cite[S. 56]{ludwiginterview}}

Die meisten Eltern von Schülern aus Summerhill sind relativ vermögend, denn das jährliche Schulgeld beträgt bis zu 6897 Pfund.\footnote{Stand 1999, vgl. \cite[S. 1]{ofsted}} Zo"e Readhead teilt die Eltern in drei verschiedene Typen ein. Die erste Gruppe sind Eltern die ihre Kinder aus Überzeugung nach Summerhill schicken. Die zweite Gruppe von Eltern haben Kinder, die in staatlichen Schulen Probleme hatten und denen Summerhill empfohlen wurde. Die dritte Gruppe sieht Summerhill als letzten Ausweg für ihr Kind an. Solche Kinder werden häufig von der Direktion abgewiesen, da es in der Vergangenheit schon häufig Probleme mit ihnen gab.\footnote{vgl. \cite[S.56ff]{ludwiginterview}}

\subsection{Vergleich mit herkömmlichen Schulen} Auf die Frage, ob die Leistungen der Schüler Summerhills wirklich schlechter sind als auf Regelschulen antwortete Zo"e Readhead 1995 in einem Interview:

\begin{quote} "`Ja, bei den jüngeren Schülern im Durchschnitt schon. Aber man vergißt bei diesem Vergleich mit anderen Schulen, daß unsere Schüler relative Defizite bis zum Ende ihres Schullebens wieder aufholen. [\ldots] Zudem ist zu berücksichtigen, daß die meisten Schüler Ausländer sind, die die Prüfungen nicht in ihrer Muttersprache ablegen."'\footnote{siehe \cite[S. 59]{ludwiginterview}} \end{quote}

Dieser Punkt wird von der Evaluation Summerhills im März 1999 gestützt. In dieser werden 32 Schüler genannt, deren Muttersprache nicht Englisch ist.\footnote{siehe \cite[Abschnitt „`Information about the school“']{ofsted}} Peter H. Ludwig, Visiting Professor an der University of Conneticut, stellte dazu fest:

\begin{quotation} "`Soweit qualitative Nachforschungen bei den ehemaligen Schülern Summerhills betrieben wurde, fallen deren Resultate relativ positiv aus. [\ldots] Es ist zusammenfassend zu konstatieren, daß zumindest keine besonderen Auffälligkeiten im Vergleich zu den Resultaten anderer Schulen festgestellt werden konnten, welche die kritischen Befürchtungen bestätigen würden."'\footnote{siehe \cite[S. 124f]{ludwiglang}} \end{quotation}

Dabei beruft er sich auf Studien von 1967, 1968, 1985 und 1993. Außerdem wurde herausgefunden, dass die Absolventen in allen Berufsgruppen zu finden sind. So findet sich von Kellnern über Musiker, Architekten bis zum Professor für Erziehungswissenschaften und Lehrern ein sehr breites Spektrum.\footnote{vgl. \cite[S. 126]{ludwiglang}}

Auch ehemalige Schüler Summerhills sehen die Methoden Summerhills positiv, genauso wie die Schüler der ebenfalls progressiven Dartington Hall School.\footnote{vgl. \cite[S. 222–224]{gribble}} Die Schülerin Jess"e sagt dazu:

\begin{quotation} "`I don't feel disadvantaged, In fact I feel advantaged, because I know how to think for myself and work things out for myself."'\footnote{siehe \cite{faqssum}} \end{quotation}

Jedoch sind subjektive Bewertungen nur bedingt geeignet, um den tatsächlichen Erfolgt zu bewerten. Mantell konnte 1972 zeigen, dass Soldaten einer militärischen Spezialeinheit die Kriegsverbrechen begangen hatten und als Kinder von ihren Eltern mit folterähnlichen Methoden erzogen wurden, die elterliche Erziehung auch billigten.\footnote{siehe \cite[S. 71–76]{mantell}} Man kann also die Objektivität der befragten Schüler zumindest in Frage stellen.

\subsection{Öffentliche Position gegenüber Summerhill} Um die Qualität des Schulsystems zu kontrollieren evaluieren Regierungsinspektoren des OFSTED\footnote{OFSTED: Office for Standards in Education, \texttt{http://www.ofsted.gov.uk}} im Abstand weniger Jahre die britischen Schulen. Von Anfang an wurde Summerhill von der britischen Regierung kritisch betrachtet. Hauptsächlich werden immer wieder die zu geringe Fächervielfalt, der fehlende Religionsunterricht und der fehlende Unterrichtszwang bemängelt.\footnote{vgl. \cite[S. 54]{ludwiginterview}} Zuletzt wurde Summerhill vom 1. bis 5. März 1999 überprüft.\footnote{Der vollständige Bericht ist in \cite{ofsted} zu finden}

Der 1994 veröffentlichte Bericht über die Evaluation im Juni 1993 fiel negativ aus und wurde weltweit viel beachtet. Es wurden erneut die oben genannten Punkte kritisiert und es kamen Schließungsgerüchte auf. Diese resultierten jedoch auf Fehlinformationen der britischen Zeitung \textit{Times}.\footnote{vgl. \cite[S. 53]{ludwiginterview}}

In dem Bericht vom März 1999 wurden insgesamt sechs sogenannte \textit{Notice of Complaint} (Kritikpunkte) beanstandet\footnote{siehe \cite[Abschnitt „`KEY ISSUES FOR ACTION“']{ofsted}} von denen Summerhill drei sofort behoben hat und drei nicht akzeptiert, da sie gegen die grundsätzlichen Prinzipien der Schule verstoßen.\footnote{siehe \cite[S. 1]{cunningham}}

In dem Bericht wurden den Eltern der Schüler elf Aussagen über die Schule zur Bewertung gegeben.\footnote{siehe \cite[Abschnitt „`Data and indicators“']{ofsted}} Alle Aussagen waren in einer fünfstufigen Skala von \textit{agree} bis \textit{disagree} zu bewerten. Zwei Aussagen fielen dabei besonders auf, denn beide wurden von \textit{allen} Eltern übereinstimmend mit „`agree“' bewertet:

\begin{itemize} \item The school encourages children to get involved in more than just their daily lessons. \item The school's values and attitudes have a positive effect on my child(ren). \end{itemize}

Desweiteren wurde die Aussage „`My child(ren) like(s) school“' zu 92.3\% mit „`agree“' und zu 7.7\% mit der zweitbesten Kategorie bewertet. Diese Zahlen verdeutlichen, dass die Eltern, deren Kinder nach Summerhill gehen, mit den Methoden dieser freien Schule einverstanden sind und das, was die Inspektoren als Schwäche ansehen, als Stärke verstehen.

Ähnlich sieht dies das \textit{Centre for Self Managed Learning} (CSML). Als Reaktion auf die Inspektion vom März 1999 wurde vom CSML eine weitere unabhängige Studie erstellt.\footnote{Der vollständige Text ist in \cite{cunningham} zu finden} Das CSML hat im März 2000 mit dieser und einer weiteren Studie gegen die drei ausstehenden „`Notice of Complaint“' Berufung eingelegt\footnote{siehe \cite[S. 2]{cunningham}}; eine Entscheidung konnte ich jedoch nicht finden.

\subsection{Andere Freie Schulen} Damit eine Schule als „`freie Schule“' gilt muss sie folgende zwei Bedingungen erfüllen\footnote{vgl. \cite[S. 61]{singer}}: \begin{itemize} \item Auf einer Schulversammlung werden alle Entscheidungen, die im Zusammenhang mit dem alltäglichen Zusammenleben stehen, getroffen, wobei alle Personen das gleiche Stimmrecht haben. \item Die Schüler dürfen entscheiden, ob sie den Unterricht besuchen oder nicht. \end{itemize}

Freie Schulen beruhen also auf dem Prinzip der Selbstbestimmung und des freiwilligen Lernens und werden daher manchmal auch „`Demokratische Schulen“' genannt. Es ist schwierig abzuschätzen, wieviele Freie Schulen weltweit existieren, denn es gibt keinen internationalen Dachverband oder ähnliches. Es gibt jedoch Institutionen, die sich mit „`Alternativschulen“' im allgemeinen beschäftigen. Zu diesen gehören auch Umwelt,- Friedens und Experimentalschulen oder progressive Privatschulen, von denen die meisten nicht den Kriterien der Freien Schulen entsprechen.\footnote{vgl. \cite[S. 66]{singer}}

Helena Singer hat versucht, eine Liste aufzustellen und kommt zu dem Ergebnis, dass die meisten Freien Schulen in Europa und Nordamerika sind.\footnote{vgl. \cite[S. 66]{singer}} In Österreich zählt sie 17, in Deutschland nur zwölf. Die Glocksee-Schule in Hannover und die Odenwaldschule in Heppenheim dürften die bekanntesten sein. Weitere europäische Schulen befinden sich in Spanien (1), Dänemark (2), Frankreich (3), Schweiz (1) und Großbritannien (3).

Alleine in den USA befinden sich laut Singers Zählung 39 Freie Schulen, auf das restliche Amerika fallen weitere fünf, acht auf Asien, eine auf Afrika, eine auf Neuseeland und die letzte auf Isreal. Insgesamt sind es also 94 auf die ganze Welt verteilte Schulen, wobei Singer darauf hinweist, dass die Zahlen nur ungefähre Werte darstellen.\footnote{vgl. \cite[S. 68] {singer}}

Singer hat auch die Entstehungszeitpunkte der genannten Schulen untersucht und kommt zu dem Ergebniss, dass "`die zur Zeit existierenden Schulen [\ldots] vorwiegend und in etwa zu gleichen Teilen aus den 1960er, 1970er und 1980er Jahren"'\footnote{siehe \cite[S.68] {singer}} stammen. Damit sind sie im Zusammenhang mit den politischen Veränderungen der 1960er Jahre zu sehen. Auch das erfolgreiche Buch „`Summerhill“'\footnote{die deutsche Ausgabe aus dem Jahre 1985 heißt: „`Theorie und Praxis der antiautoritären Erziehung. Das Beispiel Summerhill.“'} von Alexander Neill von 1968 wurde in dieser Zeit zum Weltbestseller.\footnote{vgl. \cite[S. 69] {singer}} Ulrich Klemm schreibt dazu:

\begin{quotation} "`Neills Schulbericht wurde zur >>Bibel<< der neuen Alternativschulbewegungen nach dem zweiten Weltkrieg, sein Internat in Südengland zum >>Mekka<< dieser pädagogischen Protestbewegung."'\footnote{siehe \cite[S. 11]{klemm}} \end{quotation}

HIER NUN DIE QUELLEN

\bibitem[Brezinka]{brez} \textsc{W. Brezinka}

\textsl{Die Pädagogik der Neuen Linken} Stuttgart 1972, München, Basel, 1981

%%%%%%%%%%%% \bibitem[CSML]{cunningham} Ian Cunningham. Januar 2000. „`Report of an Inquiry into Summerhill School – Leiston, Suffolk“'. [online]. Available: \textrm{http://www.selfmanagedlearning.org/Summerhill/RepMain.htm} [24.7.2003]

%%%%%%%%%%%% \bibitem[Dietrich]{dietrich} \textsc{Theo Dietrich}

\textsl{Zeit- und Grundfragen der Pädagogik} Bad Heilbrunn, Obb. Klinkhardt, 1991

%%%%%%%%%%%%% \bibitem[Gribble]{gribble} \textsc{D. Gribble}

\textsl{Auf der Seite der Kinder} Weinheim und Basel, BELTZ Reihe Pädagogik, 1991

\bibitem[Klemm]{klemm} \textsc{Ulrich Klemm}

\textsl{Alexander S. Neills >>Summerhill<<. Von der unbekannten Reformschule zur alternativen Musterschule} In: Ludwig, Peter (Hrsg). Summerhill: Antiautoritäre Pädagogik heute -- Ist die freie Erziehung tatsächlich gescheitert? Weinheim und Basel. BELTZ Grüne Reihe, 1997, S. 11–21

%%%%%%%%%%%%% \bibitem[Kron]{kron} \textsc{F.W. Kron (Hrsg.)}

\textsl{Antiautoritäre Erziehung} Bad Heilbrun, Julius Klinkhardt-Verlag, 1973

%%%%%%%%%%%%%%%%% \bibitem[Ludwig1]{ludwiginterview} \textsc{Peter H. Ludwig}

\textsl{>>...possibly the happiest school in the World<< Ein Interview mit Zo"e Readhead} In: Ludwig, Peter (Hrsg). Summerhill: Antiautoritäre Pädagogik heute -- Ist die freie Erziehung tatsächlich gescheitert? Weinheim und Basel. BELTZ Grüne Reihe, 1997, S. 43–60

%%%%%%%%%%%%%%%%% \bibitem[Ludwig2]{ludwiglang} \textsc{Peter H. Ludwig}

\textsl{Antiautoritäre Erziehung -- ein gescheitertes Konzept? Bemerkungen zur gegenwärtigen Bilanzierung liberaler Pädagogik im Elternhaus und Schule} In: Ludwig, Peter (Hrsg). Summerhill: Antiautoritäre Pädagogik heute -- Ist die freie Erziehung tatsächlich gescheitert? Weinheim und Basel. BELTZ Grüne Reihe, 1997, S. 102–231

%%%%%%%%%%%%% \bibitem[Mantell]{mantell} \textsc{David M. Mantell}

\textsl{Familie und Aggression. Zur Einübung von Gewalt und Gewaltlosigkeit. Eine empirische Untersuchung} Frankfurt am Main, S. Fischer Verlag GmbH, 1972

\bibitem[OFSTED]{ofsted} N Grenyer HMI. 1999. „`Summerhillschool Inspectionreport Report“'. [online]. Available: \textrm{http://www.ofsted.gov.uk/reports/manreports/138.htm} [12.7.2003]

%%%%%%%%%%%%%%%%% \bibitem[Singer]{singer} \textsc{Helena Singer}

\textsl{Freie Schulen: Eine weltweite Bewegung} In: Ludwig, Peter (Hrsg). Summerhill: Antiautoritäre Pädagogik heute -- Ist die freie Erziehung tatsächlich gescheitert? Weinheim und Basel. BELTZ Grüne Reihe, 1997, S. 61–70

%%%%%%%%%%%%%%%%% \bibitem[Stephens]{stephens} \textsc{David Stephens}

\textsl{Summerhill: Eine libertäre Schule in England. Die Erfahrungen eines Lehrers} In: Ludwig, Peter (Hrsg). Summerhill: Antiautoritäre Pädagogik heute -- Ist die freie Erziehung tatsächlich gescheitert? Weinheim und Basel. BELTZ Grüne Reihe, 1997, S. 12–33

%%%%%%%%%%%%% \bibitem[Weber]{weber} \textsc{Erich Weber}

\textsl{Autorität im Wandel. Autoritäre, Antiautoritäre und emanzipatorische Erziehung} Donauwörth. Ludwig Auer. 1974

%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%% %%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%% \textbf{Onlinequellen ohne Editor} \bibitem[News]{newssum} 18. April 2003. „`News“', [online]. Available: \textrm{http://www.summerhillschool.co.uk/pages/\newline news\_bigger\_school.html} [18.8.2003]

\bibitem[FAQs]{faqssum} 18. April 2003. „`FAQs“'. [online]. Available: \textrm{http://www.summerhillschool.co.uk/pages/faqs.html} [18.8.2003]

Änderungen zwischen 24. und 28. Dezember 2004 Bearbeiten

Die in diesem Zeitraum vorgenommenen Ergänzungen sind inhaltlich durchaus gut und wertvoll, aber ihre Form entspricht überhaupt nicht der eines Wikipedia-Artikels, weil es sich bei ihnen um Kommentierungen handelt. Diese gehören auf die Diskussionsseite. Oder sie müssen ordentlichen in den Text eingearbeitet werden, damit man ihn normal lesen kann.

Beginn der Aufräumarbeiten Bearbeiten

Diskussionbeiträge, die jemand in den ARTIKEL(!)-Text eingefügt hat Bearbeiten

Ich kopiere diese Diskussionsbeiträge, die jemand in den Artikel eingefügt hatte, hierher, damit der Artikel anschließend wieder in eine vernünftige Wikipedia-Artikel-Form gebracht werden kann, ohne daß die umfassenden Informationen der Diskussionsbeiträgt verloren gehen.

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alt:

Summerhill wurde nicht im Rahmen der Landschulbewegung in Hellerau bei Dresden gegründet. Die „Neue deutsche Schule“ in der Künstlerkolonie Hellerau vereinigte viele Strömungen der deutschen Reformpädagogik. Neill war auf Grund des günstigen Wechselkurses englischen Pfund in Reichsmark in der Lage, einer der wesentlichen Geldgeber dieser Schule zu sein. Diese finanzielle Unabhängigkeit gestatte es ihm auch, seine eigenen Ideen umzusetzen, ohne daß Druck von den anderen reformpädagogischen Lehrern auf ihn ausgeübt wurde. Die Schule war in verschiedene Abteilungen gegliedert, Neill leitete die Ausländer-Gruppe. Es gab in der Schule sehr wohl unterschiedliche Auffassungen in Erziehungsfragen. Neills Auffassung vom freiwilligen Besuch des Unterrichts stand konträr zum Rest der Schule, der zunächst von Carl Theil und Christine Bear geleitet wurde. Durch Umstrukturierung wurde die Ausländerabteilung Neill unterstellt.

"Schon nach einiger Zeit stellten sich Schwierigkeiten in der Kooperation mit den Kollegen der „Neuen deutschen Schule“ ein. Neill hatte das Gefühl, daß diese an Erziehung und Charakterformung interessiert waren, aber nicht an den Kindern. Die Ernsthaftigkeit und Humorlosigkeit der deutschen Pädagogen, die Charlie Chaplins Filme aus Mangel an erzieherischem Wert ablehnten, machten Neill zu schaffen. Die „Neue deutsche Schule“ wurde von Idealisten betrieben, von denen die meisten der Jugendbewegung Deutschlands angehörten. Sie verurteilten Tabak, Alkohol, Foxtrott und Kinos; sie trugen Wandervögel-Kleidung. „Wir auf der anderen Seite hatten andere Ideale! Wir waren gewöhnliche Menschen, die Bier tranken und rauchten und Foxtrott tanzten. Unsere Absicht war es, unser eigenes Leben zu leben, während wir den Kindern freistellten, ihr eigenes Leben zu leben. Wir gingen davon aus, daß Kinder ihre eigenen Ideale bilden würden.“ Zellinger, 1996

Neill nahm von Hellerau wichtige Anregungen mit, z.B. die von Prof. Zutt, der zuvor 15 Jahre lang eine Handwerkerschule in Budapest geleitet hatte. Er ermutigte Neill, selbst praktische Arbeiten auszuführen. Von der Zeit an beschäftigte sich auch Neill mit Holz- und Metallbearbeitung. Künftig sollte an keiner Schule, die er betrieb, eine Werkstatt fehlen. Zellinger, 1996

Zum Wechsel nach Sonntagsberg in Östtereich äußert sich Neill so: „1923 brach in Sachsen die Revolution aus. In den Straßen von Dresden wurde geschossen. Unsere Schule wurde immer leerer.“ Nationalismus und Antisemitismus waren Gang und Gäbe Zellinger, 1996 /alt

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alt: Es geht Neill nicht so sehr um das emotionale Wohlempfinden als Wert an sich, sondern darum, daß sich das Wohlempfinden von selbst einstellt, wenn das eigene Leben nach Regeln verläuft, die man selbst mit beschlossen hat und auch wieder abschaffen kann. Diese Freiheit hat Neill im Auge, wenn er die Kinder ihr eigenes Leben leben lassen will, nicht das Leben, daß Erwachsene für sie erdacht haben und für daß sie – die Erwachsenen – schon mal sicherheitshalber Regeln aufgestellt haben.

englische Gerichte stellten in einem aufsehen erregenden Prozeß von Erziehungsminister Blunkett gegen Summerhill fest, daß sich Lernen nicht immer notwendigerweise im Unterricht ereigenen müsse und unterband die außergewöhnlich häufigen Überprüfungen der Schule /alt

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alt: Die Regeln werden von der Vollversammlung der Schule, in der die Kinder klar die Mehrheit haben, bseschlossen und auch abgeschafft. Ausgenommen sind nur Regeln, die auf Grund gesetzlicher Vorschriften erlassen werden mußten, z.B. Benutzung des Schwimmbades, Klettern auf dem Dach. Darüber hinaus gibt es keine Regeln, die nicht von den Kindern selbst aufgestellt oder auch abgeschafft werden. /alt

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alt: Mitschüler werden nicht auf Grund eines ungeschriebenen Kanons oder etwa von älteren Kindern (schon eingenordeten) zurechtgewiesen und so doch zum Unterricht gezwungen- gewissermaßen als verlängertem Lehrerarm. Natürlich nimmt die Gemeinschaft Anteil am Leben und den Entscheidungen ihrer Mitglieder und es kommt so zu Gesprächen über den Nichtbesuch einzelner Schüler. Das ist aber etwas anderes als eine Zurechtweisung von diesen Einzelnen durch die Gemeinschaft. Jeder einzelne Schüler ist frei in seiner Entscheidung. /alt

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alt: Es ist nicht verständlich, warum gerade Erich Weber hier zitiert wird. Natürlich haben Kinder ohne die vorausgegangene Erfahrung der Wahlfreiheit eigene Erfahrungen mit der Schule – meist negative. Sie genießen das Recht, nicht zum Unterricht zu gehen zu müssen und es kann mehrere Monate dauern, bis diese Phase überwunden ist – je nach Qualität und Quantität der negativen Vorerfahrungen. Das ein Vorurteil zu nennen nimmt eine – vielen Erwachsenen selbstverständliche – Bewertung von Unterricht vorweg, qualifiziert die Beweggründe der Kinder von vornherein ab. Diese Ansicht geht davon aus, daß Kinder faul sind und nicht lernen wollen. Neill geht vom Gegenteil aus: Kinder wollen lernen und sind dann auch fleißig. Hinzuzufügen ist, daß Kinder an Regelschulen halt nicht unbedingt das lernen wollen, was der Lehrplan, bzw der schulinterne Stoffverteilungsplan vorschreibt und sich dem natürlich auch entziehen wollen. Die Befürchtungen, daß Schüler nur nach dem Lustprinzip lernen treffen nicht zu. Neill kultiviert sozusagen das Lustprinzip (Freiwilligkeit) und macht in Summerhill die Erfahrung, daß Kinder auch dann noch nach dem Lustprinzip lernen, wenn es in Arbeit ausartet. Schüler von Summerhill die 'Regelschulen' besucht haben haben nie verstanden, warum die Schüler dort aufhören zu arbeiten, wenn der Lehrer die Klasse verläßt. /alt

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alt: Es werden aber nicht nur Raufereien (Schüler-Schüler Probleme verhandelt, sondern genauso Schüler-Lehrer Probleme. Lehrer haben sich genauso wie Schüler an die Regeln der Gemeinschaft zu halten und können vor das Tribunal gebracht werden. /alt

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alt: Die Regeln der Nachtruhe werden aber vorher von den Kindern selbst beschlossen. Gelegentlich werden diese Regeln auch abgeschafft, so das jeder aufbleiben darf, so lange er will. Natürlich können diejenigen, die sich dann gestört fühlen, im Meeting wieder Regeln vorschlagen, die dann gelten, wenn die Mehrheit sie beschließt /alt

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Wenn sich ein Schüler besonders auffällig verhält, beispielsweise durch permanentes Fehlen oder Stören des Unterrichts …

alt: Stören des Unterrichts: die Schüler sind ja nicht gezwungen den Unterricht zu besuchen, die Schüler die da sind wollen ja lernen. Insofern ergibt sich eine ganz andere Situation. permanentes Fehlen: Es geht nicht darum, diesen Schüler wieder dazu zu bringen, am Unterricht teilzunehmen, sondern es ist die Sorge der Gemeinschaft (community) von Summerhill, daß da etwas nicht stimmt und geholfen werden muß. Wenn dieses Problem erkannt und bearbeitet (nicht unbedingt gelöst) ist, dann kann der betroffene Schüler selbst entscheiden, ob und wann er bereit ist, wieder am Unterricht teilzunehmen. /alt

… betrachtet man dieses Verhalten oft nicht als negativ und bestraft es, …

alt: das ist eine sehr problematische Formulierung in diesem Kontext. „Negatives Verhalten“ – was ist das, wer legt fest, was negativ ist. Es gibt die Regeln in Summerhill, gegen die verstoßen werden kann. Dann beschließt das Tribunal eine Sanktion. Wenn gegen keine Regeln verstoßen wurde, gibt es auch keine Sanktionen. Die Gemeinschaft versucht trotzdem das Problem zu lösen – Neill hat dann früher sog. „privat lessons“ angesetzt. Davon ist er aber abgekommen und nun regelt die Gemeinschaft solche Dinge. Diese ist sehr sensibel und findet gute Lösungen – z.B. schenkt einem, der Fahrräder unrechtmäßig benutzt ein Fahrrad. Jedenfalls sind keine law and order mit Forderungen nach hartem Durchgreifen zu beobachten. Es gibt aber auch seltene Fälle in denen auch Summerhill Kinderbzw die Eltern vor die Entscheidung gestellt werden, entweder sich der Gemeinschaft anzuschließen oder sie zu verlassen. /alt

… sondern es wird für diesen Schüler ein „Tag der Aufmerksamkeit“ ausgerufen. An diesem Tag sind alle in Summerhill aufgerufen, sich um diesen einen Schüler besonders zu kümmern und ihm wo immer möglich zu helfen.

Bestrafung Bearbeiten

Ist es nicht eher eine belohnung mit dem fahrrad schenken?

Ich versteh nicht wirklich das Prinzip

Bitte unterschreiben, damit man die Beiträge unterscheiden kann. Es geht nicht um Strafe und Belohnung. Es geht darum, Probleme aus der Welt zu schaffen. Mein Beileid, dass das nicht offensichtlich ist und herzlichen Glückwunsch zur Indoktrinierung. ;) --80.133.200.67 20:09, 30. Nov. 2006 (CET)Beantworten

Artikel zu freundlich??? Bearbeiten

Ich denke im Artikel sollte die Kritik, die es an dem Pädagogischen Konzept von Summerhill gibt, zumindest in einem gesonderten Abschnitt ausführlich dargelegt und begründet werden – anstatt in einem Nebensatz erwähnt und gleich wiederlegt zu werden, wie das sonst der Fall ist. Das ganze sollte ein NEUTRALER Artikel sein, keine Alternative Streitschrift für Antipädagogik

Antort: Wieso soll Summerhill antipädagogisch sein.

Na gut, Summerhill nennt sich zumindest nicht antipädagogisch – es ist wohl eher antiautoritäre Pädagogik... Wobei es meiner Ansicht nach gegenläufig (anti-) zu jeder ernsthaften Pädagogik ist, den Kindern keinerlei Grenzen zu setzen, da es doch wohl erwiesen ist, dass Heranwachsende klare und vernünftige Regeln und Grenzen brauchen. Und wenn Kinder schon eigenverantwortlich selber Regeln festlegen könntn und entscheiden könnten, ob sie in den Unterricht gehen müssen oder nicht, dann wären sie ja mündig und wahlberechtigt und es gäbe keine Schulpflicht... Oder etwa nicht??? Und wie will man einen strukturierten Unterricht, bei dem am Ende alle Kinder das gleiche Wissensniveau haben, abhalten, wenn die „Teilnehmer“ nicht regelmäig erscheinen und es keine Pflicht gibt, Hausaufgaben o.ä. zu erledigen? Wenn ein Kind einfach die ganze Schulzeit faulenzt, ist diese Schule für dieses Kind nichts als eine staatlich anerkannte Verdummungsanstalt – auf einer normalen Schule würde so ein Kind zu seinem Glück gezwungen werden und wäre am Ende dankbar! Und solche Fälle gibt es im Gegensatz zu dem, was die Befürworter behaupten! Vor einigen Monaten gab es einen Artikel im SPIEGEL, in dem u.a. von einem Absolventen berichtet wird, der die Schule (trotz wohl überdurchschnittlich vorhandener Intelligenz) als Analphabet verlässt! Diese Kritikpunkte sollten meiner Ansicht nach in den Artikel eingearbeitet sein!!!

Beste Schule und Gefahr der Bürokratie Bearbeiten

Ich halte die Summerhill-Schule für die beste mir bekannte Schulform, ich habe einzig Angst vor Bürokratie. Wie jede gute, aus einer Motivation entstandene Idee, können solche Ideen auf lange Sicht verbürokratisieren. Aber ich vermute noch ist die Summerhill- Schule die beste Schulform auf der Erde.(anonym)

Danke für diesen tiefen und aufschlussreichen Einblick in deine Persönlichkeit... Ich bin zutiefst bewegt... Hat das irgendetwas mit dem Artikel zu tun???!!! (und darüber hinaus ist summerhill garantiert nicht die beste Schulform auf der Erde...) nicht signierter beitrag von 84.171.241.240 vom 3. august 2007, 19:33. --Jwollbold 17:36, 23. Aug. 2011 (CEST)Beantworten
Einen „tiefen und aufschlußreichen Einblick“ in eine Persönlichkeit liefert leider nur Deine sarkastische und haßerfüllte Antwort. Was hat Dich so verletzt, daß Du aus nichtigem Anlaß deratig um Dich schlägst? 87.122.140.119 14:02, 23. Aug. 2011 (CEST)Beantworten
die antwort finde ich auch ärgerlich, schlechten stil. aber meinungsäußerungen (sowie psychologische spekulationen) gehören nach WP:DS wirklich nicht hierhin. daher werde ich den thread in den nächsten tagen löschen. toll wäre aber, wenn hier nach 2008 (letzter beitrag!) mal wieder eine inhaltliche diskussion aufkäme. auch artikelverbesserungen passieren nur noch sehr sporadisch. so „out“ ist doch summerhill wirklich nicht! ich fürchte allerdings, ich selbst finde auch nicht die zeit, zumal ich bei wikipedia mit anderen themen (sporadisch) beschäftigt bin. gruß --Jwollbold 17:36, 23. Aug. 2011 (CEST)Beantworten

Gliederungsvorschlag Bearbeiten

Ich habe den Eindruck, dass der Artikel und die Diskussion noch nicht weit genug in das Konzept von Summmerhill gedrungen sind. Zwar stehen am Anfang drei Prinzipien, deren Grundlage bleibt aber im Dunklen. Im Zentrum dieses Problems steht der Begriff der Freiheit. Im Sinne A. S. Neills ist Freiheit aber nur mit einer Einschränkung möglich: „freedom – not licence“, auf deutsch etwa: Freiheit, aber nicht Beliebigkeit. (dazu die Einleitung aus Neill, A.S., Freedom – not licence. New York: Hart, http://www.cyc-net.org/quote2/quote-1124.html.)

Das bedeutet, dass Kinder alle Entscheidungen, die nur sie selbst betreffen, auch selbst entscheiden können, nicht aber dort, wo ihre Entscheidungen andere negativ beeinflussen. Auf Summerhill bezogen kann also beispielsweisejedes Kind entscheiden, am Unterricht teilzunehmen oder nicht, aber nicht entscheiden, um Mitternacht laut Musik zu hören, wenn es dadurch Schlafende wecken würde (es sei denn, die Schulversammlung hätte gerade die Regelung zu Nachtruhe vollständig aufgehoben).

Da diese entscheidende Konkretisierung des neillschen Freiheitsbegriffs im Artikel fehlt, verliert er sich leider in Einzelheiten, die überdies teilweise so gar nicht festzuschreiben sind, wo sie auf Entscheidungen der derzeit montags, mittwochs und freitags stattfindenden Schulversammlung beruhen, die auf jeder nächsten Schulversammlung wieder verändert oder zurückgenommen werden können. In die Kompetenz der Schulversammlung fallen alle Angelegenheiten des Alltags wie z. B. die Nachtruhe, die Zeiten, zu denen Computerspielen erlaubt ist, die Dauer der Unterrichtseinheiten und auch der Turnus der Schulversammlungen. Die Regeln des Alltags werden so durch Mehrheitsentscheidungen aller Mitglieder der Schulgemeinschaft bei gleichem Stimmrecht getroffen.

Berücksichtigt man also den bestimmten Freiheitsbegriff, stellen sich viele Fragen erst gar nicht. Das beispielsweise der Unterrichtsbesuch nicht obligatorisch ist, ist nur ein Aspekt der Freiheit, sich selbst zu bestimmen. Als zu kurz gedacht wird damit auch ein großer Teil der Kritik entlarvt, zum Beispiel, wen behauptet wird, dass es in Summerhill keine Regeln gebe. Im Gegenteil, es gibt sogar ein ganze Menge und sie haben den Vorteil, dass die Schüler sie sich mit ihrer Mehrheit in der Schulgemeinschaft selbst gesetzt, mithin ihre Notwendigkeit für das Zusammenleben erkannt haben.

Ein wichtige Frage, die der Artikel ebenfalls nicht stellt, ist meines Erachtens die folgende: Wie können Kinder in Summerhill lernen, mit Fristen oder Leistungsdruck umzugehen, wenn sie doch so vieles tun oder lassen können? Die Antwort liegt wieder in der Schulgemeinschaft. Wie jede Gemeinschaft funktioniert auch die nur, wenn alle ihre Mitglieder eine ganze Reihe von Dingen zu bestimmten Zeiten erledigen. Es ist also mitnichten so, dass diese Erfahrungen von der Freiheit ohne Beliebigkeit ausgeschlossen werden.

Erwähnt sei auch noch das GCSE (General Certificate of Secondary Education), das an allen Schulen des Königreichs von den etwa sechzehnjährigen Schülern erworben wird und auch in Summerhill erworben werden kann.

Das für's Erste.

--Grumbles 00:09, 28. Sept. 2007 (CET)

habe deinen langen text hier erst jetzt entdeckt. „Kompetenz der Schulversammlung“ sei der alltag – was also wird nicht durch sie geregelt? ich finde es gut, dass du den text verbessern willst, deine kritik ist allerdings allgmein gehalten. entwder du änderst das was dich stört einfach oder du stellst konkrete sätze/absätze die geändert werden sollen hier vor. ich bin fleißig dabei dann mitzudiskutieren. --Mondamo 20:31, 12. Dez. 2007 (CET)Beantworten

Was ist denn bitte mit der Kritik? Wir die auch bei der Gliederung berücksichtigt???!!!

   Na dann Schreib doch einen Abschnitt ;-)

Seltsame Formulierung oder URV? Bearbeiten

„Davon ist er (Neill) aber abgekommen und nun regelt die Gemeinschaft solche Dinge.“ Da Neill lange vor Gründung der Wikipedia verstorben ist, ist die Formulierung seltsam; der Verdacht, es könne sich um einen vor 1973 geschriebenen Text – und damit um eine URV – handeln, liegt nahe. BerlinerSchule 14:03, 6. Sep. 2008 (CEST)Beantworten

Abschnitt Summerhill-Absolventen einfügen Bearbeiten

Spricht etwas dagegen, im Artikel einen Abschnitt über Absolventen von Summerhill einzufügen und auf die Personen innerhalb der Wikipedia zu verlinken? 92.224.3.245 22:06, 13. Mär. 2014 (CET)Beantworten

Ehemalige Schüler können angegeben werden, das ist bei vielen Artikeln über Schulen so üblich. --Eduevokrit (Diskussion) 22:31, 14. Sep. 2019 (CEST)Beantworten

Frei von Erziehung – 1968er Bearbeiten

Hallo Benutzer:2.juni , du hast heute den Passus „Es galt das Prinzip freie Erziehung und nicht frei von Erziehung, wie es in den 1960er Jahren während der Studentenbewegung in Deutschland missinterpretiert wurde.“ gelöscht (siehe hier). Im Prinzip bin ich ganz auf deiner Seite, dass solche Aussagen belegt werden sollten. Inhaltlich meine ich, dass die Aussage korrekt ist. Neill hat sich zwar über die hohen Absatzzahlen in Deutschland gefreut, sich aber auch explizit von der politischen Vereinnahmung der „1968-er“ distanziert. Und die hat definitiv stattgefunden, das findet sich schon im deutschen Titel „Theorie und Praxis der antiautoritären Erziehung“: der Begriff „antiautoritäre Erziehung“ taucht im Buch selbst nicht auf, nur im Titel. Es war ja dieser Titel, der das Buch erst zum Bestseller machte (eine frühere deutschsprachige Übersetzung wurde kaum wahrgenommen). Es bleibt natürlich fraglich, ob das, was Neill gemacht hat, „Erziehung“ genannt werden darf oder in sich widersprüchlich ist. Es wäre wünschenswert, wenn man die „Rezeption von Summerhill in Deutschland (bzw. DACH?)“ in den 1970er Jahren sauber belegt kurz erwähnen würde. Literatur dazu ist reichlich vorhanden; ich vertraue darauf, dass sich ein Autor findet, der hier hilfreich sein kann. Gruß --Eduevokrit (Diskussion) 14:35, 10. Mai 2021 (CEST)Beantworten

Siehe auch Bearbeiten

Welcher Bezug besteht zu diesen Projekten? Bitte bei Rückführung in den Artikel formulieren. WP:Assoziative Verweise --Siehe-auch-Löscher (Diskussion) 17:25, 12. Mai 2021 (CEST)Beantworten

@Siehe-auch-Löscher: Ich mag diese Siehe-auch-Verweise auch nicht besonders und habe sie im Fließtext in einer kurzen Notiz als Wikilinks eingefügt, die sicherlich noch ausbaufähig ist, aber ein Anfang ist immerhin gemacht. --Eduevokrit (Diskussion) 18:48, 12. Mai 2021 (CEST)Beantworten
Der Bezug liegt doch auf der Hand und ist von Eduevokrit nun einwandfrei im Artikel formuliert worden. Aber danke immerhin, dass Du es hier angesprochen hast, mein lieber Löscher. Ein interessierter Leser hätte so auch ohne die Hilfestellung von Eduevokrit (theoretisch) die Möglichkeit gehabt hätte, die Verweise hier zu finden ..
beste Grüße, Kai Kemmann (Diskussion) - Verbessern statt löschen - 16:34, 28. Mai 2021 (CEST)Beantworten