Diskussion:Plattentektonik/Archiv/2005
Verschiebungen in der Vergangenheit
in diesem Artikel steht, dass Pangäa durch das Zusammentreffen der Kontinente Gondwana und Laurasia entstand. Im Artikel Pangäa steht jedoch das Pangäa in Laurasia (Nordamerika und Eurasien) und den Südkontinent Gondwana auseinanderbrach. Was ist nun korrekt?
--Pacifier 14:34, 2. Jan 2005 (CET)
- Beides stimmt. Pangäa bestand nicht seit Anbeginn der Zeiten, sondern erst, nachdem Gondwana und Laurasia zusammen gestoßen waren. Später ist Pängäa wieder auseinader gebrochen. Zuerst, in etwa, in die beiden alten Kontinente, dann in alle anderen, wie wir sie heute kennen.--Geoz 15:54, 2. Feb 2005 (CET)
- Ok, also Gondwana und Laurasia stiessen zusammen, das Ergebiss hiess Pangäa. Das brach dann wieder auseinander und die Bruchstücke wurden dann wieder Gondwana und Laurasia genannt? --Pacifier 11:47, 4. Feb 2005 (CET)
- Ja, aber nur für "kurze" Zeit.--Geoz 09:48, 18. Feb 2005 (CET)
- Das ist so nicht ganz richtig. Tatsächlich kollidierte Gondwana bei der Bildung von Pangäa mit einem Kontinent, der verschiedenen synonyme Bezeichnungen hat: Euramerika, Laurussia oder Old Red. Dem Vorgänger von Laurasia fehlten bei der Entstehung noch Teile des heutigen Asiens: Die Landmassen Sinia und Kazakhstania waren noch nicht mit dem europäischen Teil (im wesentlichen Baltica) von Euramerika verbunden. Siehe auch Scotese.
- --Chadmull 23:05, 24. Okt 2005 (CEST)
- Hoppla! Aber so ungefähr hatte ich das ja noch in Erinnerung ... Geoz 09:44, 25. Okt 2005 (CEST)
Immer wieder hört man Sätze wie: "Am Anfang war der Urkontinent...". Solche Fehldarstellungen entstehen, weil man die Kontinentalverschiebung von heute an rückwärts nachvollzieht und dabei nur einen vergleichsweise geringen Zeitabschnitt der über vier Milliarden Jahre währenden Erdgeschichte rekonstruieren kann. Es ist aber eher so, dass schon mehrfach uns heute nicht mehr bekannte Kontinente erstanden und wieder vergangen sind und z.B. der "Urkontinent" Pangäa lediglich eine Momentaufnahme im Wechselspiel von Entstehen und Vergehen der Landmassen ist. Darauf sollte man hinweisen und es wäre auch intuitiv klar, wenn man schon mit dem Abkühlungsprozess einer noch heißen Erdkugel beginnen würde. Dann entstehen erste, dünne Krusten, die zunächst sicher viel kleinere Einheiten gebildet haben als heutige Kontinente. Sofern uns die Sonne genügend Zeit ließe, wäre nach mehreren weiteren Milliarden Jahren auch ein völliges Einfrieren der Tektonik vorstellbar. -- Wörns 11:17, 23. Nov. 2006 (CET)
eurasische / indisch-australische Platte
ich habe, als Neuling, kurze Beschreibungen für die o.g. Platten geschrieben. Kurz danach wurden diese Artikel nach Plattentektonik verschoben. Leider sind sie dort, selbst mit der Suchfunktion, nicht zu finden. Ich gehe davon aus das sie hinter irgendeinem Link liegen.
Ist das so gewollt, wenn ja warum?
--bjm 21:01, 2. Jan 2005 (CET)
- Nach Ansicht der beiden verschobenen Artikel: diese enthielten nur jeweils 2 Zeilen - und die Weiterleitung zu diesem umfangreicheren Artikel mit tiefergehenden Infos ist sicher besser! Gruß - WHell 14:57, 7. Jan 2005 (CET)
- Danke für die Antwort. Trotzdem denke ich das die Verfügbarkeit der Information leidet. In dem Artikel über die Flutkatastrophe waren diese beiden Begriffe verlinkt. Um redundante Daten zu vermeiden habe ich weitegehende Erklärungen verzichtet die nichts Anderes ausgesagt hätten als in Plattentektonik schon ausführlich und super beschrieben. --bjm 21:38, 7. Jan 2005 (CET)
Geschichte
Im Artikel steht: "Der flämische Kartograph Ortelius machte im Jahre 1596 die weitreichende Aussage, Amerika sei "durch Erdbeben und Flut fortgerissen" von Europa und Asien. "Die Spuren des Bruches treten zutage, wenn sich jemand die Küsten dieser drei Erdteile, wo sie sich gegenüber liegen, auf einer Weltkarte ansieht und die herausragenden Formen Europas ebenso wie auch die Afrikas mit den Ausbuchtungen Amerikas genauer betrachten würde." Die Konformität der Küstenlinien insbesondere von Afrika und Südamerika fiel auch Francis Bacon (1620) auf"
- Frage dazu: kann es wirklich sein, daß nur 100 -120 Jahre nach Columbus die gesamte Küstenlinien (und Schelfkanten!!) Amerikas und Afrikas und selbst auch von Europa so exakt vermessen waren, daß sich aus dem Kartenmaterial ihre Ähnlichkeit erschloß? Dazu habe ich erhebliche Zweifel! -- WHell 14:42, 7. Jan 2005 (CET)
Grafiken von zukünftiger Entwicklung
Hat jemand Grafiken von der zukünftigen Entwicklung der Platten? Vielleicht findet ja jemand auf den us.gov-Seiten ja was. --TomK32 €WR Digest 10:26, 29. Apr 2005 (CEST)
Ursachen
In dem Artikel fehlt die Erklärung der Ursache der Plattenbewegungen (Mantelkonvektion?), oder habe ich da was übersehen? (nicht signierter Beitrag von 80.228.192.1 (Diskussion) 08:01, 6. Sep. 2005 (CEST))
Diverse Anmerkungen zur Verbesserung/ Richtigstellung
Ich möchte noch eine Reihe von Dingen aufzählen, die auf dem Weg zur Exzellenz oder ähnlichem noch behoben werden könnten:
- Allgemeines: Hier werden nur zwei Typen von Plattenrändern genannt: konvergente und divergente. Warum? Transformstörungen, die der dritte Typ sind, werden erst weiter unten genannt.
Transformstörungen können nicht nur innerhalb von MORs auftreten, sondern z.B. auch zwischen MORs und Subduktionsszonen.
Die Grenze zwischen Pazifischer und Nordamerikanischer Platte in Kalifornien ist bekanntermaßen eine Transformströrung: der San-Andreas-Graben (er wird im Artikel weiter unten auch erwähnt).
- zum Punkt interkontinentale Gräben: Schilde haben nicht zwangsläufig etwas mit kontinentalen Rifts zu tun, wie in diesem Absatz der Eindruck erweckt wird. Tatsächlich sind Schilde als alte kontinentale Krustenteile dadurch gekennzeichnet, dass sie lange Zeit tektonisch kaum aktiv waren.
Umgekehrt muss Rifting nicht zwangsläufig an einen alten Schild gebunden sein
- Kordillieren- und Andentyp: Hier steht ein Mythos über die Plattentektonik:
Subduzierte Kruste wird nicht aufgeschmolzen und sorgt für den Vulkanismus in Inselbögen oder Akkretionsorogenen wie den Anden!
Da Gesteine sehr schlechte Wärmeleiter sind erfolgt die Aufheizung der suduzierten Platte nur sehr langsam. Was aber passiert:
Unter den hohen Drücken werden wasserhaltige Amphibole in das wasserfreie Pyroxen Omphazit umgewandelt (Übergang von der Amphibolit- oder von der Blauschiefer-Fazies zur Eklogit-Fazies). Die dabei frei werdenden Fluide wie H20 und CO2 entweichen aus der Lithosphärenplatte in den heißen Mantel darüber und dort kommt es zur Aufschmelzung von Mantelmaterial.
Die Schmelzen dringen bis an die Erdoberfläche oder sie heizen Gesteine in der kontinentalen Unterkruste auf, die wiederum als granitische Schmelze aufsteigen.
- Was ich oben angemerkt habe, stimmt nicht ganz: In sehr seltenen Fällen wird auch die subduzierte Kruste selbst aufgeschmolzen. Die dabei gebildeten Vulkanite nennt man Adakite. Siehe dazu auch [1]. --Chadmull 20:36, 15. Dez 2005 (CET)
- Was hinzuzufügen ist: Auch Teile der kontinentalen Kruste werden nachweislich bei der Kollision von Kontinenten subduziert und können durch verschiedene z.T. noch in Diskussion befindliche Mechanismen "exhumiert", d.h. wieder an die Oberfläche gebracht werden. Durch Nachweise von Mikrodiamanten und anderen Hochdruckmineralphasen in kontinentalen Gesteinen, sind Versenkungstiefen von über 100 km belegt (z.B. für Teile des Erzgebirges oder den Dabieshan und Qinlin Shan). Man nennt diese Krustenblöcke auch Ultrahochdruck-Orogene.
- Das Aufschieben von junger ozeanischer Kruste auf kontinentale nennt man auch Obduktion.
- Warum sind Inselbögen, bei denen eine ozeanische Platte unter eine andere abtaucht nicht als eigener Typ genannt?
Zur Bildung von back-arc-Becken durch back-arc-Extension kann es nicht nur kommen, wenn ozeanische Kruste unter ozeanische abtaucht (siehe z.B. Ägäis).
Der dafür verantwortliche Mechanismus ist das sogenannten Zurückrollen der Subduktionszone und die Erhöhung des Abtauchwinkels ("slab rollback").
- zu Ursachen der Plattentektonik: Die plattentektonische Kräfte, die die Bewegung der Lithosphärenplatten steuern, wie z.B.
- die Schubkraft beim Abgleiten vom mittelozeanischen Rücken (ridge push) und
- die Zugkraft durch die in der Subduktionzone abtauchende Platte (slab pull)
werden eher beiläufig erwähnt, hier könnte man ausbauen.
- Wilson-Zyklus ist der Begriff für ein eher historisches plattentektonisches Konzept aus den 60ern. (Wilsons Stadien berücksichtigen manche Phänomene wie Inselbögen oder die Bildung neuer kontinentaler Kruste durch Akkretion von Inselbögen überhaupt nicht). Ich würde ihn nicht mehr verwenden. Was an der Stelle eigentlich gemeint ist, ist die Theorie der sogenannten Superkontinent-Zyklen, bei denen sich episodisch Superkontinente bilden und zerfallen (Rodinia, Gondwana, Pangäa innerhalb der letzten 1,5 Milliarden Jahre).
- Was unter dem Titel "Gebirgsbildung und Vulkanismus im Licht der Plattentektonik steht" ist meiner Ansicht nach der wirklich wichtige Teil des Kapitels, der noch auszubauen ist. Die Historie ist dem, denke ich hintenan zu stellen.
Habe die einzelnen Punkte im Artikel erst einmal nicht verändert, da bis auf den Geschichtsteil eventuell grundsätzliche Überarbeitung notwendig.
Schreibt mal, was ihr denkt. --chadmull, 21:00 26.10.2005 (CEST)
- Hallo Chadmull!
- Ich fürchte viele der Fehler und Ungenauigkeiten die du hier auflistest, gehen auf mich zurück. Allerdings bin ich auch schon seit 13 Jahren aus der Uni raus, und mein Berufsleben als Geologe hat sich im Bereich der sehr angewandten Geologie abgespielt. Da du noch viel näher am akademischen Puls der Zeit zu sein scheinst: fühl dich frei den Artikel in deinem Sinne zu überarbeiten. Dann kann man mir später auch nicht mehr vorwerfen, ich würde für meinen eigenen Artikel stimmen, wenn er mal irgendwo vorgeschlagen wird. Regiomontanus hat, scheint mir, auch schon mal angedeutet, dass der Abschnitt "Gebirgsbildung etc." noch bearbeitungswürdig ist. Ich selbst könnte höchsten noch was zur "Geschichte" beitragen, aber das ist wohl erst sinnvoll, wenn die wirklich wichtigen Aspekte ausgebaut sind. Geoz 10:27, 27. Okt 2005 (CEST)
- P.S. Ausgebaut natürlich nicht im Sinne von "rausgenommen", sondern im Sinne von "fertig gemacht".
- P.P.S. Fertig gemacht natürlich nicht im Sinne von "zusammen geschlagen", sondern, na, ihr wisst schon ... Geoz 10:27, 27. Okt 2005 (CEST)
- Ausbauen heißt in der Wikipedia immer, etwas ergänzen, aber fertig ist hier nie etwas, rausnehmen heißt in der Wikipedia löschen! :-).
- Ausbauen heißt in der Wikipedia immer, etwas ergänzen, aber fertig ist hier nie etwas, rausnehmen heißt in der Wikipedia löschen! :-).
Ich hatte gerade angefangen, ein Konzept für bestimmte Kapitelüberarbeitungen auszuarbeiten, da kam mir eine ungerechtfertigte Sperre dazwischen. Ich bedanke mich beichadmull für die systematische Auflistung, nach dieser kann man Punkt für Punkt vorgehen. Bei Geoz bedanke ich mich, dass er durch seine Bearbeitungen den Artikel lesefähig, ja nahezu schon lesenswert (als Wikipedia-Prädikat) gemacht hat.--Regiomontanus 17:21, 27. Okt 2005 (CEST)
Lesenswert-Diskussion
Die Plattentektonik ist die derzeit wichtigste Theorie der Geologie und Geophysik für die großräumigen Abläufe in der Erdkruste. Die Plattentektonik beschreibt die Bewegungen der Lithosphären-Platten - die sogenannte Kontinentalverschiebung - und die damit verbundenen Folgen.
- pro - imho sehr schöner Artikel -- Achim Raschka 19:03, 29. Okt 2005 (CEST)
- WHell 09:11, 31. Okt 2005 (CET) Pro - was fehlt denn da noch zur Exzellenz ??? --
- Uwe G. ¿Θ? 10:12, 31. Okt 2005 (CET) Pro weiß ich auch nicht, aber für lesenswert gibts wohl keine Frage --
- Regiomontanus 11:11, 31. Okt 2005 (CET) Pro - zur Exzellenz fehlt noch die systematische Einarbeitung der allerneuesten Erkenntnisse mit Abbildungen, um das Bild abzurunden, da es gegen die Plattentektonik ebenso viele (meist außerwissenschaftliche) Einwände gibt, wie gegen die Evolutionstheorie. Deshalb ist dieser gut recherchierte Artikel auch so lesenswert. --
- Geos 12:08, 31. Okt 2005 (CET) Pro klar lesenswert --
- Unbedingt Netzrack.N 13:10, 31. Okt 2005 (CET) Pro. Für mich als interessierten Laien sehr lesenswert. Nur wie Grönland in 150 Millionen ausgerechnet vor dem heutigen Peru landen soll, verstehe ich nicht ganz. Ist das vielleicht ein Fehler, geht's durch die entstehende Lücke zwischen Nord- und Südamerika, oder geht's gar über die Nordwestpassage (die es ja dann – weiter südlich wohl – wohl noch in irgendeiner Form zu geben scheint)? Vielleicht könnte das noch kurz jemand klären, ein Stichwort in Klammern dürfte ja genügen.
- Pitichinaccio 17:41, 31. Okt 2005 (CET) Pro eine grafische Andeutung der Zukunft wäre sicher wünschenswert --
- chadmull 22:03, 31. Okt 2005 (CET) Pro trotz der dort diskutierten Möglichkeiten der fachlichen Verbesserung bereits lesenswert --
- Thomas M. 22:34, 31. Okt 2005 (CET) Pro Wie schon gesagt: der Abschnitt über die Zukunft macht einen Knoten im Kopf wie beim Blindschach, aber man muss sich ja noch was für die Exzellenz aufheben... --