Diskussion:Sergei Walerjewitsch Aksjonow

Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von 94.223.105.47 in Abschnitt Schreibung des Namens mit x?

Vorwürfe gegen Aksjonow Bearbeiten

Also ich habe etwas Probleme mit den Quellen, die hier die Vorwürfe gegen Aksjonow belegen sollen. Nachdem ich mir beide Quellangaben angeschaut habe, bin ich skeptisch, ob man die Vorwürfe gegen Aksjonow so stehen lassen kann.

Zunächst muss man feststellen, dass Bacharjow, der die Vorwürfe gegen Aksjonow erhebt, 2010 Abgeordneter der "Partei der Regionen" und dann sogar Vize-Parlamentssprecher war, damals also auf der Krim an der Macht und politischer Gegner von Aksjonow war.

Zweitens muss gesagt werden, dass die erste Gerichtsinstanz Aksjonow Recht gab und Bacharjow aufgefordert wurde, seine Beschuldigungen öffentlich zurückzuziehen. Bacharjow ging jedoch in Revision und konnte den Fall insofern für sich günstig wenden, indem Aksjonow nun seinerseits aufgefordert wurde zu beweisen, dass die Vorwürfe von Bacharjow NICHT zutreffen würden. Jeder kann sich denken, dass das natürlich schwierig ist. Wie soll jemand beweisen, dass er NICHT Mitglied in einer kriminellen Vereinigung war. Die Beweislast wurde also in zweiter Instanz zu Ungunsten von Aksjonow, der damals in der Opposition saß, umgekehrt. Seitdem gilt: Solange es Aksjonow nicht gelingt zu beweisen, dass er NICHT Mitglied einer kriminellen Bande war, darf Bacharjow weiter behaupten, dass er ein kriminelles Element sei und das er in den 1990er Jahren Mitglied einer kriminellen Bande gewesen sei.

Wenn die erste Instanz Aksjonow Recht gab und Bacharjow aufgefordert wurde, seine Beschuldigungen öffentlich zurückzuziehen und das zu einer Zeit, wo Bacharjow Abgeordner der Regierungspartei war, dann müssen die Angaben zu Aksjonow in den Polizeiakten ziemlich mager gewesen sein.

Dass Aksjonow von 1993 bis 2008 als Direktor in verschiedenen Unternehmen auf der Krim gearbeitet hat, geht ja aus seinem Lebenslauf hervor. Welche Rolle er damals gespielt hat, bleibt unklar. Dass solche Leute in den 1990er Jahren zwangsläufig in irgendeiner Form mit kriminellen Banden konfrontiert waren, kann man sich leicht ausmalen. Darauf, dass seine Rolle in dieser Zeit bis heute nicht eindeutig geklärt ist und Anlass für Spekulationen, Gerüchte und Vorwürfe ist, sollte hingewiesen werden und ebenso auf die Gerichtsurteile, mehr aber nicht.

Hier der entsprechende Auszug aus der en.WP:

„In 2010, he sued Mikhail Bakharev, vice speaker of the Crimean parliament, for making related statements. Although the court of the original jurisdiction ruled for Aksyonov and demanded that Bakharev to publish a retraction, the decision was overturned by an appellate court which determined that there was not evidence to disprove the allegations.[13] Andriy Senchenko, a Crimean member of Verkhovna Rada from Batkivshchyna party alleged that Aksyonov was involved in these activities together with Supreme Council Chairman, Volodymyr Konstantinov.“

Nun zu der kanadischen Quellangabe: Mitch Potter vom Toronto Star schreibt in seinem Artikel "Meet ‘Goblin’ — Moscow’s man in Crimea" folgendes:

„Aksyonov denied the allegation, claiming he was simply a businessman with an interest in politics. He then launched a defamation suit against Bakharev. But the suit was dismissed with the Appeals Court of Crimea finding “no reason to satisfy the claim.”“

Das ist ein gutes Beispiel für manipulative Berichterstattung in Zeitungsartikeln. Potter erwähnt lediglich, dass die zweite Instanz Aksjonows Forderung insofern zurückwies, als dass "die Forderung unbegründet sei". Bacharjow dürfe also weiter seine Behauptungen aufrechterhalten. Potter lässt jedoch weg, dass die erste Instanz Aksjonow Recht gegeben hatte. So erscheint es, als ob Bacharjows Vorwürfe gegen Aksjonow vom Gericht bestätigt worden seien. Schon die Artikelüberschrift "Meet ‘Goblin’ — Moscow’s man in Crimea" lässt keinen Zweifel daran, woran Potter interessiert ist, nämlich Aksjonow als Mitglied einer kriminelle Bande darzustellen.

Im WP-Artikel wird der Satz "Eine Verleumdungsklage von Aksjonow gegen Bacharjow wurde abgewiesen" mit einem Zeitungsartikel aus der FAZ bequellt. Der FAZ-Artikel von Ann-Dorit Boy, der auch darum bemüht ist, Aksjonow möglichst zwielichtig erscheinen zu lassen, geht sogar noch einen Schritt weiter, indem noch nicht einmal die zweite Instanz erwähnt wird. Es heißt lediglich lapidar:

„Michail Bacharjow, stellvertretender Parlamentsvorsitzender in Simferopol, hatte Aksjonow 2009 als „kriminelles Element“ bezeichnet. Eine Verleumdungsklage von Aksjonow gegen Bacharjow wurde jedoch abgewiesen.“

Auch hier wird wieder der Anschein erweckt, als ob das Gericht die Vorwürfe von Bacharjow, dass Aksjonow ein „kriminelles Element“ sei, quasi bestätigt hätte. Tatsächlich bedeutete das Urteil, dass Aksjonow mit seiner Verleumdungsklage für den Fall Recht bekäme, wenn es ihm gelänge zu beweisen, dass er nicht Mitglied der in den Polizeiakten genannten Bande war. Weiterhin wird noch nicht einmal erwähnt, dass es sich um ein zweitinstanzliches Urteil gehandelt hatte, geschweige denn, dass Aksjonow in erster Instanz Recht bekommen hatte.

Ich wiederhole es noch einmal. Aksjonow hatte mit seiner Klage gegen Bacharjow in erster Instanz gewonnen. Auch die zweite Instanz hatte nicht gesagt, dass er Mitglied war, sondern ihn lediglich dazu verpflichtet, zu beweisen, dass er nicht Mitglied war, wenn er erreichen will, dass sein Gegner Bacharjow gerichtlich gezwungen wird die Vorwürfe öffentlich zurückzunehmen.

Ich denke deshalb, dass man die Vorwürfe gegen Aksjonow auf das begrenzen sollte, was in der zweiten Instanz entschieden wurde, nämlich dass es Vorwürfe gegen ihn gibt und dass er bis heute nicht beweisen konnte, dass er in den 1990er Jahren nicht ein Bandenmitglied war und dass seine Gegner aufgrund dessen weiter behaupten dürfen, er sei ein "kriminelles Element".--91.61.104.53 13:16, 7. Mär. 2014 (CET)Beantworten

Ergänzung zur nachlässigen Artikel-Recherchierung Bearbeiten

Im Artikel steht:

„2009 legte Michail Bacharjow, stellvertretender Vorsitzender der Russischen Krim-Gesellschaft, Polizeiakten aus den 1990er Jahren hervor“

Ich habe auf der Webseite des Parlaments nachgesehen. Dort gibt es einen Konstantin Mikhaylovich Bakharev (BAKHAREV Konstantin Mikhaylovich), Mitglied der "Party of Regions". Chief editor of the newspaper “Krymskaya pravda”. Deputy of the Supreme Council of the Autonomous Republic of Crimea of the 2006-2010 convocation. Since November 16, 2010 – first deputy Chairman of the Supreme Council of the Autonomous Republic of Crimea.

Offensichtlich heißt dessen Vater wohl Mikhail Bakharev und könnte theoretisch sein Vorgänger als Erster Stellvertretender Parlamentspräsident (first deputy Chairman of the Supreme Council) gewesen sein. Es existiert jedoch in der russischen Wikipedia ein Artikel Бахарев, Константин Михайлович und das ist dieser Konstantin Mikhaylovich Bakharev. Aus dem Artikel geht hervor, dass Цеков, Сергей Павлович (Sergej Pawlowitsch Zekow) dessen Vorgänger als Erster Vize-Parlamentspräsident war und somit nicht Konstantins Vater.

Laut Biographie in der russischen Wikipedia war Konstantin Mikhaylovich Bakharev ab September 1994 Stellvertretender Generaldirektor der geschlossenen Kapitalanlagegesellschaft "Kapitalanlagefonds Krim-Privatisierung ", von September 1997 bis Mai 2006 stellvertretender Vorsitzender der Zeitungsgesellschaft "Krymskaya pravda" (Krim-Wahrheit), ab Mai 2006 Vorsitzender dieser Gesellschaft sowie Chefredakteur der "Krim-Wahrheit". Vom 16. November 2010 bis zum 21. Dezember 2011 war er Erster Stellvertreter des Vorsitzenden des Obersten Rates der Krim, d.h. Erster Stellvertretender Parlamentspräsident. Seit dem 21. Dezember 2011 ist er Vorsitzender eines Ständigen Ausschusses des Obersten Rates der Krim für verschiedene Organisationsfragen.

Das heißt, dieser angebliche Michail Bacharjow heißt in Wirklichkeit Konstantin Michailowitsch Bacharjow und ist auch seit Dez. 2011 nicht mehr Erster Stellvertretender Parlamentspräsident, denn sein Nachfolger wurde Sergej Georgiewitsch Donitsch

Wie vergleichsweise nachlässig die FAZ-Redakteurin recherchiert hat, zeigt dieser Satz aus ihrem Artikel:

Michail Bacharjow, stellvertretender Parlamentsvorsitzender in Simferopol, hatte Aksjonow 2009 als „kriminelles Element“ bezeichnet.

Fakt ist, dieser Mensch heißt nicht Michail mit Vornamen, sondern Konstantin. Ein Blick auf die Webseite des Parlaments und in die russischen Wikipedia hätte Klarheit gebracht, aber die "Expertin vor Ort" verlässt sich lieber auf fragwürdige Quellen.

Dann wird Bacharjow im WP-Artikel als "Vorsitzender der Russischen Krim-Gesellschaft" angegeben. Von dieser Gesellschaft steht im FAZ-Artikel überhaupt nichts. Man ahnt, woher der WP-Benutzer diese seltsame Gesellschaft her hat, wenn man in den kanadischen Zeitungsartikel schaut:

The whistle was blown then by Mikhail Bakharev, first deputy chairman of the Russian Society of Crimea, who presented as evidence 1990s Crimean police files naming “Sergey V. Aksyonov as an active member of organized crime group Salem, with the nickname ‘Goblin.’ ”

Ich werde das Gefühl nicht los, dass aus ursprünglich "Konstantin Michailowitsch Bacharjow, Erster Stellvertretender Vorsitzender des Obersten Rates der autonomen Republik Krim" dank eines sehr schlechten Übersetzers oder eines schlechten Übersetzungsprogrammes dann "Mikhail Bakharev, first deputy chairman of the Russian Society of Crimea" wurde und dies die "Urquelle" für die nachfolgenden Artikel in der kanadischen Zeitung und der FAZ wurde, denn beide verwenden den falschen Vornamen Michail.

Andererseits gibt es auf der Krim eine Organisation namens Русская община Крыма (Russische Gemeinschaft der Krim), die sich um die Belange der russischen Bevölkerungsgruppe kümmert. Deren Erster Stellvertretener Vorsitzender ist aber nicht Konstantin Bacharjow sondern ausgerechnet Sergej Aksjonow und der Vorsitzende ist zufällig Sergej Pawlowitsch Zekow, Bacharjows Vorgänger im Amt des Ersten Stellvertretenden Vorsitzenden des Obersten Rates der autonomen Republik Krim.

Wie dem auch sei, auf jeden Fall müssen die falschen Angaben im Artikel geändert werden.--91.61.104.53 19:09, 7. Mär. 2014 (CET)Beantworten

ZEIT-Artikel Bearbeiten

Ein ZEIT-Artikel vom 10. März 2014 beschäftigt sich auch mit dem Thema. Hier ein Auszug:

In Simferopol allerdings erinnern sich die Menschen an Aksjonows Spitznamen aus den 1990er Jahren. Er sei kein großer Krimineller gewesen, sagt Andrej Sentschenko, ein Mitglied der Vaterlandspartei, die bei den Protesten gegen den inzwischen gestürzten prorussischen Präsidenten Viktor Janukowitsch eine wichtige Rolle spielte. Er beschreibt Aksjonow als einen "Brigadeführer" in einer Bande, die oft in Erpressungen und Betrügereien verwickelt gewesen sei.

Aber Sentschenko ist nicht unvoreingenommen, seine Partei tritt vehement gegen einen Anschluss der Krim an Russland ein. Doch auch Michail Bacharew von der größten prorussischen Regionalzeitung Crimean Truth hat vor fünf Jahren ähnliche Vorwürfe gegen Aksjonow erhoben, der damals gerade in der politischen Krim-Szene auftauchte. Aksjonow verklagte Bacharew wegen Verleumdung und gewann, aber ein höheres Gericht stellte das Verfahren später ein.

Bacharew sagt heute, dass er sich damals geirrt habe. Die Berichte über eine kriminelle Vergangenheit des Regionalregierungschefs seien nichts anderes als Attacken seiner Feinde gewesen, sagte er in einem Interview – mit sichtlichem Unbehagen über das angesprochene Thema. Untersuchungen hätten ergeben, dass Aksjonow keine Verbindungen zu kriminellen Banden habe. Er sei eine "selbstbewusste und mutige Person, die keine Furcht hat, Verantwortung zu tragen".

Merkwürdig ist, dass auch hier im ZEIT-Artikel der nachweislich falsche Vorname Michail verwendet wird. Durch den Hinweis auf die Krim-Prawda (Crimean Truth/Krim-Wahrheit) ist eine Verwechselung mit einer anderen Person ausgeschlossen. Andrej Sentschenko ist ja auch kein unbeschriebenes Blatt, zumindest in den Augen seiner Gegner. Hier gibt es noch einiges aufzuklären. Ein Blick ins Handelsblatt offenbart, dass DIE ZEIT den Artikel unbearbeitet von der dpa übernommen hat. Die dpa ist eine Presseagentur, der von Kritikern manipulative Berichterstattung vorgeworfen wird. Das lässt nichts Gutes ahnen.

Derselbe Artikel findet übrigens sich auch in der Springer-Presse: (Die Welt). Allerdings wird hier als Quelle AP/sogi angegeben. Irgendwie ist es heutzutage langsam egal, welche Zeitung man liest. Überall das Gleiche! Presseagenturen wie dpa/AP vertreten anscheinend starke Interessen! --93.193.7.162 23:16, 12. Mär. 2014 (CET)Beantworten

Republik Krim Bearbeiten

Im Artikel herrscht ein Wirrwarr aus Links zu Autonome Republik Krim und Republik Krim. Keiner von denen beschreibt jedoch das Föderationssubjekt. Dafür ist wohl der Artikel Republik Krim (Russland) angedacht. Jemad, der mehr in der Materie ist, sollte sich das mal ansehen. --Excolis (Diskussion) 20:21, 21. Mär. 2014 (CET)Beantworten

Sanktionen der US-Regierung und EU gegen Aksjonow Bearbeiten

Im April 2014 setzte die US-amerikanische Regierung und die EU Aksjonow auf eine Sanktionsliste infolge der Ukraine-Krise, die Aksjonow die Einreise in die Vereinigten Staaten und die Mitgliedstaaten der EU verbietet.

188.96.230.87 22:31, 15. Mai 2014 (CEST)Beantworten

Falsche Behauptung über "pro-russischen Miliz ohne Erkennungsabzeichen". Bearbeiten

Der Text in dem Artikel: "Am 27. Februar wurde das Parlamentsgebäude in der Hauptstadt Simferopol von einer aus 30 Personen bestehenden, pro-russischen Miliz ohne Erkennungsabzeichen besetzt." Ist völlig falsch und dient, meiner Meinung nach, dem Zweck die Okkupation der Halbinsel durch die Russische Föderation zu verschleiern. Es gab keine "pro-russischen Miliz" auf der Halbinsel, es gab die russischen Militäreinheiten die gerne so wahrgenommen werden würden.

In der Nacht des 27. Februar 2014 beschlagnahmte eine Aufklärungs- und Sabotagegruppe von Spezialeinheiten der Luftlandetruppen der Russischen Föderation, die in Militäruniformen ohne Erkennungszeichen (sie wurden "grüne Männer" genannt) aus Sewastopol ankamen, die Gebäude von Parlament und Ministerrat der Autonomen Republik Krim in Simferopol. Diese Operation wurde von Soldaten des 45. separaten Spezialeinheitenregiments der Luftlandetruppen der Russischen Föderation aus dem westlichen Militärbezirk Russlands durchgeführt.

Schreibung des Namens mit x? Bearbeiten

Müsste er den Konventionen entsprechend nicht mit -x- statt -ks- geschrieben werden? --94.223.105.47 16:38, 16. Aug. 2022 (CEST)Beantworten